Honda Jazz nur noch als Hybrid, weitere E-Modelle folgen

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 5 min

Serienmäßig elektrifiziert steht der neue Honda Jazz nun in den Schauräumen der deutschen Honda Händler. Die neue Generation des Kleinwagens ist in vier Ausstattungsvarianten zu Preisen ab 21.445 Euro erhältlich. Immer an Bord sind umfassende Komfort- und Sicherheitsmerkmale und das e:HEV genannte Hybridsystem. Das Topmodell ist der Jazz Crosstar Executive in eigenständiger SUV-Optik zum Preis von 25.588 Euro.

In der Neuauflage verbindet der Honda Jazz seine klassischen Vorzüge bei Raumangebot, Komfort und Funktionalität mit einem dynamischen und eleganten Design – eine Kombination, die ihm zusätzliche Anziehungskraft verleihen soll, so Honda in einer aktuellen Mitteilung. Gleiches gilt für das neu entwickelte e:HEV Hybridsystem, das hohe Effizienz mit direktem Ansprechverhalten und angenehmen Fahreigenschaften kombiniere, so Honda. Der beliebte Kleinwagen, der gut ein Viertel aller Verkäufe von Honda ausmacht, soll in erheblichem Maße die CO2-Flottenemissionen reduzieren und wird in ganz Europa ausschließlich mit dem Hybridantrieb angeboten. Das e:HEV-System wurde speziell für den Jazz neu entwickelt. Es besteht aus zwei kompakten Elektromotoren, einem 1,5-Liter DOHC i-VTEC Benzinmotor, einer Lithium-Ionen-Batterie und einem Direktantrieb mit intelligenter Steuereinheit. Das harmonische Zusammenspiel aller Komponenten soll für ein sanftes und zugleich direktes Ansprechverhalten sorgen.

Mit einer Leistung von 109 PS (80 kW) beschleunigt der neue Jazz in 9,4 Sekunden von null auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 175 km/h. Das Hybridsystem erreicht dabei einen Kraftstoffverbrauch von 4,5 l/100 km und CO2-Emissionen ab 102 g/km (WLTP) beim Jazz, der Jazz Crosstar liegt bei 4,8 l/100 km bzw. 110 g/km (WLTP). Das Hybridsystem ist so programmiert, dass der Jazz bei geringer Geschwindigkeit bis 40 km/h bis zu 86 Prozent elektrisch gefahren werden kann. Bis 80 km/h sollen es immer noch 54 Prozent sein.

Für optimale Effizienz und maximalen Fahrspaß bietet der Jazz e:HEV drei verschiedene Antriebsmodi:

  • Elektroantrieb („EV Drive“): Der mit Energie aus der Lithium-Ionen-Batterie versorgte Elektromotor treibt das Fahrzeug direkt an
  • Hybridantrieb („Hybrid Drive“): Der Benzinmotor treibt den zweiten Elektromotor an, der als Generator fungiert und Energie für den elektrischen Antriebsmotor produziert
  • Motorantrieb („Engine Drive“): Der Benzinmotor ist über eine Überbrückungskupplung direkt mit den Antriebsrädern verbunden

In den meisten innerstädtischen Fahrsituationen wechselt der Jazz e:HEV automatisch und nahtlos zwischen Elektro- und Hybridantrieb. Bei hohen Geschwindigkeiten übernimmt der Verbrennungsmotor die Antriebsarbeit; bei Bedarf liefert der E-Antriebsmotor per „Boost“-Effekt zusätzliche Kraft. Im Hybrid-Modus kann überschüssige Leistung des Benzinmotors für das Aufladen der Batterie über den Generator genutzt werden. Der Elektroantriebs-Modus wird auch beim Verzögern des Fahrzeugs genutzt, um die Batterie per Rekuperation zu laden.

Der Wechsel zwischen den einzelnen Fahrmodi erfolgt für die Insassen praktisch unbemerkt; Verzögerungen bei den Übergängen wurden auf ein Minimum reduziert. Die von Honda entwickelten Elektromotoren zeichnen sich durch hohe Drehzahlen, geringes Gewicht, kompakte Größe sowie hohe Effizienz und Leistungsdichte aus. So liefert der elektrische Antriebsmotor Drehzahlen von bis zu 13.300 U/min und ein maximales Drehmoment von 253 Nm, das schon bei niedrigen Drehzahlen eine spontane Beschleunigung garantiert. Die neue Generation des Jazz ist das erste Modell im europäischen Honda Portfolio, das das Emblem „e:HEV“ (Hybrid Electric Vehicle) für seinen Antriebsstrang trägt. Das Emblem kommt in Zukunft bei allen Honda Modellen mit Hybridantrieb zum Einsatz.

