Mullen setzt auf günstigere, leistungsfähigere und effiziente Li-S-Pouch-Akkus

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Mullen

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Das 2014 gegründete Unternehmen Mullen Technologies, ein in Kalifornien ansässiger Hersteller von Elektroautos und Zulieferer für einige OEM, gab erst im Sommer 2020 bekannt einen E-SUV auf die Straße zu bringen, der vor Leistung nur strotzt. Anfang Januar 2021 dann die Info, dass eine unverbindliche Absichtserklärung von Unlimited Electrical Contractors Corp (UEC) vorliegt, welche Interesse am Kauf von bis zu 10.000 Elektro-SUV MX-05 aufzeigt. Dass die Stromer auf Li-S-Pouch-Akkus von NexTech setzen scheint hierbei schon fast beschlossen.

Denn, wie man einer aktuellen Mitteilung entnehmen kann plant Mullen die Produktion von mehr als 100.000 Fahrzeugen über einen Zeitraum von 5 Jahren unter Verwendung von NexTech-Batterien im Lithium-Schwefel-Format (Li-S), die 60 % leichter sind als heutige Akkus, die Fahrzeugeffizienz verbessern und den Gesamtenergieverbrauch reduzieren. Der Schwefel, welche in den Akkus vorzufinden ist, wird aus dem Recycling von Nebenprodukten der Ölraffination gewonnen. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass die Materialien vollständig recycelbar, nachhaltig, allgegenwärtig verfügbar und kostengünstig sind. Dies zahlt auch auf Mullens Strategie ein die CO2-Emissionen in jedem Aspekt des eigenen Geschäfts zu reduzieren. Dazu gehört auch die Verwendung von Materialien mit geringem CO2-Fußabdruck und neuen Technologien, in diesem Fall von leicht verfügbarem Schwefel anstelle von stark abgebauten Seltenerdmetallen.

„Diese Technologie ermöglicht es Mullen, auf Packungsebene potenziell unter 90 $/kWh zu liegen, was die Kosten für die Verbraucher erheblich reduziert. Der geringe CO2-Fußabdruck, die hohe spezifische Energiedichte und die viel niedrigeren Kosten für den Verbraucher werden Mullen in diesem Marktsegment extrem wettbewerbsfähig machen.“ – Frank McMahon, CTO von Mullen

Bill Burger, NexTech-Gründer und CEO, gibt zu verstehen: „Elektromobilität ist das Herzstück von NexTech, und Batterien erschwinglich, nachhaltig und sicher zu machen, sind einige der wichtigsten technologischen Herausforderungen, die es zu lösen gilt. Bessere EVs und eine höhere Energiedichte sind eindeutig der Schlüssel zum Erreichen dieser Ziele.“ In der Mitteilung wird des Weiteren ausgeführt, dass mit NexTechs fortschrittlicher Lithium-Schwefel-Batterietechnologie, Kosteneinsparungen im Vergleich zu herkömmlichen Batterien erzielt werden können: Zudem habe man mit den leicht verfügbaren Materialien einen Wettbewerbsvorteil gegenüber allen E-Auto-Herstellern.

Ganz abgesehen von der 2,5-fach höheren spezifischen Energie im Vergleich zu heutigen Lithium-Ionen-Batterien seien diese zudem in der Lage, ohne Verluste bei extrem hohen und niedrigen Temperaturen mit minimaler Konditionierung zu arbeiten, was die Gesamteffizienz verbessert, so David Michery, Gründer und CEO von Mullen Technologies. „Es handelt sich außerdem um eine extrem sichere Chemie und ein Beuteldesign, das keinen thermischen Auslaufreaktionen unterliegt. Mullen wird unser Fahrzeug der ersten Generation Ende 2023 mit den aktuellen Zellen von NexTech auf den Markt bringen und parallel dazu daran arbeiten, deren Festkörperbatterie-Technologie der nächsten Generation in unsere Pack-Designs einzubauen. Damit wird Mullen für Generationen von Fahrzeugen führend in diesem Bereich bleiben“, so der CEO von Mullen Technologies abschließend.

Quelle: Mullen – Pressemitteilung per Mail

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Daniel W.:

Die Batterie lässt sich bauen, das Problem ist die Höhe der Ladezyklen und die Großserienfertigung.

