Mercedes-Sparstrategie: Weniger Manager, mehr Effizienz?

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Mercedes-Benz

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Mercedes-Benz steht vor einer neuen Welle von Umstrukturierungen. Unter dem Motto „Next Level Performance“ suchen interne Teams nach Einsparmöglichkeiten. Die Vorschläge haben im Unternehmen für Unsicherheit gesorgt, besonders eine Idee der Gruppe „Winning Attitude“, die bis Februar von Ida Wolf geleitet wurde. Sie schlägt vor, eine komplette Managementebene unterhalb des Vorstands zu streichen. Statt vier Ebenen könnten drei ausreichen, wie das Manager-Magazin berichtet.

Im Konzern gebe es bereits Stimmen, die dieser Idee etwas abgewinnen können. Mercedes habe an manchen Stellen eine zu komplexe Struktur, selbst Kritiker der Sparstrategie sehen das. Bereichsleiter könnten ohne eine Zwischenebene direkt mit Abteilungsleitern zusammenarbeiten. Teamleiter wären ebenfalls ohne eine zusätzliche Hierarchiestufe funktionsfähig. Allein in den mittleren Führungsebenen arbeiten über 5000 Personen. Durch eine Umstrukturierung könnten bis zu 1000 Stellen entfallen, in einem strikteren Szenario sogar mehr.

Diese Pläne verschärfen die Sorgen der Belegschaft. Bereits seit einiger Zeit kursieren Spekulationen, dass Mercedes weltweit bis zu 20.000 Stellen streichen könnte, auch wenn das Unternehmen das offiziell bestreitet. Die Reduzierung von Managementpositionen wäre ein weiterer Schritt in diese Richtung. Intern wird das Projekt „One Box“ genannt. Offiziell handelt es sich um einen Test, doch im Topmanagement gibt es Gedankenspiele, die Struktur dort, wo es funktioniert, dauerhaft zu verschlanken.

Ola Källenius treibe diese Maßnahmen voran, da seine Strategie im Luxussegment nicht wie erhofft aufgeht. Der Autohersteller Mercedes-Benz kann mit dem Ergebnis des vergangenen Jahres nicht zufrieden sein: Der Umsatz sank um 4,5 Prozent auf 146 Milliarden Euro, das Konzernergebnis ging um 28 Prozent auf 10,4 Milliarden Euro zurück. Für 2025 erwartet der Autohersteller Zahlen, die nochmals leicht unter diesem Niveau liegen sollen. Um gegenzusteuern, präsentierte Mercedes einen mehrjährigen Plan zur Steigerung der Produktsubstanz sowie der finanziellen Leistung, um die Widerstandsfähigkeit des Unternehmens zu stärken. „One Box“ könnte hierbei eine entscheidende Rolle spielen.

Kurzfristig erhalten Teamleiter und die darunter liegenden Hierarchiestufen Angebote, das Unternehmen zu verlassen. Dabei locken Abfindungen und Frühpensionierungen. Die Konditionen sollen attraktiver sein als bei „Move“, dem letzten großen Personalabbauprogramm von 2020. Die Entscheidung bleibe freiwillig, niemand werde zum Gehen gezwungen. Auch für die höheren Ebenen gebe es solche Angebote, allerdings individuell angepasst. Der Druck steigt, da Bereichsleiter bereits 2023 Zielvorgaben für den Personalabbau erhalten haben. Diese Vorgaben sollen nun aktualisiert werden, um die Einsparziele zu erreichen.

Quelle: Manager-Magazin – Mercedes könnte komplette Führungsebene streichen

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Siegfried Strunk:

Die Ebene 1 und die Ebene 3 können weg, die helfen keinem sondern sind Besitzstandswahrung. Ebene 5 und 4 sind wichtig weil die die fleißigen Mitarbeiter Koordinieren und motivieren.

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