Mitsubishi stoppt Investments in Renaults Elektro-Division

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Mitsubishi | Symbolbild

Tobias Stahl
Tobias Stahl
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Mitsubishi Motors meldete Anfang der Woche, dass das Unternehmen sich dazu entschieden hat, nicht weiter in Renaults Elektroautosparte Ampere zu investieren. Der japanische Autobauer hatte zuvor eine Investition von bis zu 200 Millionen Euro in Ampere angekündigt – nun sieht es so aus, als würde Mitsubishi seine Elektropläne neu aufstellen.

Mitsubishi erklärte jedoch auch, dass man weiterhin neue Autos auf der Grundlage von Renault-Modellen entwickeln werde. „Das Unternehmen ist weiterhin bestrebt, mögliche Wege für eine fortgesetzte Zusammenarbeit zu erkunden, einschließlich der möglichen OEM-Fahrzeuge von Renault und Ampere“, heißt es in der sehr knapp gehaltenen Pressemitteilung, die nicht auf die Gründe für den Entschluss eingeht.

Nissan hat seine Investitionen in Ampere bereits zurückgefahren

Schon im Herbst 2023 hatte Mitsubishi die Investition von bis zu 200 Millionen Euro in Ampere in Aussicht gestellt – unklar ist, wie viel von dem Geld bislang geflossen ist. Wiederum drei Jahre vorher, im Jahr 2020, hatte Mitsubishi angekündigt, künftig keine neuen Autos für den europäischen Markt mehr zu entwickeln.

Luca de Meo, der im selben Jahr seinen Posten als neuer CEO bei Renault angetreten hatte, ermöglichte es Mitsubishi anschließend, im Rahmen der seit 2016 bestehenden Renault-Nissan-Mitsubishi-Allianz Fahrzeugmodelle aus dem Renault-Portfolio zu nutzen. Seither adaptiert Mitsubishi passende Renault-Modelle für das eigene Fahrzeugangebot auf dem europäischen Markt. Gegen Ende des Jahres will Mitsubishi mit dem Eclipse Cross EV einen Neustart auf dem europäischen Markt wagen. Das SUV-Coupé war bislang als Verbrenner und Plug-in-Hybrid verfügbar, soll im September aber als reines Elektroauto kommen. Produziert wird der Eclipse Cross EV im französischen Douai, einem Werk der Renault-Nissan-Mitsubishi-Allianz.

Renault hatte seine E-Auto-Division Ampere 2023 gegründet. Auch an der Elektroautosparte waren Mitsubishi und Nissan beteiligt. In den vergangenen Monaten hatte Nissan allerdings bereits seine Investition in Ampere zurückgezogen, um Geld zu sparen und einen umfassenden Umstrukturierungsplan zu finanzieren.

Ampere erwirtschafte jedoch genug Geld, um seine Entwicklung zu unterstützen, „ohne dass wir eine Finanzierung durch Minderheitsaktionäre benötigen“, so ein Unternehmenssprecher gegenüber Reuters. Renaults Elektroauto-Absatz war im ersten Quartal 2025 dank der Einführung neuer Modelle sprunghaft angestiegen.

Quellen: Mitsubishi – Pressemitteilung vom 19.05.2025 / Auto Motor und Sport – Wie sich Mitsubishi von Renault abhängig macht

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Tobias Stahl

Tobias Stahl

Tobias Stahl kann sich für alle Formen der Fortbewegung begeistern, aber nachhaltige Mobilität begeistert ihn besonders. Da ist es kein Wunder, dass er schon seit 2019 über E-Autos, erneuerbare Energien und die Verkehrswende berichtet.

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Delta:

Diese Dichotymie ist absolut übertrieben und folglich unsachlich. Unser Überleben – in Europa wird dieses sicherlich nicht von der Entwicklung des menschengemachten Klimawandels abhängen – wird auch weltweit mitnichten von der Wahl der Antriebsart von Autos abhängen, sondern von der grundlegenden Organisation unseres zukünftigen Lebens (und Wirtschaftens).
Außerdem bekommt man Verbrennungsmotoren auch auf alternative Weise klimaneutral, wenn auch langfristig betrachtet mit bedeutend höherem Energieeinsatz – und da beginnen freilich die Verteilungskämpfe.
Dennoch manövriert man sich m.E. mit derartig (fragwürdig) zugespitzten Äußerungen und Abseits und gewinnt keine Mitmenschen für die E-Mobilität, was langfristig betrachtet nötig wäre. (Momentan wird das nur gelingen, wenn man E-Autos „verschenkt“, zumindest, bis man problemlos in zehn Minuten 500 Kilometer Reichweite „tanken“ kann.)

Daniel W.:

Vermutlich werden die Japaner in Zukunft bei E-Autos in Europa keine Rolle mehr spielen und neben den Chinesen auch den Indiern den Platz überlassen.

China und Indien haben jeweils rund 1,4 Milliarden Einwohner und könnten Afrika mit seinen ebenfalls 1,4 Milliarden Bewohnern mit E-Fahrzeugen versorgen.

Japaner und Europäer könnten dann zusammen mit konservativen Politikern und der Fossil-Lobby ihre Technologieoffenheit nach Lust und Laune ausleben.

Ob zukünftig bei vermehrten Klimakatastrophen die Politiker noch Verbrenner erlauben und die Wähler immer noch Verbrenner wollen, das ist die große Frage.

Irgendwann steht die Menschheit vor der Wahl, ob sie Autos mit Auspuff wollen oder das Klima und Ihr Überleben retten, falls es dann nicht schon zu spät ist.

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