Elektrischer Ferrari soll künstliches Auspuffgeräusch bekommen

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Maria Glaser
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  —  Lesedauer 3 min

Elektroautos der ikonischen Sportwagenmarke Ferrari sollen ein künstliches Auspuffgeräusch bekommen. Dies hat der CEO des italienischen Herstellers, Benedetto Vigna, angekündigt. Elektrische Ferraris sollen nicht leise sein, hieß es. Nun wurden bereits Aufnahmen des Geräusches publiziert.

„Klangsignatur“ für Elektro-Ferraris

Als „Klangsignatur“ bezeichnete Vigna das Geräusch, das bei elektrischen Ferraris künstlich erzeugt werden soll. Die Nachrichtenplattform Motor 1 wiederum, die die Aufnahme des Geräusches teilte, bezeichnete es als „verbrennungsähnliches Rumpeln“. Ziel sei es, die ikonische Identität der Marke zu wahren.

Auf Instagram veröffentlichte Nutzer Varryx_ ein Video des Ferrari F244, der bald auf den Markt kommen soll. Das elektrische Testfahrzeug fährt an der Kamera vorbei, wobei in einem Kommentar des veröffentlichenden Profils erwähnt wird, dass das Geräusch aus einem Soundbar komme, das unter dem hinteren Stoßfänger eingebaut sei. Außerdem sind an dem Modell zwei doppelte Auspuffrohre montiert, die jedoch nur optisch und nicht funktional seien.

Künstliche Geräusche bei Elektroautos sind nicht neu. Andere Autohersteller bieten bereits verschiedene Geräusche an, zwischen denen gewählt werden kann, beispielsweise der südkoreanische Hersteller Hyundai. Bis Ende 2025, wohl im vierten Quartal, wird die Vorstellung des ersten E-Ferraris erwartet. Das Modell soll dann 2026 auf den Markt kommen.

Geteilte Meinungen über Fake-Auspuff

In den Kommentaren zum Video auf Instagram gehen die Meinungen weit auseinander. Die Zustimmung, die aus über 30.000 Likes hervorgeht, teilen nicht alle Nutzer:innen. Von einem Schaden für das Image der Marke ist die Rede. Einige fragen, warum Ferrari das tue. Ein anderer Nutzer bezeichnet das neue Modell als Castrati, wohl ein Witz über die fehlende Männlichkeit des Elektroautos.

Damit kommt deutlich an die Oberfläche, was in dieser Diskussion über künstliche Auspuffgeräusche bei Elektroautos mitschwingt, nämlich die Erwartungshaltung von Fahrer:innen, für die es bei einem Auto um Status und Leistung geht. Der Experte Mario Herger, der seit 2001 im Silicon Valley lebt, zu Technologietrends forscht und Autor des Buches „Der letzte Führerscheinneuling“ ist, hat sich dazu in einem Interview vor einiger Zeit sehr treffend geäußert:

„Die Petromaskulinität, wie wir sie von GTI-Treffen oder aus Filmen wie Fast &  Furious kennen, kann mit leisen Elektroautos nichts anfangen. Und schon gar nichts mit Autos, die einen nicht mehr als Fahrer benötigen. Diesen Hintergrund müssen wir beachten, wenn es um eine Mobilitätswende geht.“ – Mario Herger

Es scheint also, als würde Ferrari, wie andere Hersteller auch, zumindest versuchen, diesem Hintergrund der Petromaskulinität Rechnung zu tragen. Bei dem Image der Sportwagenmarke sowie seiner Kund- und Liebhaberschaft dürfte das auch kaum vermeidbar sein. Wir sind jedenfalls gespannt, wie beliebt dieses erste elektrische Modell von Ferrari wirklich sein wird.

Quelle: Motor 1 – Ferrari’s EV Has a Fake Exhaust Noise. Here’s What It Sounds Like / Trend.at – Robotaxis: Der Führerschein wird unnötig

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Maria Glaser

Maria Glaser

Aus dem geisteswissenschaftlichen Bereich kommend, verbindet Maria Glaser bei Elektroauto-News.net seit 2023 ihre Liebe zum Text mit fachlichen Inhalten. Seit ihrem Studium in Berlin und Wien arbeitet sie im Bereich Lektorat, Korrektorat und Content Writing, vor allem zu Mobilität.

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Pedro G.:

Wie wäre es mit einer Geräuschkulisse von einer Postkutsche mit 6 Pferden über eine Steinstraße ⁉️

Wolfbrecht Gösebert:

„Da werden dann doch irgendwann Steine fliegen, …“

Eine (jedenfalls für mich) unakzeptable Bemerkung!

Titan:

Da werden dann doch irgendwann Steine fliegen, wenn die Grünwalder mit so einem Scheiss hier rumfahren …

egon_meier:

Die ewige Wiederauferstehung der P***prothese.

Es wäre doch eine Idee, den Lärm auf das Fahrzeuginnere zu beschränken – natürlich abgeschaltet wenn die Fenster offen sind.

Birger:

Lest euch das alles selber mal bitte durch, was ist das? Kindergarten oder Vorschule? Das ist doch kein Gespräch von erwachsenen Leuten. Habt doch bitte, auch wenn anderer Meinung, mehr Anstand und Würde und vergesst nicht den Respekt in den sozialen Medien ;-/. Vielen Dank.

Birger:

Jedem das Seine! Nur ein Musik Live Konzert ist auch nicht das gleiche wie Radio hören. Entweder hat ein Wagen Motorklänge oder nicht, dann muss man sowas auch nicht künstlich erzeugen. Dies ist für mich albern. Aber, das macht ja eben auch ein Sportwagen aus, neben schnittigen Design ein ordentlicher Motorsound vom V8 oder V12 Motor und der Motor wurde auch bei den Fahrzeugen nicht zufällig oft in den Wageninnenraum verlegt. Aber immer auch hier wieder kommen mit Lärmbelästigung verbieten und Sprüche unter der Gürtellinie bringen finde ich echt traurig oder ist es eben Neid, weil man sich dies eben nicht leisten konnte? Wie gesagt, eben jeden das Seine und jeder hat halt andere Ansprüche, Wünsche oder Prioritäten. Wäre es nicht schlimm, wenn alle gleich wären? Wie wäre es denn, wenn ich sagen würde, mir passt das surren der E Autos nicht? Na, war dies nun ein Stich ins Wespennest? Ich bin ehrlich und mag eigentlich beides nicht, das Surren der E Autos nicht, wie das überlaute Geräusch von Motoren jeglicher Art! Aber, da ich tolerant bin, kann ich mit beiden um ;-).

ediwi:

Künstliches Auspuffgeräusch? Von mir aus. Aber nur, wenn das „Potenz“-Geräusch ausschließlich im Auto zu hören ist. Für draußen muß das moderat leise Warngeräusch reichen.

Wolfbrecht Gösebert:

Nur weil jmd. meint, mit seinem BRÜLLAFFEN-Gehabe (bei wem auch immer?) Eindruck machen zu können, sollte er noch lange nicht glauben, das das sozial akzeptabel ist.

Gregor:

Es ist Belästigung, und der Ausdruck einen schwachen Egos des BRUMM BRUMM machenden… Total bekloppt

Wurzelsepp:

Wenn du den Lärm für dein fragiles Ego brauchst, kauf dir gute Kopfhörer und hörs dir auf Dauerschleife an. Aber lass unbescholtene Bürger damit in Ruhe. Glaube deine brain.exe hat ein paar Fehler im Quellcode.

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