Hyundai und Motional enthüllen Ioniq 5 Robotaxi

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 5 min

Hyundai und Motional, ein weltweit führendes Unternehmen im Bereich autonomes Fahren, haben das Ioniq 5 Robotaxi vorgestellt, ein selbstfahrendes Taxi der nächsten Generation. Basierend auf dem rein elektrischen Hyundai Ioniq 5, der seit Juni auf dem deutschen Markt angeboten wird, ist das Ioniq 5 Robotaxi ein autonomes Fahrzeug auf SAE-Level 4, das sicher ohne Fahrer betrieben werden kann. Es fährt lokal emissionsfrei und steht für das Zusammenwachsen der beiden Technologien, die die individuelle Mobilität am stärksten verändern: Elektrifizierung und Autonomisierung. Die Fusion beider Technologien resultiert in intelligenterer, sichererer und nachhaltigerer Mobilität, so Hyundai in einer aktuellen Mitteilung.

Das Ioniq 5 Robotaxi ist außerdem Motionals erstes kommerzielles Fahrzeug und stelle einen zentralen Meilenstein in der Entwicklungsplanung des Unternehmens dar. Das US-Unternehmen Motional will 2023 damit beginnen, Fahrgäste mit dem Ioniq 5 Robotaxi im Zuge einer wegweisenden Partnerschaft mit dem Ride-Hailing-Dienst Lyft zu befördern.

Mit seinem technologiegetriebenen Design unterstreiche das Ioniq 5 Robotaxi die Innovationen, die hinter dessen autonomen Betrieb stehen. So wurde das Sensorpaket des Fahrzeugs nicht versteckt untergebracht, sondern deutlich sichtbar übers Exterieur verteilt, damit sich das Robotaxi ohne Weiteres von herkömmlichen Fahrzeugen mit Fahrern unterscheiden lässt. Das Robotaxi verfügt über mehr als 30 Sensoren – Kameras, Radar und Lidar –, die eine zuverlässige 360-Grad-Erkennung der Umgebung sicherstellen, hochauflösende Bilder liefern und auch Objekte in sehr großer Entfernung erkennen sollen. Dies gewährleiste einen störungsfreien autonomen Betrieb in verschiedenen Umgebungen, so Hyundai. Zu Motionals bewährter fahrerloser Technologie zählen auch fortgeschrittene maschinelle Lernsysteme. Sie sind mit Daten aus dem realen Straßenverkehr mehrerer Jahrzehnte angelernt worden und sollen es dem Fahrzeug ermöglichen, auch herausfordernde und komplexe Situationen zu meistern.

Das Ioniq 5 Robotaxi basiert wie das Serienfahrzeug auf der Electric Global Modular Platform (E-GMP), der eigens für batterieelektrische Fahrzeuge entwickelten Architektur von Hyundai. Sie bietet den Insassen im Ioniq 5 Robotaxi einen geräumigen und komfortablen Innenraum mit reichlich Platz zum Arbeiten, Entspannen oder Kommunizieren während ihrer fahrerlosen Fahrt.

Hyundai-Ioniq-5-Robotaxi-Innenraum
Hyundai

Ebenso verfügt das Fahrzeug über eine Reihe von Schnittstellen, mit deren Hilfe die Passagiere intuitiv mit dem Fahrzeug interagieren können, beispielsweise um das Robotaxi zu einem Extra-Stopp zu bewegen. Das Erlebnis im Ioniq 5 Robotaxi setze neue Standards für das sogenannte fahrerlose Ride-Hailing, dem bedarfsgesteuerten Anfordern individueller Fahrten unabhängig vom Fahrplan.

Nahtlose Integration von Hard- und Software

Das von Beginn an für den fahrerlosen Betrieb konstruierte Ioniq 5 Robotaxi ist in einer Partnerschaft von Hyundai und Motional entstanden. Beide Partner arbeiteten während der gesamten Entwicklung Hand in Hand, wobei jedes Unternehmen seine jeweiligen Stärken eingebracht habe: Hyundai griff auf seine Forschungs- und Entwicklungskapazitäten sowie auf sein Know-How in Sachen weltweiter Fahrzeugfertigung zurück, während Motional die fahrerlosen Technologien beisteuerte.

Das Ergebnis ist dem Hersteller zufolge eine nahtlose Integration zwischen „Hirn“ und „Muskeln“ des Fahrzeugs, sodass Hardware und Autonomie-Software perfekt synchronisiert zusammenarbeiten, um einen extrem fortschrittlichen, sicheren und leistungsfähigen Betrieb ohne Fahrer zu ermöglichen. Die ultraschnellen Ladezeiten und die hohen Reichweiten der E-GMP bilden dabei die ideale Basis. Sicherheit und Zuverlässigkeit des Ioniq 5 Robotaxi entsprechen dem höchsten Hyundai Standard. Zudem ist das Konzept weltweit skalierbar, wodurch das Robotaxi optimale Voraussetzungen für eine kosteneffektive Vermarktung bringe.

