Lucid verspricht „höchste Reichweite“ für SUV Gravity

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Lucid

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 2 min

Das Elektroauto-Start-up Lucid hat sein zweites Modell konkretisiert, erste Bilder gezeigt – und geizt dabei nicht mit Superlativen: Das US-Unternehmen verspricht, dass der SUV Gravity mehr Reichweite aufweisen soll als jedes andere Elektroauto (abgesehen von anderen Lucid-Modellen wie der aktuellen Limousine Air). Es sollten also um die 800 Kilometer mit einer Batterieladung sein – die Limousine Mercedes EQS als aktueller Spitzenreiter kommt auf bis zu 766 Kilometer.

Konkrete technische Daten nannte Lucid allerdings noch nicht. Kund:innen sollen sich auf „eine bisher unvorstellbare Leistung“ freuen dürfen, so der Hersteller. Berichten zufolge seien um die 750 kW (mehr als 1000 PS) angedacht. Die Fähigkeiten der Lucid Electric Advanced Platform, kurz LEAP, sollen also voll ausgereizt werden.

Angekündigt hatte Lucid das Modell bereits im Jahr 2020, als Lucid-Chef Peter Rawlinson einen Premium-Oberklasse-SUV auf Basis des Lucid Air in Aussicht stellte. Diesmal scheint es, anders noch als beim Air, auch mit dem Zeitplan klappen. Rawlinson sagte damals, dass der Elektro-SUV im Jahr 2023 in Produktion gehen soll. Jetzt teilte Lucid mit, dass der Gravity ab Anfang 2023 bestellbar sein und ab 2024 ausgeliefert werden soll. Branchenkenner erwarten Preise ab mindestens 80.000 US-Dollar.

Je nach Ausstattung soll der Gravity, positioniert als direkter Konkurrent zum Tesla Model X sowie dem Mercedes EQS SUV, zwei oder drei Sitzreihen und Platz für fünf bis sieben Insassen bieten. Erste Bilder zeigen, dass der sehr minimalistisch gestaltete Innenraum von einem riesigen Glasdach überspannt ist.

Lucid-Elektro-SUV-Gravity-Glasdach
Lucid

Die Ladegeschwindigkeit soll Berichten zufolge bei mehr als 300 kW liegen. Oder anders ausgedrückt: Innerhalb von 20 Minuten soll der Akku des Elektro-SUV, der bis zu 113 kWh fassen sollen, Energie für fast 500 Kilometer Reichweite aufnehmen können.

Offizielle Informationen zum Gravity will Lucid Anfang 2023 veröffentlichen. Die Verfügbarkeit und der Zeitplan für Märkte außerhalb Nordamerikas sollen zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben werden.

Quelle: Lucid – Pressemitteilung vom 15.11.2022

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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panib:

Was will ich mit der hohen Ladegeschwindigkeit? In 20 min. 500 km laden zu müssen geht an der Realität vorbei und ist auch kaum mit der Physiologie des Menschen vereinbar. Kaffee- und PP sind allemal in 20 min. kaum zu schaffen. Aber schon diese Art von Auto ist nicht wirklich von dieser Welt, wie ich sie verstehe.
Richtig ist, dass die ganze Laderei mit 400 Volt Systemen weit von jeder Akzeptanz entfernt ist, wenn man lange Strecken bewältigen muss. Kann man mal machen, aber der Vielfahrer ist ganz schön angeschmiert.

David:

Menschen sind andere Menschen und Menschlichkeit egal. Sie machen für die Gesellschaft nur das, was ihnen in den Kram passt. Sonst nichts, Tragedy of the Commons, nennt man das. Sonst gäbe es keine SUV, keine Kamine und keine Haustiere. Letzteres ist auch moralisch verwerflich, sich einen Freund kaufen, der ausgeliefert ist.

Insofern ist der Einwurf Ressourcenbedarf bei einem Luxus-SUV nicht so dramatisch. Den kann sich nicht jeder leisten. Und da die Firma kein besonderes Image ausstrahlt, wird ihn sich auch nicht jeder mit Geld leisten.

Martin:

„wenn alle (inkl. Allen in den Entwicklungsländern, die sich das wünschen) mit solchen Karren herumfahren,“

Ganz so schlimm wird es nicht kommen. Es reicht nämlich nicht, sich zu wünschen, mit so einem Fahrzeug herumzufahren, man muss es sich auch leisten können.

Jetzt wäre es natürlich schön, wenn der Erwerb eines Luxusgefährtes durch zu entrichtende Sondersteuern und/ oder durchzuführende Kompensationsmaßnahmen dazu führen würde, die CO2-Emission z.b. durch Wiederaufforstungsmaßnahmen, (die gleichzeitig in den Enwicklungsländern Teilen der Bevölkerung ein gesichertes Einkommen verschafft), der Weltgemeinschaft als solcher, eher einen Dienst erweist.

Was natürlich gerade bei Luxusmarken maximale Ressourcenschonung und Einhaltung höchster Sozialstandards bei der Herstellung inkl. herausragender Recyclingquoten mit einschließt. Natürlich real und ohne Greenwashing.

Leider besteht diesbezüglich noch ein sehr großes Optimierungspotential…

bjunker:

Woher sollen die Ressourcen für all die Dinger kommen? Ich frage mich echt, ob ich der Einzige auf diesem Planeten bin, der diese Art von Ressourcenverschwendung ablehnt. Es ist zwar immerhin besser, als ein Verbrenner-SUV, aber wer glaubt, dass wir unseren Planeten retten, wenn alle (inkl. Allen in den Entwicklungsländern, die sich das wünschen) mit solchen Karren herumfahren, der irrt sich gewaltig.

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