Hybrid-Sportwagen Bugatti Tourbillon von Rimac Technology ausgestattet

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Rimac Automobili

Maria Glaser
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Der kroatische Technologiezulieferer Rimac Technology hat das Batterie- und Antriebssystem sowie elektronische Steuergeräte für den Hypersportwagen Bugatti Tourbillon entwickelt. Rimac gab vor wenigen Tagen in einer Pressemitteilung außerdem bekannt, dass die Teile erfolgreich konstruiert und in den Hybrid-Sportwagen mit V16-Motor integriert wurden. Ab 2026 soll der Sportwagen auf 250 Exemplare limitiert auf den Markt kommen.

Elektro-Power im Hybrid-Sportwagen

Rimac Technology ist als Tier-1-Zulieferer spezialisiert auf die Elektrifizierung von Sportwagen sowie den Elektro-Motorsport und deckt dabei den gesamten Entwicklungsprozess vom Konzept bis hin zur Serienproduktion ab. Mit Hauptsitz in Kroatien sowie Niederlassungen in Großbritannien beschäftigt das Unternehmen mehr als 1.000 Mitarbeiter:innen.

Der Bugatti Tourbillon stelle dabei den Höhepunkt des Know-Hows von Rimac Technology dar, so die Pressemitteilung. In Zusammenarbeit mit dem Ingenieurteam von Bugatti Rimac hat Rimac Technology ein Hybridsystem mit 800 Volt entwickelt, das sich nahtlos in den V16-Saugmotor des Tourbillon mit 8,3 Litern einfügt. Folglich bleibe dem Sportwagen die Kraft des konventionellen Motors erhalten, während er gleichzeitig über die Leistung des Elektroantriebs verfüge.

Mit gleich drei Hochleistungs-Elektromotoren hat Rimac Technology den elektrischen Antriebsstrang ausgerüstet, von denen zwei an der Vorderachse und einer an der Hinterachse montiert sind. Zusammen leisten diese Motoren 800 PS und kommen auf bis zu 24.000 Umdrehungen pro Minute. Damit werde laut Rimac eine der höchsten Leistungsdichten in der Branche erreicht.

Außerdem hat Rimac seine Invertertechnologie mit Siliziumkarbid verbaut und den Tourbillon mit der dazugehörigen Software ausgestattet, die Leistung, Effizienz und Sicherheit gewährleisten soll. Das Batteriemanagementsystem der fünften Generation sei dazu in Übereinstimmung mit hohen Sicherheitsstandards entwickelt worden, die den gesamten Lebenszyklus der Batterie abdecken.

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Das System des Hybridautos wird von einem Batteriepaket von Rimac Technology mit 25 Kilowattstunden angetrieben. Dessen T-förmiges Design dient dabei nicht nur als Energiespeichersystem sondern auch als strukturelle Komponente des Hybrid-Sportwagens. Außerdem verwendet das Batteriepaket die Ölkühlungstechnologie von Rimac.

Leichtgewicht trotz Hybridantrieb

Obwohl in dem Sportwagen also drei Elektromotoren, das Batteriepaket sowie der V16-Motor eingebaut sind, ist der Tourbillon nicht nur kürzer sondern auch leichter als sein Vorgänger Chiron.

„Wir haben unsere jahrzehntelange Erfahrung in der Entwicklung von Hochleistungs-Elektroantrieben genutzt, um ein Hybridsystem zu entwickeln, das nicht nur außergewöhnliche Leistungen erbringt, sondern auch eine bemerkenswerte Effizienz und Verpackungsinnovation aufweist. Die Tatsache, dass der Tourbillon trotz seiner komplexen Hybridarchitektur weniger wiegt als sein Vorgänger, ist ein Beleg für unser Engagement, bei jedem Projekt an die Grenzen des Möglichen zu gehen.“ Mate Rimac, Gründer und Präsident der Rimac Gruppe, CEO von Bugatti Rimac und Rimac Technology

Der komplette hintere Antriebsstrang wiegt nur 430 Kilogramm. Dieses Gewicht schließt den V16-Motor, das Doppelkupplungsgetriebe mit acht Gängen, das Differential und den hinteren Elektromotor mit 250 Kilowatt mit ein. Auch die vordere Elektroachse mit zwei unabhängigen Motoren und zwei Wechselrichtern bringe nur wenig Gewicht auf die Waage, so die Pressemitteilung.

Dadurch, dass die Elektromotoren multifunktional eingesetzt werden, also nicht nur dem Antrieb, sondern auch als Anlasser, Generatoren und Leistungsverstärker dienen, werden andere Teile überflüssig. Das spart Gewicht. Insgesamt hat der Tourbillon eine rein elektrische Reichweite von über 60 Kilometern.

Zudem hat Rimac Technology drei leistungsstarke elektronische Steuergeräte für den neuen Sportwagen entwickelt. Für deren Hard- und Softwareentwicklung war unter anderem das Fachwissen des Unternehmens im Bereich Wärmemanagement entscheidend. So konnten fortschrittliche Kühlsysteme entwickelt werden, sodass sowohl das Akkupaket als auch die Elektromotoren ihre Spitzenleistung beibehalten, selbst unter den extremen Geschwindigkeiten bis zu 445 km/h.

„Dies ist genau das, was uns schon immer ausgezeichnet hat: extrem maßgeschneiderte, leistungsstarke Anwendungen in kleinen Stückzahlen, die ohne Kompromisse entwickelt werden. Projekte wie dieses werden immer ein Schaufenster für unsere ultimativen Fähigkeiten sein und dafür, was möglich ist, wenn es keine Einschränkungen gibt.“ Nurdin Pitarević, COO von Rimac Technology

Neben diesen Vorzeigeprojekten produziere Rimac aber auch jährlich Hunderttausende von Batterie- und Antriebseinheiten in Zusammenarbeit mit renommierten Automarken, so Pitarević. Rimac wolle die gleichen Innovationen auch für Hunderttausende anderer Fahrzeuge möglich machen, um die Elektrifizierung weiter voranzutreiben.

Quelle: Rimac – Pressemitteilung vom 12. Juni 2025

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Maria Glaser

Maria Glaser

Aus dem geisteswissenschaftlichen Bereich kommend, verbindet Maria Glaser bei Elektroauto-News.net seit 2023 ihre Liebe zum Text mit fachlichen Inhalten. Seit ihrem Studium in Berlin und Wien arbeitet sie im Bereich Lektorat, Korrektorat und Content Writing, vor allem zu Mobilität.
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Reinhold:

Wer braucht über 440km/ Stunde?
Kann man nicht mal auf der Nordschleife erreichen, geschweige denn auf der Autobahn.
Und nach 80km ist der Benzin Tank leer…. zum Glück kann man dann noch elektrisch fahren
Ist zwar peinlich aber er fährt dann wenigstens noch bis zur Tankstelle

Pedro G.:

Wieder ein Spielzeug für Super Reiche ⁉️

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