Die BMW Group ist unter den deutschen Premium-Autoherstellern der einzige, der angibt, nach sechs Monaten auf Kurs zu seinen Jahreszielen zu sein. Ein stabiles Absatz-Volumen von mehr als 1,2 Millionen Autos mit weiterem Wachstumspotenzial sorgte im ersten Halbjahr für ein Konzernergebnis vor Steuern von über 5,7 Milliarden Euro und damit für eine EBT-Marge von 8,5 Prozent, so der Hersteller in einer aktuellen Mitteilung.
Die Umsatzerlöse des Konzerns erreichten im ersten Halbjahr 67,7 Milliarden Euro, ein Minus von 8 Prozent zum Vorjahr (2024: 73,6 Milliarden Euro). Im Vergleich zum Vorjahr drückten negative Währungseffekte und die erwartete verhaltene Nachfrage in China die Umsatzerlöse. Von Januar bis Juni erzielte die BMW Group ein Vorsteuerergebnis (EBT) von 5,7 Milliarden Euro (2024: 8 Milliarden Euro/ -28,6 Prozent). Die EBT-Marge im Halbjahreszeitraum betrug 8,5 Prozent (2024: 10,9 Prozent. Der Konzernüberschuss belief sich im ersten Halbjahr auf 4 Milliarden Euro (2024: 5,7 Milliarden Euro/ -29,0 Prozent). Im Segment Automobile hat das Unternehmen eine EBIT-Marge von 6,2 Prozent erzielt, die in der oberen Hälfte des im März veröffentlichten Jahreszielkorridors von 5 bis 7 Prozent liegt.
„Auch trotz der Zollbelastungen bleibt das Geschäftsmodell der BMW Group intakt – unsere gefragten Premiumautomobile, unsere weltweite Wettbewerbsstärke und unsere hohe Resilienz bilden ein tragfähiges Fundament. Unser Footprint in den USA hilft uns dabei, die Zollauswirkungen zu begrenzen“, sagte BMW-Finanzvorstand Walter Mertl anlässlich der Quartalskonferenz in München. „Dank der präzisen finanziellen Steuerung auf der Basis kalkulierter Prognoseaussagen halten wir zum Halbjahr strikt Kurs auf unsere Jahresziele. Eine höhere Effizienz und optimierte Kostenstrukturen tragen auch dazu bei, unsere finanziellen Ziele zu erreichen.“
„Bis 2027 bringen wir mehr als 40 neue und überarbeitete Modelle auf den Markt“
„Unsere Konzernleistung im ersten Halbjahr 2025 unterstreicht einmal mehr, wie robust unser Geschäftsmodell ist. Unser Erfolg basiert heute wie auch in Zukunft auf drei starken Säulen: unserem globalen Footprint, unserer Innovationsstärke und unserem technologieneutralen Ansatz mit hochattraktiven Produkten“, sagte Oliver Zipse, der Vorstandsvorsitzende der BMW AG. „Im September läuten wir eine neue Ära für BMW ein, wenn das erste Fahrzeug der Neuen Klasse auf der IAA Mobility sein Debüt feiert. Mit dem BMW iX3 geben wir den Startschuss für einen beispiellosen Produkthochlauf: Bis 2027 bringen wir mehr als 40 neue und überarbeitete Modelle auf den Markt – über alle Segmente und Antriebsformen hinweg. Jedes Fahrzeug wird die innovativen Technologiecluster und die neue Designsprache tragen. So verbinden wir technologischen Fortschritt und begeisternde Produkte mit strategischem Weitblick und wirtschaftlicher Effizienz.“
Der Münchner Premiumhersteller deckt mit dem Angebot verschiedener Antriebstechnologien und einer umfassenden Modellvielfalt unterschiedlichste Kundenwünsche ab und ist in vielen Märkten gewachsen: Außerhalb Chinas stiegen die Auslieferungen von BMW in allen Absatzregionen, der Marke gelang ein leichtes Wachstum von +4,7 Prozent. Dank der vollen Verfügbarkeit der neuen Mini-Familie erzielte die britische Kultmarke mit knapp 134.000 verkauften Fahrzeugen im ersten Halbjahr ein signifikantes Wachstum (+17,4 Prozent). Die Mini-Auslieferungen legten in allen Weltregionen zu.
In Europa erzielte die BMW Group mit knapp 499.000 Einheiten solide Absatzzuwächse von +8,2 Prozent. Auch in der Region Amerika gelang mit knapp 238.000 ausgelieferten Fahrzeugen ein Plus von +3,4 Prozent. Dabei wuchsen die Auslieferungen im relevanten US-amerikanischen Markt mit knapp 194.000 Einheiten um +2,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Zuwächse bei Elektroautos und Plug-in-Hybriden
Mit einem Anteil von 26,4 Prozent ist nach sechs Monaten mehr als jedes vierte ausgelieferte Fahrzeug der BMW Group – insgesamt knapp 320.000 Fahrzeuge – elektrifiziert, also ein E-Auto oder Plug-in-Hybrid. In Europa zeigten sich die höchsten Wachstumsraten für E-Fahrzeuge von 34,8 Prozent.
