Der Autoindustrie gehen die Batterien aus, Preise steigen

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 2 min

In einem aktuellen Artikel analysiert Die Welt, warum es ihrer Meinung nach noch eine Weile dauern wird, bis erschwingliche Elektroautos auf den Markt kommen, die nicht mehr teurer als Benziner oder Diesel sind. Der Grund dafür seien vor allem die Batterien, das mit Abstand teuerste Bauteil eines Stromfahrzeugs: Da es am Angebot immer mehr mangele, sei nicht wie bislang erwartet von sinkenden Batteriepreise auszugehen, sondern von steigenden. In Deutschland werde dieses Problem dadurch verschärft, dass sich die hiesige Industrie bislang nicht dazu durchringen konnte, die Batteriezellen selbst herzustellen. Stattdessen sind Deutschlands Autobauer abhängig von den Herstellern aus Südkorea, Japan und China.

Wir erleben zurzeit, dass die Preise der Batterien für Elektroautos steigen. Eigentlich müssten sie mit der wachsenden Nachfrage sinken“, sagte Fords Deutschland-Chef Gunnar Herrmann der Welt am Sonntag. „Üblicherweise werden Komponenten günstiger, wenn man große Volumina ordert. Bei den Elektroauto-Batterien ist nun das Gegenteil der Fall.Auch BMW Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich sagte, dass die Kosten für die Akkus „bedingt durch die weltweite Nachfrage“ stetig steigen. VW-Chef Herbert Diess sagte, Volkswagen allein bräuchte „bis 2023 eine jährliche Zellleistung von 150 Gigawattstunden, aktuell gibt es in Europa allerdings nur Kapazitäten für 20 Gigawattstunden.“ Batterien werden also knapp. Und somit teuer.

Ford-Manager Herrmann rechnet damit, dass die Batteriepreise „mittelfristig um schätzungsweise zehn Prozent steigen“. Zudem sei mit Engpässen zu rechnen, was den von vielen Herstellern angestrebten Markthochlauf verzögern könnte. Und da die Kosten für die Akkus so schnell nicht sinken sollen, sieht Herrmann auch keine Chance für Elektroautos im Kleinwagen-Segment. Das allerdings erschwere es den Herstellern, die schärferen CO2-Grenzwerte einzuhalten. „Wir müssten also mit elektrifizierten Mittel- oder Oberklasseautos den über den Grenzwerten liegenden CO2-Ausstoß von kleineren Pkw ausgleichen. Das ist auf Dauer kein Geschäftsmodell für einen Automobilhersteller“, sagte Herrmann der Welt am Sonntag.

Quelle: Die Welt – Wer auf das günstige Batterieauto hofft, muss noch lange warten

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Strauss:

Mitte 2019, kann man mit einem Satz bestätigen. Batterieengpass Europa, Selber schuld !!!!

Wolfgang Neher:

Arrogant deutsche Hersteller!
Die Entwicklung weiter Stinker und Fenstauber zu durch den Bau von E-Autos
IST Schwachsinn bei Herstellern.
Der heute Weg ist Hybrid Plug in. Warum
Tankstellen sind voll da und überall, also keine bescherte Investitionen und Ladezeiten.
Mit Plug in ist es möglich Strecken mit der kleinen Batterie an der Steckdose über Nacht geladen alle täglichen Wege wie Einkaufen und zur Arbeit fahren.
Dazu große Strecken, sparsam mit Hybrid zu fahren.
Wie beschränkt müssen Politiker sein um das zu begreifen
Tomate mach es vor

hu.ms:

Lt. den planungen will der VW-konzern 2023 allein in China 700 t BEV bauen.
In Europa mind. 400 t.
Deshalb wurden ja langfristige verträge über -zig mrd. mit den zellenherstellern wie z.b. LG chem abgeschlossen.
LG chem baut z.b. derzeit in westpolen eine große zellenfabrik, die ab Okt.19 die Batteriefertigung von VW in Braunschweig beliefern soll. Der komplette MEB-accu wird dann von dort nach Zwickau geliefert wo ab Nov. 2019
12 T BEV mtl., und ab Okt. 2020 27 T BEV mtl. gebaut werden.
Als erstes ID.neo und ID.crozz. mit 330 bis 550 km wltp und preisen ab 26.000 € incl. accu.

