E-Auto-Anteil steigt weiter, ZDK fordert langfristige Signale der Politik

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Daniel Krenzer
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Fast jedes fünfte in Deutschland im September neu zugelassenes Auto hatte einen vollelektrischen Antrieb, zeigen die neuesten Daten des Kraftfahrtbundesamtes (KBA). Insgesamt wurden im September bundesweit 235.528 Pkw neu zugelassen, was im Vorjahresvergleich einem Plus von 12,8 Prozent entspricht. Insgesamt für das gesamte Jahr liegen die Zahlen damit inzwischen nahezu auf dem Niveau des Vorjahres. Reine Elektroautos wurden 45.495 zugelassen, was einem Plus von überproportionalen knapp 32 Prozent entspricht. Der Trend setzt sich also fort: Der Anteil an E-Autos bei den Neuzulassungen wächst stetig weiter.

97.212 Pkw und damit 28,9 Prozent mehr als im Vergleichsmonat waren mit Hybrid-Antrieb ausgestattet, das entspricht einem Anteil 41,3 Prozent. Allerdings zählt das KBA hierbei auch nur homöopathisch elektrische Mild-Hybride hinzu. In der Zahl verbergen sich zudem 27.685 Plug-in-Hybride, deren Anzahl um kräftige 85,4 Prozent über dem Ergebnis des Vorjahresmonats lag und einen Anteil von 11,8 Prozent ausmachte.

63.047 Pkw waren mit Benzinantrieb ausgestattet, das waren 5,9 Prozent weniger als im September des Vorjahres. Ihr Anteil betrug 26,8 Prozent. 28.871 neu zugelassene Diesel-Neuwagen bedeuten zudem ein Minus von 7,2 Prozent und einen Anteil von 12,3 Prozent. Knapp 900 Pkw hatten zudem einen Flüssiggasantrieb, CNG spielt indes wie auch Wasserstoff keine Rolle (mehr).

BYD nur knapp hinter Tesla

Der durchschnittliche CO2-Ausstoß sank gegenüber dem Vorjahresmonat um immerhin 8,8 Prozent und betrug 102,8 Gramm pro Kilometer, liegt damit aber noch über dem aktuell für die Hersteller straffrei geltenden Grenzwert von durchschnittlich 95 Gramm.

Trotz des inzwischen wieder nach einem Durchhänger 2024 wieder deutlich steigenden Anteil an Elektroautos ist der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) damit noch nicht zufrieden. „Die Zuwächse täuschen – sie finden in einem insgesamt schwachen und rückläufigen Markt statt“, erklärt ZDK-Präsident Thomas Peckruhn in einer Pressemitteilung. Vor allem Privatkunden würden sich noch nicht oft genug für E-Autos entscheiden.

Peckruhn fordert: „Was wir endlich dringend brauchen, sind klare und langfristige Signale der Politik. Ohne verlässliche Rahmenbedingungen bleibt die Elektromobilität für viele Kundinnen und Kunden ein Risiko.“ Für einen in der Gesellschaft breit angelegten Hochlauf der Elektromobilität müsse auch das Vertrauen der Privatkundinnen und Kunden in den Fahrzeugkauf gestärkt werden.

Für den E-Auto-Hersteller Tesla haben sich die Zulassungszahlen zwar ein wenig gefangen, Grund zur Freude dürften sie jedoch noch nicht sein. Im September wurden in Deutschland 3404 Tesla neu zugelassen, was einem Minus im Jahresvergleich von 9,4 Prozent entspricht. Der chinesische Hersteller BYD lag mit 3255 neu zugelassenen Fahrzeugen nur noch marginal dahinter.

Quelle: KBA – Pressemitteilung vom 6. Oktober 2025 / ZDK – Pressemitteilung vom 6. Oktober 2025

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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