Bei der Marke BMW stellten neben den elektrifizierten Fahrzeugen (+6,5 Prozent) die Performance-Modelle der Marke BMW M die wesentlichen Wachstumstreiber dar: BMW M verzeichnete mit nahezu 106.000 verkauften Fahrzeugen (+6,5 Prozent) das absatzstärkste erste Halbjahr ihrer Firmengeschichte. Dazu trugen der M3 und M3 Touring sowie die zur Jahreswende eingeführten M5 und M5 Touring maßgeblich bei.
Mini wächst dank E-Auto-Modellen
Auch bei Mini stützte sich das Absatzplus wesentlich auf Elektroautos: den Mini Cooper Electric, den Mini Aceman Electric und den Mini Countryman Electric: Mit einem Anteil von 34,3 Prozent fuhr im ersten Halbjahr mehr als jeder dritte ausgelieferte Mini weltweit batterieelektrisch. Die Marke Rolls-Royce knüpfte im ersten Halbjahr an das starke Vertriebsergebnis des Vorjahres an und lieferte fast 2800 handgefertigte Luxusfahrzeuge aus (-0,8 Prozent).
Der wachsende Anteil elektrifizierter Fahrzeuge bestätigt den erfolgreichen Ansatz der BMW Group, ihren Kunden ein breites Portfolio an Fahrzeugmodellen anzubieten, die jeweils mit unterschiedlichen Antriebstechnologien verfügbar sind. Aktuell sind mehr als 15 vollelektrische Automobile und zwölf Plug-in-Hybride erhältlich. Im zweiten Quartal hat die BMW Group einen Meilenstein ihrer Antriebsstrategie erreicht und das 1,5-millionste Elektroauto seit dem Anlauf des ersten BMW i3 im Jahr 2013 in Kundenhand übergeben.
BMW Group auf Kurs für Jahresziel
Die aktuellen Prognosen des IWF erwarten ein globales Wirtschaftswachstum von 3 Prozent, welches möglicherweise durch die derzeitigen Handelskonflikte und eine potenziell steigende Inflation sowie Unsicherheiten bei Unternehmen und Konsumenten belastet werden könnte.
Die BMW Group erwartet 2025 eine steigende Nachfrage in vielen Automobilmärkten, bedingt durch eine sich weiter stabilisierende Inflation und weitere moderate Leitzinssenkungen. In China werden wie bisher eine hohe Wettbewerbsintensität und ein Wachstum insbesondere in den unteren Preissegmenten erwartet. In Europa ist mit Wachstum durch elektrifizierte Fahrzeugmodelle zu rechnen.
In den USA könnten sich dauerhafte Zölle in einer ansteigenden Inflation niederschlagen. Die US-Handelspolitik und mögliche Gegenmaßnahmen anderer Länder könnten sich negativ auf die globale Wirtschaftsentwicklung auswirken.
In der im BMW Group Bericht 2024 veröffentlichten Prognose vom vergangenen März wurden alle Zollerhöhungen berücksichtigt, die bis zum 12. März 2025 in Kraft getreten waren. Nach den Ankündigungen am 27. Juli 2025 zeichnet sich eine Einigung zwischen den USA und der EU bezüglich der Zollsituation ab. Auf dieser Basis geht die BMW Group von einer teilweisen Senkung der aktuell gültigen gegenseitigen Zölle für Automobile und Produktionsteile ab 1. August 2025 aus. Aufgrund der dynamischen Entwicklung und der andauernden Verhandlungen lassen sich die zu erwartenden Zolleffekte für das laufende Geschäftsjahr weiterhin nur mittels Annahmen abbilden. Die Prognose enthält ferner Maßnahmen zur Dämpfung der erhöhten Zölle. Im Geschäftsjahr 2025 rechnet die BMW Group mit einer Belastung von rund 1,25 Prozentpunkten der EBIT-Marge im Segment Automobile aus Zollbelastungen.
Angesichts der anhaltenden Nachfrage nach ihren Premiumautomobilen bestätigt die BMW Group ihre Jahresprognose: Das Unternehmen erwartet ein leichtes Absatzwachstum, wobei der Anteil vollelektrischer Autos an den Auslieferungen leicht steigen sollte.
Das Konzernergebnis vor Steuern wird aufgrund der genannten Faktoren auf Vorjahresniveau erwartet. Im Segment Automobile wird von einer EBIT-Marge im Korridor von 5 bis 7 Prozent ausgegangen. Die genannten Ziele sollen mit einer gleichbleibenden Anzahl an Mitarbeitenden erreicht werden.
Quelle: BMW – Pressemitteilung vom 31.07.2025