Bosch baut Produktion von E-Motoren in den USA weiter aus

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Michael Neißendorfer
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Der Automobilzulieferer Bosch hat anlässlich des Starts der Produktion von Elektromotoren in seinem US-Werk in Charleston bekanntgegeben, den Standort zu erweitern: Mehr als 260 Millionen Dollar wollen die Schwaben investieren, um die Herstellung von Elektroauto-Komponenten auszubauen. Dies sieht auch vor, dass bis 2025 mindestens 350 neue Arbeitsplätze entstehen sollen, so Bosch in einer aktuellen Mitteilung.

Die Produktion von Elektromotoren am Standort Charleston begann vor wenigen Wochen. Sie erstreckt sich über etwa 200.000 Quadratmeter in einem bestehenden Gebäude auf dem Campus von Bosch Charleston in South Carolina. Der neue Montagebereich umfasst die Produktion von Rotoren und Statoren sowie die Endmontage der E-Motoren.

Der erfolgreiche Abschluss nicht näher genannter, zusätzlicher Aufträge erfordere nun eine weitere Expansion im Werk. Weitere etwa 75.000 Quadratmeter sollen dem bestehenden Gebäude hinzugefügt werden, um Platz für die zukünftige Produktion zu schaffen. Die Erweiterung, für die mehr als 260 Millionen Dollar eingeplant sind, werde voraussichtlich bis Ende 2023 in Betrieb sein.

Die neu gestartete Produktion von Elektromotoren befindet sich in einem Gebäude, wo früher Komponenten für Dieselmotoren hergestellt wurden. Bosch kündigte bereits im Januar 2020 an, dieses Geschäft langsam herunterzufahren und sich mehr auf die Elektromobilität zu konzentrieren. Im Zuge der Standorttransformation hat Bosch den Mitarbeiter:innen Umschulungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten für die Vorbereitung auf die Produktion von Elektromotoren angeboten.

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Die Elektromotoren, wie sie Bosch in Charleston produziert, leisten zwischen 50 und bis zu 500 kW mit einem Drehmoment von 150 Nm bis 1000 Nm. Sie zeichnen sich laut dem Zulieferer durch eine Effizienz von bis zu 98 Prozent aus, was dazu beitrage, die Reichweite des E-Fahrzeugs zu maximieren. Mit einem Spannungsbereich von bis zu 850 Volt hat Bosch Elektromotoren entwickelt, die für eine Vielzahl von Anwendungen geeignet sind, von Personenkraftwagen bis hin zum Einsatz in leichten Nutzfahrzeugen.

Das Werk in Charleston zeichne sich durch eine lange Geschichte der Prozesskompetenz sowie sein Wissen im Bereich Automatisierung und Robotik aus. Die Produktion am Standort erfolge über hochautomatisierte Prozesse, zudem nutze das Werk künstliche Intelligenz und Industrie 4.0-Methoden, um die Effizienz zu erhöhen. Das 1974 eröffnete Werk Charleston ist mit rund 1500 Mitarbeitern für Bosch der größte Produktionsstandort in den Vereinigten Staaten.

Bosch hat auch an anderen Standorten in South Carolina in seine Präsenz investiert. In Anderson investiert der Zulieferer mehr als 200 Millionen Dollar u.a. in die Produktion von Brennstoffzellen-Stacks. Zum voraussichtlichen Produktionsbeginn im Jahr 2026 sollen mindestens 350 neue Arbeitsplätze geschaffen werden.

Quelle: Bosch – Pressemitteilung vom 25.10.2022

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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