Mercedes-Benz Vans beschleunigt E-Transformation

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Mercedes-Benz

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Mercedes-Benz Vans will den Führungsanspruch bei E-Mobilität in seiner Strategie verankern und konsequent alle Baureihen elektrifizieren, so der Anspruch im April 2021. Gut anderthalb Jahre später wird der eigene Plan nachgeschärft. Man verankere den Führungsanspruch bei Elektromobilität fest in der eigenen Strategie und will sich von fossilen Kraftstoffen verabschieden. Mit den demnächst verfügbaren elektrischen Varianten der kleinen Vans ist das gesamte aktuelle Van-Produktportfolio elektrisch erhältlich.

Bereits ab Mitte des Jahrzehnts gibt der Hersteller zu verstehen, dass alle neu eingeführten Vans ausschließlich elektrisch unterwegs sein werden. Hierfür setzt man auf eine grundlegend neue, modulare und vollelektrische Van-Architektur. Diese trägt den Namen VAN.EA. Das Unternehmen plant entsprechende Investitionen in die Entwicklung dieser Plattform für rein-elektrische mittelgroße und große Vans sowie in die Produktionsstandorte.

Im Zug des Umstiegs auf Elektromobilität finden auch Veränderungen im eigenen Produktionsnetzwerk statt. Daher richte man dieses für die vollelektrischen großen Vans in Europa neu aus. Mathias Geisen, Leiter Mercedes‑Benz Vans, ordnet die Pläne wie folgt ein: „Wir wollen als einziger Van‑Hersteller weiterhin große Vans auch am Standort Deutschland produzieren – trotz steigender Kosten durch die Transformation zur E-Mobilität. Dafür richten wir unser europäisches Produktionsnetzwerk für Transporter neu aus, sichern die langfristige Perspektive der bestehenden Werke und ergänzen ein neues Werk an einem bestehenden Mercedes-Benz Standort in Mittel-/Osteuropa. So ermöglichen wir die erfolgreiche Transformation von Mercedes-Benz Vans ins Elektro-Zeitalter und sichern langfristig unser Wachstumspotenzial.“

Anpassung des europäischen Produktionsnetzwerks für große Vans

Das Werk in Düsseldorf ist das größte Produktionswerk von Mercedes‑Benz Vans und baut bereits heute die aktuelle Generation des Sprinter und eSprinter. Künftig soll hier die nächste Generation des eSprinter vom Band laufen. Zukünftig sollen dort die offenen Baumuster (Plattform für Aufbauhersteller oder Pritschenwagen) des großen Vans auf VAN.EA-Basis gebaut werden. Für die notwendigen Maßnahmen am Standort sind Investitionen in Höhe von rund 400 Millionen Euro geplant.

Im Werk Ludwigsfelde fährt dann die nächste Generation des eSprinter vom Band. Mit drei Batterien – und mehreren Aufbauvarianten vom Kastenwagen bis hin zum Fahrgestell für beispielsweise Kofferaufbauten soll die nächste Generation des eSprinter nicht nur neue Kundensegmente erschließen, sondern auch neue Märkte, unter anderem die USA und Kanada.  Darüber hinaus erwägt das Unternehmen, das Werk Ludwigsfelde als Kompetenzcenter für eVan Individualisierungen zu etablieren.

Im Zuge der Neuordnung des Produktionsnetzwerks für vollelektrische große Vans soll ein etablierter Standort aus dem Produktionsverbund der Mercedes-Benz AG in Mittel-/Osteuropa in das Fertigungsnetzwerk von Mercedes-Benz Vans integriert werden. Hier sollen zukünftig die großen Vans auf VAN.EA-Basis entstehen. Hierdurch sei es dem Hersteller möglich Kostenvorteile zu nutzen, um damit die Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig sicherzustellen.

Mercedes‑Benz Vans und Rivian unterzeichnen Absichtserklärung

Im Rahmen der Verkündung der neuen Strategie wurde bekannt, dass man mit Rivian eine Absichtserklärung für eine strategische Partnerschaft unterzeichnet habe. Gemeinsam beabsichtige man unter anderem, im Rahmen eines Joint Ventures in eine gemeinsame Fabrik in Europa zu investieren und diese gemeinsam zu betreiben. Als Ausgangspunkt für die gemeinsame Produktion könne ein bestehender Mercedes-Benz Standort in Mittel‑/Osteuropa genutzt werden. In diesem sollen große Elektro-Vans für Mercedes‑Benz Vans und Rivian gefertigt werden. Mit der Kooperation geht Mercedes-Benz Vans einen weiteren Schritt Richtung Transformation hin zu einem voll-elektrischen Van-Hersteller und stärkt seine Marktposition langfristig.

Quelle: Mercedes-Benz – Pressemitteilung

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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David:

Es ist eine strategische Partnerschaft. Von Hilfe ist da nicht die Rede. Abgesehen davon, dass Mercedes der weltweite Marktführer bei Nutzfahrzeugen ist. Daraus ergibt sich, warum BMW keine Zusammenarbeit benötigt. Denn sie bieten keine Nutzfahrzeuge an.

Tobi:

Es bleibt zu hoffen, dass Rivian nicht gebremst wird durch Mercedes. Ein Armutszeugnis ist es für Mercedes auf jeden Fall. Aber besser Hilfe zu holen, als wie BMW an der Realität vorbei zu träumen.

David:

Ja, da muss man jetzt richtig Gas geben. Strategische Partnerschaft mit Rivian? Why not?

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