Redundanzen sichern alle wichtigen Funktionen ab

Dieses Robotaxi repräsentiert unsere Vision, nach der eine fahrerlose Zukunft Wirklichkeit wird“, sagt Karl Iagnemma, Präsident und CEO von Motional. „Durch unsere strategische Partnerschaft mit der Hyundai Motor Group und Aptiv verfügen wir im gesamten Entwicklungsprozess über eine beispiellose Expertise in Sachen Fahrzeuge und Software. Diese tiefe Zusammenarbeit ermöglicht uns, ein Robotaxi herzustellen, das sowohl sicher und zuverlässig ist als auch kostenoptimiert für die weltweite Produktion. Wir konzentrieren uns auf Massenvermarktung, und das Ioniq 5 Robotaxi ist genau dafür gemacht.

Hyundai und Motional legen besonderen Wert auf Sicherheit und Komfort, was das Fahrzeug auch auf den ersten Blick ausstrahlen soll. Jede Funktion, sei es Navigation, Lenkung, Bremsen oder Antrieb, verfügt über Sicherheitsredundanzen, um stets eine sichere und störungsfreie Fahrt zu ermöglichen. Motional bietet ebenfalls eine ferngesteuerte Unterstützung des Fahrzeugs an, sollte das Ioniq 5 Robotaxi einmal auf ungewöhnliche Straßenverhältnisse treffen, zum Beispiel bei einer Streckensperrung wegen einer Baustelle. In einem solchen Fall kann sich ein Motional Mitarbeiter unmittelbar mit dem Fahrzeug verbinden und ihm eine neue Route zuweisen.

Hyundai-Ioniq-5-Robotaxi-Sensoren
Hyundai

Hyundai Motor hat seinen Ioniq 5, ein batterieelektrisches Fahrzeug auf einer genau dafür vorgesehenen Plattform, weiterentwickelt zu einem vollautonomen Fahrzeug“, sagt Woongjun Jang, Leiter des Autonomous Driving Center der Hyundai Motor Group. „Dem Ioniq 5 Robotaxi haben wir verschiedene redundante Systeme hinzugefügt, zusätzlich zu einem Paket essenzieller Technologien, die die Sicherheit und die Bequemlichkeit der Insassen gewährleisten. Nachdem wir erfolgreich die autonomen Technologien von Motional in das Ioniq 5 Robotaxi integriert haben, sind wir stolz darauf anzukündigen, dass wir auf dem Weg zur Vermarktung unseres Robotaxis einen weiteren wichtigen Meilenstein erreicht haben.“

Motional wurde im März 2020 gegründet und ist ein Joint Venture zwischen der Hyundai Motor Group, einem der größten Autohersteller der Welt, und Aptiv, einem Technologieführer in fortschrittlicher Sicherheit, Elektrifizierung und Fahrzeug-Konnektivität. Motional wurde gegründet, um die Entwicklung und Vermarktung der weltweit leistungsfähigsten und sichersten autonomen Fahrzeuge voranzubringen.

Schon Hunderttausende Passagiere befördert

Das Team von Motional hat seine Expertise in fahrerloser Technologie über Jahrzehnte aufgebaut und verfügt gleichzeitig über einiges an Erfahrung hinsichtlich kommerzieller Robotaxi-Dienste. Das Unternehmen hat im Netz von Lyft in Las Vegas, der bekanntesten öffentlichen Robotaxi-Flotte überhaupt, bereits Hunderttausende Passagiere mit seinem selbstfahrenden Dienst befördert. Motional ist zudem die einzige Firma ihrer Art, die mit zwei großen Ride-Hailing-Unternehmen zusammenarbeitet: Lyft und Via.

Mit dieser Erfahrung im Rücken tritt Motional in die nächste Phase seines kommerziellen Entwicklungsplans ein: 2023 startet im Lyft-Netz ein vollständig fahrerloser Service. Die Ioniq 5 Robotaxis sollen über verschiedene Städte der USA verteilt werden und damit einen Wendepunkt für autonomes Fahren markieren. So sollen sie den Grundstein dafür legen, Robotaxis weltweit zu etablieren.

Hyundai-Ioniq-5-Robotaxi-Autonomes-Fahren
Hyundai

Zum ersten Mal werden Hyundai und Motional das Ioniq 5 Robotaxi bei der IAA Mobility der Öffentlichkeit präsentieren, die vom 7. bis zum 12. September 2021 in München stattfindet. Hyundai will während der Messe weitere Informationen veröffentlichen.

Quelle: Hyundai – Pressemitteilung vom 31.08.2021

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Hiker:

Wieso gibt es jetzt keinen Aufschrei? Würde Tesla sowas veröffentlichen, ein Riesentheater wäre die Folge. Seit dem AI Day wissen wir auch wieviel Know-how nötig ist zum autonomen fahren. Lidar, Radar, Steuerung über externe Syteme und Kameras, insgesamt 30 Sensoren. Das alles zu steuern ohne ein durcheinander zu produzieren, viel Spass.

Anonymous:

Klingt als Pressemitteilung toll – bin sehr auf die Kommentare gespannt :-)
Einige Fragen drängen sich mir auf

  1. wer hat wie Welche Daten seit „Jahrzehnten???“ gesammelt?
  2. Was kostet die verbaute Technik in Summe?
  3. Wann wird aus dem erklärten Ziel einsetzbare Realität?
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