Die inneren Werte

Innen will der neue Jazz mit einem großzügigen Platzangebot und hoher Vielseitigkeit überzeugen. Dank der cleveren Unterbringung der Hybridkomponenten sind auch in der neuen Generation des Kleinwagens die bewährten Magic Seats an Bord, die sich je nach Anforderung problemlos versenken und hochklappen lassen. Die Magic Seats sind schon in der Grundausstattung „Comfort“ (ab 21.445 Euro) enthalten. Auch die Honda Sensing Sicherheitssysteme sind standardmäßig an Bord, darunter ein Kollisionswarnsystem mit aktivem Bremseingriff und Fußgängererkennung, ein aktiver Spurhalteassistent, eine intelligente adaptive Geschwindigkeitsregelung und eine Verkehrszeichenerkennung. Zehn Airbags sorgen für passive Sicherheit, darunter ein Knie-Airbag für den Fahrer und ein neuer zentraler Frontairbag, der bei einer seitlichen Kollision ein Zusammenstoßen von Fahrer und Beifahrer verhindert bzw. mildert.

Highlight der mittleren Ausstattungsvariante „Elegance“ (ab 22.469 Euro) ist das Infotainment-System Honda Connect mit 9-Zoll-Touchscreen und kabelloser Smartphone-Einbindung über Apple CarPlay und Android Auto. Ebenfalls enthalten sind hier unter anderem 15-Zoll-Leichtmetallfelgen, eine Einparkhilfe für vorn und hinten, eine Alarmanlage, elektrisch einstellbare sowie beheizbare und anklappbare Außenspiegel.

In der Top-Variante „Executive“ (ab 24.029 Euro) rollt der Jazz auf 16-Zoll-Leichtmetallfelgen. Zusätzlichen Komfort bieten ein Navigationssystem, ein beheizbares Lederlenkrad, ein schlüsselloses Zugangssystem, eine Rückfahrkamera und zwei USB-Ladeanschlüsse für den Fond. Ein Toter-Winkel-Assistent und ein Ausparkassistent unterstützen den Fahrer. Abgedunkelte hintere Scheiben, Außenspiegel in Chrom und LED-Nebelscheinwerfer werten den Jazz in der höchsten Ausstattung optisch auf.

Am „Executive“-Niveau orientiert sich auch der Jazz Crosstar (ab 25.588 Euro). Ein Karosserie-Kit mit eigenständiger Front- und Heckschürze sowie Verkleidungen an Radhäusern und Seitenschwellern, die erhöhte Bodenfreiheit, eine Dachreling und silberfarbene Außenspiegel verleihen dem Modell einen modernen Crossover-Look. Innen gibt es acht statt vier Lautsprecher für das Audiosystem sowie wasserabweisende Stoffbezüge. Optional ist der Jazz Crosstar Executive in einer Zweifarbenlackierung erhältlich.

Weitere e:HEV-Modelle sollen folgen

Gerüchteweise sollen schon im kommenden Jahr auch der Kompakt-SUV HR-V sowie der Civic ab 2022 europaweit ausschließlich mit der neuen Hybridtechnik e:HEV anrollen. Die nächste Generation des SUV-Flaggschiffs CR-V dürfte ebenfalls einen (womöglich sogar Plug-in) Hybridantrieb erhalten, will Honda sein Versprechen von sechs elektrifizierten Fahrzeugen bis 2022 einhalten. Dazu fehlt nach dem Stromer e und den Hybriden Jazz, HR-V, Civic und CR-V allerdings noch ein Modell im Portfolio. Offiziell gibt es von Honda dazu noch keine News, erste Vermutungen deuten auf komplett neues Fahrzeug hin, das unterhalb des HR-V positioniert und dem aktuellen Trend folgend als SUV oder Crossover gezeichnet sein soll. Gut möglich, dass dieses Modell wie schon der Honda e rein elektrisch auf die Straße kommt. Allerdings mit einem größeren Batterie-Paket und einer Reichweite von mindestens 350 Kilometern.

Quelle: Honda — Pressemitteilung vom 08.07.2020 // Automobil-Industrie — Markenausblick Honda: Hybrid-Strategie

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Strauss:

Bei einem normalen Hybrid HEV, egal ob Mild genannt , entstehen nicht höhere Wartungskosten als bei einem normalen Verbrenner. Wie oft
ersetzt man dort die keilriemenangetriebene Lichtmaschine ?

Mike:

Und die staatliche Kaufprämie gibt es aufch nicht auf den Jazz. Leider ist er kein Plug in Hybrid. Mein Alter Jazz fährt auf LPG, bisher 200.000km ohne Probleme. 5€/100km kostet mich der Verbrauch.

fred:

25000 für einen jazz und dann auch noch honda mit den bekannten Nebenwirkungen unglaublich aber bei 0,1 Prozent Marktanteil hält sich der schaden in grenzen

Wolfbrecht Gösebert:

„… Die werden den Beweis antreten, dass Hybrid nicht teuer sein muss.“
Auf die Halden (fast) unverkäuflicher Diesel werden bald die der Benziner folgen und schon kurz danach die der (Plugin-)Hybride, nämlich dann, wenn die Stückzahlen aus dem Geschäftswagenleasing in den Gebrauchtmarkt kommen und mit steigender km-Leistung und Alter der Wartungs- und Reparaturaufwand immer größer wird!

Strauss:

Ja, warten wir mal die genauen Preise ab. Die werden den Beweis antreten, dass Hybrid nicht teuer sein muss.

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