Deutschland ist nicht mehr Europas größter E-Auto-Markt

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Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 2 min

In den vergangenen Jahren wurden stets in Deutschland die meisten Elektroautos innerhalb Europas neu zugelassen. Da aber hierzulande abweichend zum größten Teil des restlichen Europas die Neuzulassungen bei Elektroautos 2024 im Vergleich zum Vorjahr um mehr als ein Viertel gesunken waren, zog nun Großbritannien knapp an Deutschland vorbei, berichtet Schmidt Automotive Research.

Demnach wurden im Vereinigten Königreich im vergangenen Jahr 381.970 Elektroautos neu zugelassen, was einem Marktanteil von beinahe 20 Prozent entspricht. In Deutschland sind in der gleichen Zeit 380.609 Elektroautos neu zugelassen worden, also etwas mehr als 1000 weniger. Der Anteil von Elektroautos an allen neu zugelassenen Autos lag bei uns mit 13,5 Prozent deutlich hinter Großbritannien, weit höhere Anteile haben vor allem die skandinavischen Länder zu verzeichnen. Allen voran Norwegen, wo inzwischen 89 Prozent der Neuzulassungen E-Autos sind – doch die Gesamtzahl ist hier deutlich niedriger. In Ländern mit hohem E-Auto-Absatz hat die Politik mitunter sehr viele Anreize für die Elektromobilität gesetzt, teils weit über die Vorgaben der EU hinaus (an die Norwegen als nicht-Mitglied freilich nicht einmal gebunden ist).

Zahlen dürften nun wieder deutlich steigen

Laut dem Bericht ist in Deutschland, aber auch in Frankreich, wo der Absatz ebenfalls stagnierte, ein Grund für die vergleichsweise schwache Entwicklung des Elektroauto-Absatzes, dass mehrere attraktive und günstige Modelle auf das Jahr 2025 verschoben worden waren. Offenbar erhofften sich die Hersteller dadurch einen positiven Einfluss bei der Erfüllung nach den in diesem Jahr erstmals seit Jahren wieder strengeren CO2-Flottengrenzwerten. Für 2024 geht man davon aus, dass kein oder zumindest nahezu kein Hersteller eine Strafe zahlen muss, weil die bisherigen Vorgaben verfehlt worden sind. BMW zum Beispiel hatte deshalb zuletzt noch gezielt vergünstigt Verbrenner verkauft, weil bei den Flottenzielen noch Luft nach unten bestand und diese Autos nun in diesem Jahr nicht in die Rechnung kommen.

In Deutschland kam zudem das jähe Förderende im Dezember 2023 als Hemmschuh dazu. Schmidt Automotive Research ist aber davon überzeugt, dass beim E-Auto-Absatz 2024 der untere Punkt eines Zyklus erreicht worden ist und folglich in diesem Jahr die Neuzulassungen von Elektroautos wieder deutlich steigen dürften.

Quelle: Schmidt Automotive Research – UK surpasses Germany to become Europe’s largest electric car market for the first time

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.
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HANS-PETER:

Ist es wirklich so, dass sie keine Ahnung haben, oder sie wollen einfach stänkern? Das sind die Zahlen von letztem Jahr und da war noch kein Verbrenner Verbot in Norwegen. Jetzt in 2025 haben die ein Verbrenner Verbot von neuen Autos. Norwegen hat übrigens zu Ihrer Information eigenes Gas und eigens Erdöl. Also könnten sie sehr günstig mit Benzin und Diesel fahren. So wie Sie sich verhalten, ist eigentlich nur Peinlich. Es geht darum, dass pro Kopf der Bevölkerung mehr E-Autos verkauft werden als in Deutschland genau so in England, denn England hat 54 Millionen Einwohner und Deutschland 85 Millionen. „Demnach wurden im Vereinigten Königreich im vergangenen Jahr 381.970 Elektroautos neu zugelassen, was einem Marktanteil von beinahe 20 Prozent entspricht. In Deutschland sind in der gleichen Zeit 380.609 Elektroautos neu zugelassen worden, also etwas mehr als 1000 weniger.“

Groß:

Mache Kommentare sehe ich hier mittlerweile als Witz an.
Manche sind gute Witze und andere sind sehr schlechte Witze.

Christian:

Es spielt keine Rolle wieviele Menschen da leben. Wie oben im Kommentar bereits geschrieben. Sie verkaufen mehr. Im Verhältnis zur Zulassung.

Christian:

So ziemlich das alles ist zB bei uns in der Schweiz höher. Im Verhältnis zur Bevölkerung. Deren Anzahl ist dabei egal.

Christian:

Was spielt das für eine Rolle? Es geht um das Land und darum wieviele E Autos, Schokolade, Zahnbürsten…verkauft werden. Dabei spielt es keine Rolle ob da 3 Mio, 80, Mio oder 8 Mio leben. Es geht ja immer Anteilig an die Bevölkerung/Zulassung. Deshalb kann man ja auch BIP, Kaufkraft, Bildung….bewerten. dabei spielt die Einwohnerzahl keine Rolle

egon_meier:

Tolle Wurst .. hat nur nix mit Realität zu tun. Die Chinese spielen auf dem GB-Markt keine Rolle.
Tendenz zum Jahresende sogar abnehmend.

Geely auf Platz 8, SAIC (MG .. ) auf Platz 10

Die Briten haben zwar mit dem Brexit einen Fehler gemacht – nur so blöd, China-BEV zu kaufen sind sie doch nicht
MG-Erfahrungen sind leidvoll aber nachhaltig.

Und wer ist ganz klar der BEV-Marktführer: VW AG natürlich. Welche Frage.

Überlänge:

die Schere zwischen UK und DE (bzw. EU) dürfte bei e-Autos künftig weit auseinander gehen, denn chinesische Fahrzeughersteller werden nicht mit EU Importzöllen bestraft. Für die ist der britische Markt also höchst interressant, hohe Kaufkraft und praktisch keine lokalen Konkurenten.

Spiritogre:

Was sollen die auch anderes da kaufen?

Spiritogre:

Das ist ja der Witz. Es wird ia schließlich auch mmer ausgeblendet, dass das Durchschnittseinkommen in Norwegen 30k höher ist als in Deutschland sowie etliche andere Faktoren, wie das sich alles um die Südküste abspielt und der Rest Wallachei ist und das Strom nur einen Bruchteil kostet.

Ulrich Sancken:

Wenn ich solche Kommentare lese, kann ich nur dafür plädieren, Statistik als Schulfach in allen Schulen einzuführen, wenigstens in Grundzügen. Beiträge wie diese sollten dann vielleicht wirklich einmal der Vergangenheit angehören.

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