Mini wechselt im Oktober in das Agenturmodell

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Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 3 min

Die BMW Group Deutschland wird den Vertrieb ihrer Marke Mini planmäßig zum 1.10.2024 auf das echte Agenturmodell umstellen. Den Anfang machten bereits im ersten Halbjahr 2024 die Märkte Italien, Polen, Schweden, Norwegen und Finnland. Nach erfolgreicher Einführung in diesen fünf Märkten folgen zum 1.10. nun Deutschland und weitere europäische Märkte, so BMW in einer aktuellen Mitteilung.

Die Umstellung auf einen Agenturvertrieb mit Retailpartnern ist ein zentraler Meilenstein in unserer vertrieblichen Neuausrichtung. Wir sehen die Zukunft des Vertriebs in Europa im Agenturmodell und sind davon überzeugt, dass unsere Kunden, die Handelsorganisation und wir als Hersteller hiervon profitieren werden“, sagt Jochen Goller, Mitglied des Vorstands der BMW AG, zuständig für Kunde, Marken und Vertrieb. Der Kunde erhalte nun eine Preistransparenz durch landesweit einheitliche Preise je Mini Modell.

Darüber hinaus will die BMW Group im Zuge der Umstellung auf das Agenturmodell den gesamten Kaufprozess digitalisieren. Kunden haben mit der Einführung die freie Wahl zwischen dem physischen Kauferlebnis im Autohaus vor Ort und dem digitalen Kauferlebnis über die Mini Website. Sie soll zwischen beiden Welten nahtlos hin- und herwechseln können. Ermöglicht werde dies durch eine durchgängig integrierte IT-Systemlandschaft. „Mit dem neuen Vertriebsmodell werden wir sowohl die Kundenzufriedenheit als auch das Markenerlebnis weiter stärken“, ist sich Goller sicher.

Zugleich sollen Kunden auch in Zukunft wie gewohnt auf ein starkes Vertriebsnetz zurückgreifen können. Christian Ach, Leiter BMW Group Markt Deutschland sagt: „Die BMW Group Deutschland setzt auch im neuen Vertriebsmodell auf die bestehende Mini Handelsorganisation.“ Gemeinsam mit den Retailpartnern sei das neue Vertriebsmodell über einen längeren Zeitraum ausgestaltet worden. „Ich möchte unseren Retailpartnern unseren Dank aussprechen: Für die konstruktive Zusammenarbeit mit dem gemeinsamen Ziel, ein zukunftsfähiges Vertriebssystem zu etablieren“, so Ach.

Bei der Marke BMW ist die Umstellung ab 2026 geplant

Den Verband Deutscher BMW Vertragshändler (VDB) bezeichnet der Hersteller als einen konstruktiven Partner für die Entwicklung des neuen Vertriebssystems. Peter Reisacher, Vorstand des VDB, hebt hervor: „Die bisherige Umsetzung erfolgte partnerschaftlich und wir konnten Vorstellungen einbringen. Diese konstruktive Zusammenarbeit werden wir fortführen und gemeinsam Lösungen für alle noch offenen Themen erarbeiten.“ Die BMW Group nutzt eine zentrale Stärke im Markt: eine sehr gut funktionierende und etablierte Handelsorganisation. Christian Ach ergänzt: „Wir sehen den persönlichen Kundenkontakt als einen wesentlichen Bestandteil in der Kundenbetreuung durch die Retailpartner und Vertragshändler, welche somit weiterhin eine zentrale Rolle im Verkauf spielen werden.“

Ein Schwerpunkt bei der Einführung des neuen Vertriebssystems liege in der intensiven Vorbereitung. Eine so grundsätzliche Neuaufstellung im Vertrieb führt zu weitreichenden Veränderungen, sowohl beim Hersteller als auch bei den Handelspartnern. Die BMW Group Deutschland habe daher frühzeitig Maßnahmen ergriffen, um sich optimal auf die veränderten Rahmenbedingungen vorzubereiten. Dabei sei vor allem das laut BMW intensive Testing der Prozess und IT-Landschaft zu nennen, das aufgrund der Erfahrungen aus den ersten Märkten im Jahresverlauf nochmal optimiert worden sei.

Im Zuge der Transformation wurden alleine in Deutschland viele hunderte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in mehrtägigen Trainings auf die neuen Prozesse und Systeme vorbereitet, aber auch dezidiert auf neue Rollen. Dem Testing und Training lagen umfangreiche Analysen zugrunde. Dieses tiefgreifende Verständnis für die zukünftige Aufteilung von Aufgaben und Verantwortung sei durch Business Simulationen und das Durchspielen von Anwendungsbeispielen erreicht worden, die die realen Herausforderungen abgebildet haben.

Mit dieser wichtigen Weiterentwicklung des Vertriebsmodells werden nun ab dem 1.10.2024 alle Mini Neufahrzeuge sowie junge Gebrauchtwagen im echten Agenturmodell verkauft. Bei der Marke BMW ist die Umstellung ab 2026 geplant.

Quelle: BMW – Pressemitteilung vom 29.07.2024

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Gerd:

Die Zahnarzttöchter werden weiter MINI kaufen. Auch wenn sie inzwischen 56 sind und die Zahnarztenkel aus dem Haus ;-)
Ich bin allerdings überrascht, dass das Wort „Kartfeeling“ im Artikel nicht auftaucht. Das hat doch beim Kindertransport mit dem Countryman zum D-Jugend-Turnier immer den Unterschied gemacht!

Anjin San:

Durchschnittsalter der Minikäufer ist bei 56 jahren, mit diesen Massnahmen wird das Alter der Käufer nicht sinken, es werden nur weniger Käufer. Ohne dem Nachhaltigsten aller Bestuhlungsabdeckungen, nähmlich dem veredelten nebenprodukt einer natürlich gegerbten Rinderhaut die sonst wohl keine weiteren Verwendungen hätte und nur noch verbrant würde, bleibt wenigstens die Hoffnung beim Kauf eines Minis, ein Shampoo von Schwarzkopf als Gimmik zu erhalten – zumindest ziehlt die jetzige Mini-Werbung darauf ab.
Bravo BMW und willkommen in der neuen Welt.

Niklas Maurus:

In den USA gibt’s grosse Autohändlerketten wo sie das Fahrzeug hleich mitnehmen können und nicht wie hier 6 Monate warten müssen…

Spiritogre:

Tesla für die USA weil die in den USA die Preiskontrolle behalten wollten und sich nicht den Ruf ruinieren lassen, was das große Problem von Hyundai / Kia dort ist. Deswegen hat Tesla auch ausschließlich Verkaufsräume in Indianerreservats, weil die keine schützenden Gesetze für Händler haben. Die amerikanischen Autohändler, anders als hier, schlagen bei gut laufenden Autos nämlich gerne etliche Tausende Dollar drauf.

Gerd:

Das Agenturmodell ist doch nur ein Zwischenschritt Richtung Direktvertrieb ohne Händler. Ich schätze, in 5 Jahren ist das Thema durch.
Und wer hat´s erfunden ;-) ?

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