Uwe:

VW-Vorstand Diess:

„….bis 2023 gibt es einen weltweiten Bedarf von 150 GigaWattstunden an Akkus…“

Das hat ihm Orakel Tilly aus der Glaskugel gelesen. Dabei hat er die 500.000 E-VWs jährlich eingerechnet, die dann ja (vielleicht!!!) produziert werden.

Und das vergleicht er dann mit: „….aktuell sind 20 Gigawattstunden jährlich verfügbar…“

Und das soll natürlich so bleiben. Hallo???

So einen Schwachsinn kann nur die „Welt“ als Quelle für ihren Bashing-Artikel anfügen.

Das nenne ich Fake-News!!!!

Alle verfügbaren Rechtfertigungen für derzeitige Überteuerungen der E-Auto-Angebote werden auf nicht vorhandene hohe Batteriepreise geschoben. Dabei wird nur „abgezockt“ und taktiert und die eigene Unfähigkeit verschleiert. Und dann wird behauptet: Das wird auch so bleiben oder sogar noch schlimmer – mit den Batterien. Wir können also getrost so weiter machen wie bisher.

Uwe:

Da wird wieder viel Unsinn erzählt! Die Welt ist der mediale Hauptverhinderer der E-Mobilität. Panasonic und LG-Chem senken regelmäßig die Preise in sind aktuell bei Preisen von 111-140 US-Dollar je kw/h für LiFePo4.

Bei neuen Technologien mit höherer Leistungsdichte und weniger Kobalt und Gewicht sind noch höhere Einführungspreise üblich. Aber die sind auch schon bei unter 220 Dollar je kw/h.

Dazu kommt, dass BMW, VW und weitere Hersteller mit exklusiv-Verträgen langfristige Bindungen zu guten Preisen haben. VW steigt zusätzlich in die Eigenfertigung ein.

Daimler hat langfristige und quantitativ massentaugliche Vertragspartner in China zu extrem günstigen Preisen.

Die deutschen Hersteller werden also ihre E-Autos kurz- und langfristig zu günstigen Preisen versorgen können und sind nicht von diesem Ford-Problem (Trend noch länger verpennt) betroffen.

Tesla baut jährlich mehr als 300.000 Autos mit Akkus für unter 100 Euro/kw/h. Das bestimmt aktuell weltweit den Preis, denn Panasonic und LGChem verkaufen die gleichen Akkus auch zukünftig an andere Hersteller.

Teslakarl:

Wie schon von Gunter erwähnt,haben die Verbrenner – Hersteller kein Interesse E- Autos herzustellen. Sie wollen den Konsumenten weiterhin ihre „Stinker“ anbieten. Der Batteriemangel betrifft nur diejenigen Hersteller, die eben keine eigene Produktion haben (wer außer TESLA und die Chinesen haben das eigentlich ?) oder sich mit Verträgen abgesichert haben…. Es ist eine willkommene Ausrede gegen e-Mobilität zu sein. Ich bin mir sicher ,es wird anders kommen und die überheblichen Verbrenner- Produzenten werden mit kräftigen Umsatzeinbussen rechnen müssen wenn von anderen Herstellern (Chinesen, TESLA, Koreanern )entsprechend günstige und leistungsfähige E- Fahrzeuge angeboten werden..

Gunter:

Dieses Dilemma mit den Batterien für die E-autos kommt ja eigentlich nicht überraschend. Mich hatte ja die recht optimistische Ankündigung von preisgünstigen E-autos (und die angedeuteten Fertigungszahlen) von seiten Diess/Volkswagen schon etwas verwundert. Auf die weitere Entwicklung darf man gespannt sein. Im Grunde ist es den den Benzin- und Diesel Automobilherstellern nicht ungelegen, wenn der weiteren Ausbreitung der E-autos Hindernisse in den Weg gelegt sind – wären da nicht EU Vorgaben für die Reduzierung der CO2 Emissionen !
Und Tesla ? Irgendwie bekommen die wohl genügend Batterien zuwege und fordern die anderen dadurch heraus. Speziell durch ein etwas preiswerteres ‚model 3‘.

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