Elektro-Pick-up Chevrolet Silverado fährt 1700 Kilometer mit einer Ladung

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General Motors

Maria Glaser
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  —  Lesedauer 3 min

General Motors (GM) hat mit dem Chevrolet Silverado EV Work Truck einen neuen Weltrekord für die Reichweite von Elektroautos aufgestellt. Nachdem Lucid mit dem Modell Air Anfang des Sommers einen Weltrekord von über 1200 Kilometern aufgestellt hat, konnte der Elektro-Pick-up Silverado EV Max Range nach Herstellerangaben bei einem vom GM-Ingenieurteam durchgeführten Reichweitentest mit einer vollen Ladung knapp über 1700 Kilometer zurücklegen. Die geschätzte Reichweite des Elektro-Pick-ups durch die US-Umweltbehörde Environmental Protection Agency (EPA) liegt bei 793 Kilometern, was bei einem Fahrzeug dieser Größe allerdings einen 205 kWh fassenden Akku erfordert.

Wie weit könnte der Silverado EV fahren, wenn man absolut alles optimieren würde? Diese Frage sei GM zufolge der Ausgangspunkt gewesen für die Testfahrt des E-Pick-ups unter optimalen Bedingungen. „Eine solche Reichweite mit einer vollen Ladung erreicht man nicht durch Zufall“, sagte Kurt Kelty, der Vizepräsident für Batterien, Antriebe und Nachhaltigkeit. „Es erfordert eine tiefgreifende Integration von Batteriechemie, Antriebseffizienz, Software und Fahrzeugtechnik – und genau das hat das Team geleistet.“ 

Bei dem Test des Silverado wurde das Elektroauto auf öffentlichen Straßen gefahren. Es wurden dabei viele verschiedene Maßnahmen ergriffen, um die Reichweite des Pick-ups zu maximieren. Es wurden zwar an Hardware und Software keine Veränderungen vorgenommen, jedoch wurde unter anderem das Fahrverhalten bestmöglich optimiert. So wurde eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 32 bis 40 km/h angestrebt, wenn es der Verkehr sicher erlaubt. Dabei handele es sich, so GM, um die effizienteste Geschwindigkeit des Modells und zudem um ein realistisches Tempo für das Fahren in Wohngebieten oder Städten im Südosten Michigans, wo die Tests stattfanden. Zudem wurde starkes Bremsen oder schnelles Beschleunigen minimiert. Es befanden sich die meiste Zeit außer dem Fahrer keine Passagiere in dem Elektroauto und sogar der Ersatzreifen wurde entfernt, um das Gewicht zu minimieren.

Zudem wurden die Scheibenwischerarme auf die niedrigste zulässige Position eingestellt, um den Luftwiderstand zu verringern, und die Reifen des Pick-ups wurden auf den höchsten zulässigen Druck aufgepumpt, um den Rollwiderstand zu verringern. Die Achsvermessung wurde optimiert, eine zusätzliche Laderaumabdeckung wurde angebracht, um den Luftstrom zu optimieren und die Klimaanlage wurde für die Dauer des Tests ausgeschaltet. Außerdem hat GM den Test im Sommer durchgeführt, um eine optimale Umgebungstemperatur für die Batterie und damit maximale Effizienz zu gewährleisten.

Eine realistische Reichweite?

Bei all diesen Maßnahmen ist klar, dass diese enorme erreichte Reichweite kaum realistisch für den Alltagsbetrieb ist, jedoch ist das Ergebnis trotz allem sehr beeindruckend und zeigt, wie groß der Einfluss von vielen kleinen Änderungen im Nutzungsverhalten sein kann. „Wenn wir die ganze Zeit bergab gefahren wären, hätten wir natürlich eine wahnsinnige Kilometerleistung erzielt. Aber darum ging es hier nicht. Wir wollten, dass es realistisch ist, auf öffentlichen Straßen“, so Jon Doremus, GM-Manager für Antriebskalibrierung.

Da die Reichweite oft eines der wichtigsten Kaufkriterien für Elektroautos ist, war der Test des Silverado von entscheidender Bedeutung. Die GM-Ingenieur:innen, die die Fahrt selbst durchführten, hätten nach Angaben von GM auf der Fahrt selbst viel für ihre tägliche Arbeit gelernt, um die Reichweite bestehender und kommender Modelle immer weiter optimieren zu können.

Quelle: GM News – GM breaks EV range world record with Chevy Silverado EV Work Truck

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Maria Glaser

Maria Glaser

Aus dem geisteswissenschaftlichen Bereich kommend, verbindet Maria Glaser bei Elektroauto-News.net seit 2023 ihre Liebe zum Text mit fachlichen Inhalten. Seit ihrem Studium in Berlin und Wien arbeitet sie im Bereich Lektorat, Korrektorat und Content Writing, vor allem zu Mobilität.

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