Ford setzt innovative Wärmepumpe in seinen E-Transportern ein

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

Für diesen Winter zu spät, aber der nächste kommt bestimmt – und auch im Sommer hat das System Vorteile: Ford hat für seine Elektro-Nutzfahrzeuge eine neue Wärmepumpe entwickelt, die weniger Energie verbrauchen und somit die Reichweite erhöhen soll. Ford spricht von der VIHP-Technologie, für Vapour-Injected Heat Pump, zu Deutsch: Wärmepumpe mit Dampfeinspritzung. VIHP gehöre bei jedem Ford E-Transit Custom, E-Tourneo Custom und dem E-Transit mit erweiterter Reichweite zur Serienausstattung. Die VIHP-Technologie nutzt die Wärmeenergie der Außenluft und heizt auf diese Weise das Fahrerhaus selbst dann noch auf, wenn die Temperaturen unter -10 Grad Celsius liegen.

Indem das System die kostenlos zur Verfügung stehende Wärme der Umgebungsluft nutzt, verbraucht es weniger Strom aus der Antriebsbatterie für die Innenraumheizung. Dies bedeutet im Umkehrschluss: mehr Energie für die rein elektrische Reichweite. In Zahlen ausgedrückt: Gegenüber einem vergleichbaren Fahrzeug ohne Wärmepumpe falle zum Beispiel der Aktionsradius eines Ford E-Transit mit serienmäßiger VIHP zwischen sieben und zehn Prozent größer aus, so der Hersteller in einer aktuellen Mitteilung. Dies hätten Ford-Ingenieure sowohl in Praxistests als auch in Laborumgebungen nachgewiesen.

„Jeder Kilometer mehr zwischen zwei Ladestopps bedeutet für Betriebe, die leichte Nutzfahrzeuge einsetzen, eine geringere Standzeit und ein Plus an Umsatz. Wir kämpfen um jeden Kilometer, damit unsere Kunden ihre Elektrotransporter maximal effizient einsetzen und ihren elektrischen Fuhrpark noch produktiver und kosteneffizienter betreiben können“, unterstreicht Ingo Krolewski, Leiter Klimatisierungsfunktionen bei Ford.

Wärmepumpen haben sich als besonders energieeffiziente Heizmethode für Wohnhäuser und Bürogebäude, aber auch für Elektroautos erwiesen. Sie können aus 1 kW Strom eine Wärmeleistung von 3 bis 4 kW Wärme erzeugen. Sie verwenden sehr kalte Kältemittelgase, um die Wärme aus der Umgebung zu absorbieren. Werden sie verdichtet, erhöht sich ihre Temperatur. Dadurch können sie den Innenraum nahezu „kostenlos“ heizen, da für den Betrieb einer Wärmepumpe vergleichsweise wenig elektrische Energie benötigt wird.

Die von Ford patentierte VIHP-Technologie soll diesen Prozess noch vorteilhafter als in konventionellen Wärmepumpen gestalten, führt der Hersteller aus. Ihre Dampfeinspritzung verbesser die Effizienz sowohl beim Heizen als auch beim Kühlen der Fahrerkabine. Denn das Arbeitsprinzip funktioniert auch andersherum: Steigen die Außentemperaturen auf über 25 Grad Celsius, kann das integrierte Kühlsystem der Pumpe auch Wärme aus dem Innenraum abziehen. So verbraucht die Klimaanlage des Transporters weniger Strom aus der Antriebsbatterie.

Für seine Transporter-Baureihen hat Ford fast zwei Jahre Abstimmungsarbeit mit mehr als 100 Windkanaltests und 25.000 Kilometer Praxiserprobung aufgewendet, um die VIHP-Technologie zu optimieren. Bei sieben ausgedehnteren Testfahrten meisterten die Modelle mit VIHP so unterschiedliche Klimabedingungen wie die spanische Sommerhitze und den finnischen Winter mit bis zu 34 Minusgraden. Die Entwicklung trieben Ford-Ingenieursteams in Großbritannien, Deutschland und den USA gemeinsam voran.

Quelle: Ford – Pressemitteilung vom 08.03.2025

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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