EnBW erhöht die Ladepreise für Business-Kunden

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Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 3 min

Nach der Einführung der neuen Ladetarife für Privatkunden erhöhen sich zum 1. März 2023 auch die Preise in den „EnBW mobility+ Business Ladetarifen“ für Unternehmenskunden um durchschnittlich 26 Prozent, verkündet der Energieversorger aus Karlsruhe in einer Pressemitteilung. Grund dafür seien die anhaltend hohen Beschaffungskosten an den Energiebörsen.

Zwar sinken laut EnBW die Großhandelspreise in den vergangenen Wochen wieder. Allerdings bewegten sie sich weiterhin auf einem mindestens doppelt so hohen Niveau im Vergleich zu vor der Energiekrise ab Herbst 2021. Das wirke sich nach nun rund eineinhalb Jahren auch auf die Business-Tarife aus. Denn den Ladestrom beschaffe die EnBW an den Energiebörsen. Zudem fielen beim Strom an öffentlichen Ladesäulen ein hoher Anteil Abgaben, Umlagen und Steuern von bis zu 50 Prozent an.

Im Zuge dieser Anpassung vereinheitlicht die EnBW auch die Tarifstruktur für Unternehmen und führt die „EnBW mobility+ Business Ladetarife“ S, M und L mit Einheitspreis pro Kilowattstunde für AC- und DC-Ladevorgänge ein. „Die EnBW reagiert damit auf die Entwicklungen der vergangenen Monate, in denen sich die Roaming-Kosten im Markt für das Normalladen (AC) jenen für das Schnellladen (HPC) immer weiter angeglichen haben“, teilt der größte deutsche Anbieter für DC-Laden mit.

Die neuen Tarife im Detail

  • Business Ladetarif S bis 50 kWh monatliche Lademenge pro Nutzer: 51,13 ct/kWh an EnBW-Ladepunkten und 54,63 ct/kWh bei anderen Betreibern; ohne Grundgebühr
  • Business Ladetarif M ab 50 kWh monatliche Lademenge pro Nutzer: 41,18 ct/kWh an EnBW-Ladepunkten und 47,90 ct/kWh bei anderen Betreibern; Grundgebühr 5,04 Euro/Monat und Nutzer
  • Business Ladetarif L ab 120 kWh monatliche Lademenge pro Nutzer: 32,78 ct/kWh an EnBW-Ladepunkten und 42,02 ct/kWh bei anderen Betreibern; Grundgebühr 15,12 Euro/Monat und Nutzer

 

Im Rahmen der Änderungen will die EnBW die Staffelpreise der Ladekarten in den neuen Ladetarifen für Unternehmen senken: Diese sollen zwischen 2,94 Euro und 3,78 Euro pro Stück liegen. Gleichzeitig gelte die nutzerabhängige Grundgebühr fortan monatlich.

Flottenkunden der EnBW können an mehr als 400.000 Ladepunkten im EnBW HyperNetz in 17 europäischen Ländern laden. Dazu gehören auch Ladepunkte von mehreren Hundert anderen Betreibern. Überall dort sollen zu jederzeit einheitlich die genannten Preise der EnBW mobility+ Business Ladetarife gelten.

„Als zentrale Lösung zum Flottenmanagement profitieren Unternehmen auch vom Smart Mobility Portal der EnBW. Mit dieser Komplettlösung können Fuhrparkverantwortliche die Verwaltung von Flottenteilnehmer:innen und Ladekarten steuern. Sie erhalten damit auch Echtzeit-Reportings und managen bequem und übersichtlich die Zuordnung von Ladekarten sowie die Nutzung der EnBW mobility+ App. Die 360° Ladelösung der EnBW und ihrem Partner Smatrics umfasst zudem die Installation und den Betrieb von eichrechtskonformer Infrastruktur für das Laden am Arbeitsplatz sowie zuhause – alles aus einer Hand an und individuell anpassbar an die eigenen Bedürfnisse“, schreibt EnBW.

Mit dem größten öffentlichen Schnellladenetz mit mehr als 800 entsprechenden eigenen Standorten sei die EnBW eine wichtige Partnerin für die Elektrifizierung der Fuhrparks vieler Unternehmen. Als Marktführerin im Bereich Elektromobilität investiere die EnBW jährlich deutlich mehr als 100 Millionen Euro in den weiteren Ausbau der bundesweiten Schnellladeinfrastruktur.

Quelle: EnBW – Pressemitteilung vom 02.02.2023

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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Matthias Geiger:

Die Rechnung der Ladesäulenbetreiber geht nicht auf. Je teurer der Strom an der Ladesäule, desto weniger tanken bzw. kaufen sich ein E-Auto. Die E-Autofahrer sind bisher schon Besserverdienende bzw. nutzen das E-Auto als Zweitwagen. Die haben häufig eine PV-Anlage und Wallbox und tanken für unter 20 Cent/kWh bzw. 10 Cent/kWh zuhause. Derzeit beträgt die EEG-Einspeisevergütung
8,6 Cent/kWh (<30 kWp), da kann bzw. muss man einfach voll laden. Ich selbst lade zuhause für 12,31 Cent/kWh :)

Klaus Michl:

***************…… [Edit: Keine persönlichen Beleidungungen, danke. / Michael]

Michael Neißendorfer:

Hallo Helmut, danke fürs aufmerksame Lesen und den Hinweis. Kann passieren, wenn man Infos aus einer Pressemitteilung eins zu eins übernimmt. Wir haben den Fehler jetzt korrigiert. Schöne Grüße, Michael

Helmut Lawrinenko:

Im Artikel steht bei den drei Aufzählungspunkten jeweils:
„.. Kilowatt monatliche Lademenge pro Nutzer..“
Eine Lademenge kann man nicht in Kilowatt messen, sondern nur in Kilowattstunden.
Kilowatt (= Leistung) und Kilowattstunden (= Energiemenge) sind grundsätzlich verschiedene physikalische Größen.
Man sagt ja auch nicht beim Verbrenner: Ich habe 136 PS (oder 100 kW) getankt.
Wer über Elektromobilität schreibt, sollte wenigstens rudimentäre Kenntnisse aus der Physik haben.

cursum_perficio:

Nun ja, bei besseren Preisen wären die Ladeparks viel besser ausgelastet. Siehe IONITY. Dort ist immer voll.

Niko8888:

Wie kommen Sie zu so einer Unverschämtheit? Kennen Sie die Geschäftszahlen von EnBW?
Ich freue mich auch nicht über Preiserhöhungen, aber das Angebot von EnBW gehört zu den Besten am Markt und EnBW hat dafür massiv investiert. Wenn man schaut, wie leer die ladeparks noch meist sind werden dort noch überhaupt keine Gewinne gemacht.

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