Leichte, günstige und trotzdem leistungsfähige Auto-Akkus – das verspricht die Lithium-Schwefel-Technologie (LiS). Ihre niedrige Lebensdauer verhinderte bisher einen kommerziellen Einsatz. … Bisher machen die Energiespeicher aus LiS nur 50 bis 100 Ladezyklen mit.

(Quelle: t3n.de)

Die Ladezyklenzahl konnte die Dresdner Forscher auf 200 anheben und jetzt soll die Batterie in Australien zur Serienreife gebracht werden. Auch in Asien wird an dieser Batterie geforscht. Es ist wohl nur eine Frage der Zeit bis sich dieser Batterietyp auch in E-Autos finden wird.

Heiko:

wenn das so sensationell ist, wie es klingt, warum bauen es die „Großen“ nicht?

Sebastian Henßler:

Naja, Mullen war schon öfters in den „Headlines“.

Daniel W.:

Hier einige Infos zu dieser Batterie.

Durchbruch bei Lithium-Schwefel-Batterien.

Australische und deutsche Forscher haben einen Akku entwickelt, der Autos eine Reichweite von 1.000 Kilometern und mehr beschert.

Das jetzige Modell, das in Dresden gefertigt wurde, kommt auf immerhin 200 Zyklen, ohne nennenswert an Kapazität zu verlieren. Für die Praxis ist das allerdings noch zu wenig, dennoch ein ermutigender Schritt, zumal diese Batterie ohne das giftige Kobalt auskommt.

Neben der hohen Kapazität der Lithium-Schwefel-Batterie hat dieser Speicher noch einen entscheidenden Vorteil. Schwefel ist ein äußerst kostengünstiges Material. Zudem ist weit weniger Lithium nötig als zur Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien.

(Quelle: ingenieur.de – januar 2020)

Und noch diese Info.

Akkus mit hoher Energiedichte erfolgreich erprobt.

Lithium-Schwefel-Batterien gelten als eine von mehreren Technologien, mit denen die Energiedichte von Akkus deutlich steigen könnte. Nun gab LG Chem bekannt, dass man eine Lithium-Schwefel-Batterie erfolgreich erprobt hat. Allerdings nicht in einem Elektroauto, sondern in einem solarbetriebenen, unbemannten Flugzeug, das vom Korea Aerospace Research Institute entwickelt wurde.

Weltweit gab es schon mehrere Versuche mit Li-S-Batterien in Flugzeugen. Der bekannteste ist die bemannte Solar Impulse 2, die 2016 einmal rund um die Welt flog. Ihre Batterie hatte eine Speicherkapazität von 154 kWh.

(Quelle: de.motor1.com – Oktober 2020)

Auch wenn die Zyklenzahl noch nicht sehr hoch ist, bei 1.000 km Reichweite würden auch 200 Ladezyklen für etwa 200.000 km reichen – genug für 14 Jahre mal 14.000 km Jahresfahrleistung.

Denip:

In welchem Akku wurde jemals ein Seltenerdmetall verbaut?
Außerdem frage ich mich, wie viele Zyklen der Akku mit Schwefelkathode durchhalten soll…
Li-S Akku haben ohne Trägermaterial für den Schwefel nur schlechte Zyklenbeständigkei und mit Trägermaterial bescheidene gravimetrische Energiedichten, die nicht besser sind als die moderner Li-Ionen Akkus.
Erstaunlich, dass Forschungsgruppen weltweit das nicht 100 prozentig in den Griff kriegen und Mullen das Ganze offenbar 2023 in Großserie bringt. Märchenstunde.

IchAuchMal:

Schon wieder so ein Anbieter, der es schafft, 1x in die Headline zu kommen und dann auf Nimmerwiedersehen verschwindet.

Merkt euch mal: der Platzhirsch heißt momentan (noch) Tesla und die Dinos sind schon wach oder wachen gerade auf: VW, hyundai, GM, Ford, und noch ein paar chinesen .. .. die lassen nix vom Kuchen übrig. Die machen das Geschäft.
Es ist alles schon vorbei.

Daniel W.:

Alles was die Batterien leichter und günstiger macht ist mir willkommen, damit es in Zukunft keine Ausreden von wegen „zu teuer“ und „zu schwer“ gibt. Leicht und günstig bei den Batterien kommt sowohl den E-Autos wie auch den E-Lkws zugute – die teueren H2-Fahrzeuge können dann einpacken.

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