Heidelberg startet neue E-Mobility-Produktmarke Amperfied

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Heidelberg

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

Die Heidelberger Druckmaschinen AG (Heidelberg) bietet künftig ihre Lösungen im Wachstumssegment der Elektromobilität unter der neuen Produktmarke Amperfied an. Auf Basis jahrelanger Kompetenz im Bereich der Leistungselektronik ist das Unternehmen bereits im Jahr 2014 in das Geschäft mit Ladeelektronik für E-Fahrzeuge eingestiegen. Gestartet als Zulieferer für die Automobilindustrie, vermarktet Heidelberg inzwischen auch Wallboxen unter eigener Marke und hat laut eigener Aussage mittlerweile mehr als 130.000 Einheiten verkauft.

Um die steigende Nachfrage schneller bedienen und weiter wachsen zu können, hat Heidelberg am Standort Wiesloch-Walldorf die Produktionskapazitäten kontinuierlich erhöht und bereits fünf Produktionslinien in Betrieb. Entsprechend ist auch geplant, die Zahl der Mitarbeitenden von derzeit rund 100 in diesem Arbeitsgebiet weiter zu steigern. Zudem wird die Erweiterung des internationalen Vertriebs von Ladelösungen weiter forciert.

„Die Identifikation und der Ausbau neuer Geschäftsfelder steht für Heidelberg absolut im Fokus. Mit dem Erfolg der Heidelberg Ladelösungen zeigen wir eindrücklich, wie wir durch Technologietransfer ein neues Geschäftsfeld erschließen und in kurzer Zeit eine sehr gute Marktposition erreichen können. Mit der Gründung der Amperfied GmbH konzentrieren wir uns auf den Markt der Elektromobilität und wollen den erfolgreich eingeschlagenen Weg fortsetzen.“ – Dr. Ludwin Monz, Vorstandsvorsitzender Heidelberg

Um das Geschäftsfeld der E-Mobilität künftig noch schneller und flexibler weiterentwickeln zu können, wurde es vom Druckmaschinengeschäft gelöst und firmiert zum Start ins neue Geschäftsjahr seit dem 1. April als eigenständige Gesellschaft unter dem Namen Amperfied GmbH. Ziel des Tochterunternehmens von Heidelberg mit Sitz in Walldorf ist es, sich zu einem Technologieführer für eine emissionsfreie und lebenswerte Zukunft zu entwickeln und dazu die Mobilität und Energieversorgung aktiv zu gestalten. Mit dem Ausbau der Belegschaft in allen Bereichen, von der Entwicklung über die Fertigung bis hin zum Vertrieb, soll das künftige Wachstum der Gesellschaft weiter vorangetrieben werden.

Erweiterungen des Produkt-Portfolios für privates und öffentliches Laden

Das zukünftige Wachstum in diesem Marktsegment basiert vor allem auch auf dem stetigen Ausbau des Produktangebots an modernsten Ladelösungen. Dazu beabsichtigt Heidelberg, im Herbst dieses Jahres eine neue Generation an smarten Wallboxen vorzustellen. Unter dem Namen Amperfied Wallbox Connect werde dann eine Produktfamilie an vernetzbaren Ladesystemen verfügbar sein, so der Hersteller in einer aktuellen Mitteilung.

Eine App steuert die neuen Wallboxen und ermöglicht es, Diagnosen zu erstellen, wann und wie das E-Auto geladen werden soll. Der Ladevorgang selbst kann auch direkt gestartet oder beendet bzw. die Ladeleistung jederzeit reduziert oder erhöht werden. Zudem ist auch zeitversetztes Laden möglich, um Kosten zu sparen. Die Autorisierung erfolgt direkt an der Ladestation per RFID und die Anbindung an ein Home Energy Management (HEMS) ist ebenfalls gegeben. Die wartungsfreien Ladesysteme sind für den Einsatz in Carports und Garagen sowie für den Außenbereich geeignet.

Auf der Hannover Messe zeigte Heidelberg erstmals die neue Ladesäule Amperfied Chargespot connect.public als Partner auf dem Stand der SAP (Halle 4, Stand D04). Im Bereich Manufacturing/E-Mobility wurde das System an einer Backendlösung von SAP angebunden. Heidelberg arbeitet mit SAP zusammen, um das einfache Betreiben, Überwachen und Abrechnen über Cloud-Software sicherzustellen. Ein wichtiger Schritt, um die Verwaltung der Ladestationen und die Geschäftsprozesse rund um Abrechnung, Rechnungsstellung und Zahlung automatisch abwickeln zu können.

Die angebotene Ladesäule ist eine barrierefreie Ladestation für den öffentlichen Raum. Sie bietet einen 2 x 22 kW Typ 2 Anschluss (IEC 62196) und ist TAB-konform. Auf Kundenwunsch kann das Branding der Ladestationen individuell gestaltet werden. Für den Endverbraucher soll ein 10-Zoll-Klartextdisplay eine bequeme und einfache Menüführung für den Ladevorgang bieten. Zudem ist die Ladesäule vernetzbar und mit eichrechtskonformen Abrechnungsmöglichkeiten ausgestattet

Quelle: Heidelberg – Pressemitteilung vom 14.06.2022

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Dicker:

War auch mein erster Gedanke. Da hat man erfolgreich den Namen Heidelberg mit einem tollen und soliden Produkt etabliert und setzt das Ding dann mit einem allerwelts-Startup-Namensunfall und genauso unnötigem Marketing-Geblubber über die achso connectete Welt mit fancy features in den Sand.
Schade.
Wer berät solche Firmen eigentlich??

iwillakombi:

Das war schon immer so bei den Heidelberger Druckmaschinen. Kaum kommt ein Produktmine rollen schon wird ein neuer Name aus dem Hut gezaubert. Ich fürchte nur das es WIEDER in die Hose geht weil dadurch ein positives Produktmerkmale verloren geht.

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