Kaufprämie für Plug-in-Hybride soll Ende 2022 auslaufen

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Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 2 min

Käufer:innen von Plug-in-Hybriden sollen ab 2023 keine Kaufprämie mehr erhalten: „Plug-In-Hybride sind unserer Meinung nach marktgängig und brauchen keine öffentliche Förderung mehr“, sagte Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) der Westfälischen Rundschau. Die Umweltbonus genannte Förderung soll sich stärker auf den Klimaschutz ausrichten, weshalb nur noch reine Elektroautos bezuschusst werden sollen.

Geplant sei zudem eine schrittweise Senkung der Fördersumme. Aktuell erhalten Käufer:innen von reinen Elektroautos bei einem Kaufpreis von weniger als 40.000 Euro einen Zuschuss von 9000 Euro, davon 6000 Euro vom Bund und 3000 Euro vom Hersteller. Nach Angaben des Ministeriums werde die entsprechende Förderrichtlinie nun abgeändert. Im Entwurf der neuen Richtlinie sei vorgesehen, dass der Bund ab 2023 nur noch 4000 Euro zusteuert, 2024 und 2025 soll der Förderbetrag abermals sinken, auf 3000 Euro.

Die Kaufprämie sei dennoch „immer noch auf hohem Niveau und damit für Verbraucherinnen und Verbraucher interessant, auch weil die Industrie noch einmal 50 Prozent drauflegt“, sagte Habeck. Nicht rütteln wolle man – trotz vielfacher Kritik mehrerer Hersteller und Verbände – an der Maßgabe, wonach der Zulassungszeitpunkt das relevante Datum für die Bewilligung der Förderung ist. „Wir haben das erörtert, müssen aber bei dabei bleiben, dass die Kraftfahrzeugzulassung der relevante Zeitpunkt bleiben muss“, sagte der Grünen-Politiker.

Würde der Zeitpunkt des Vertragsabschlusses zählen und nicht das Datum der Zulassung, sei die Anfälligkeit für Missbrauch zu hoch, begründet der Wirtschaftsminister diese Entscheidung. Habeck fügte hinzu, dass er es „hilfreich“ fände, würden die Automobilhersteller selbst die Differenz ausgleichen, welche durch die Teils sehr langen Lieferzeiten von Elektroautos entstehen kann. Zwischen Kaufvertrag und Zulassung liegen aktuell mehrere Monate bis zu mehr als einem Jahr.

Quelle: Westfälische Rundschau – Habeck will ab 2023 Plug-in-Hybride nicht mehr fördern

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Yoyo:

Ersetze das Wort „soll“ durch „muss“ oder „wird definitiv“, und dann bin ich voll zufrieden.

Yoyo:

Du musst doch ehrlich zugeben, dass nur eine sehr geringe Zahl von Bestellern davon betroffen sein wird. Wer bei den Preisregionen den Wegfall der Prämie finanziell nicht stemmen kann, kann sich im Grunde das ganze Auto nicht leisten.
Dann gibt es 2023 halt nur noch zwei Kreuzfahrten pro Jahr statt wie früher drei!

Sina:

Und was ist mit den Leichtkraftfahrzeugen L6e und L7e? Mobilitätswende geht nur, wenn die E-Autos auch endlich kleiner werden. Sollte nicht eine Regierung mit grüner Beteiligung diese endlich fördern? Ohne Förderung haben die hier kaum eine Chance gegen wesentlich größere – aber billigere (!) – Autos.

Michael:

Die meiner Meinung nach zu frühe Reduzierung der Förderung bei BEV
erinnert mich leider stark an die Vorgehensweise der früheren Regierungen bei Solar z.B. Zun Bedenken gebe ich auch z.B. dass sich wie bei meinem Bekanntenkreis der Wechselzyklus bei den Autos auch nicht an Leasingverträgen (3-4Jahre) orientiert, sondern am Zustand der Autos die man fährt, die aktuell auch nach 8 Jahren noch ansehnlich und fehlerfrei funktionieren.

D. Teran:

Ich bin durch Prius Plug-in sehr zufriedener PHEV-Fahrer. Als ich ihn vor 5 Jahren kaufte, war die Prämie geringer als heute. Falls sie, wie natürlich zu erwarten, wieder abgesenkt oder ganz gestrichen wird, werde ich dennoch weiter einen Prius Plug-in neu kaufen in etwa 2-3 Jahren und fahren. Passt scho.

P. Redermach:

Im Kollegenkreis in unserer großen (IT-)Firma werden gerne Plug-in-Hybride gefahren und sie werden auch in den Firmen-Parkdecks häufig elektrisch geladen und entsprechend genutzt. Wenn die PHEV-Attraktivität nachlässt oder die Angebotspalette, wählen diese Kollegen wieder Benziner :( Ist leider so.

brainDotExe:

Erst mal bin ich genau so Steuerzahler wie jeder andere Arbeitnehmer auch und zweitens hast du das falsch verstanden.
Ich habe nichts dagegen, dass Plugin-Hybride nicht mehr gefördert werden, die sind vermutlich mittlerweile auch ohne Förderung gut verkäuflich.

Mich stört der Entfall der Kaufprämie für Elektroautos über 65.000€ Brutto, bisher waren das 65.000€ Netto ohne Sonderausstattung und das auch für Alt-Bestellungen teilweise aus 2021.

Ich meine die Leute haben bei ihrer Kaufentscheidung die Kaufprämie mehr oder weniger berücksichtigt.

Fair wäre die 65.000€ Brutto Klausel nur für Bestellung nach Tag X anzuwenden.
Jetzt kann man sich streiten ob Tag X der 31.12.2022 oder 31.12.2021 oder 01.07.2022 ist.

bergfex:

@brainDotExe: Dem Steuerzahler geht es aber nicht ums Prinzip, sondern ums Geld. Und genau dieser Steuerzahler muss für die fehlgeleitete Prämie für Plugin-Hybriden aufkommen. Es ist höchste Zeit, dass sie fällt, denn letztlich ist sie nur ein Konjunkturprgroamm für die Automobilindustrie, die damit ihre Abgasflottenwerte schönrechnet. Und wir Steuerzahler kommen dafür auf.

Silverbeard:

FSD kann man problemlos nachträglich kaufen und freischalten lassen.
Maximale Reichweite ohne Extras ist auch noch gerade so unter 60.000€ mit 59.990€.
Wer sich ein Performance mit Extras leisten kann braucht keine Förderung.
Mal abgesehen davon, das bei funktionierenden Lieferketten und voller Produktionskapazität in Grünheide die Preise für ein Model 3 schnell wieder fallen werden.

David:

Da du ja Informationen nicht vollständig aufnimmst: Ist dir klar, dass künftig nur noch Fahrzeuge bis Kaufpreis 60.000€ brutto ohne Förderanteil des Herstellers berechtigt sind? Das bedeutet, das Model 3 Grundmodell mit FSD wird nicht mehr gefördert. Alle anderen Tesla eh nicht.

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