Wie BMW den i5 zur Serienreife trimmt

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 4 min

Der erste BMW 5er mit vollelektrischem Antrieb steht zwar noch vor seiner Weltpremiere – die ersten Härtetests hat er aber bereits bestanden. Bei intensiven Erprobungsfahrten unter winterlichen Bedingungen habe der neue i5 die Standfestigkeit seines Elektroantriebs sowie seine fahrdynamischen Qualitäten unter Beweis stellen können, so BMW in einer aktuellen Mitteilung. Von ersten Testfahrten bis zur finalen Feinabstimmung erstreckte sich das Erprobungsprogramm in Eis und Schnee über gut ein Jahr. Im Rahmen ausgiebiger Tests auf Landstraßen, Autobahnen sowie speziell präparierten Testrecken stand dabei vor allem das Fahren bei niedrigen Temperaturen und auf Untergründen mit geringer Haftung im Fokus der Entwicklungsingenieure.

Wie die Antriebs- und Fahrwerksregelsysteme des neuen BMW i5 die Traktion, Dynamik und Fahrstabilität optimieren können, zeige sich nirgendwo so deutlich wie auf geschlossenen Schneedecken, vereisten Bergstraßen oder zugefrorenen Seen. Folgerichtig endete die fahrdynamische Wintererprobung der rein elektrisch angetriebenen Limousine genau dort, wo sie begonnen hatte: in der klirrenden Kälte des Wintertestzentrums von BMW im nordschwedischen Arjeplog.

Im Rahmen seines Serienentwicklungsprozesses absolvierte der neue i5, den es auch als rein elektrischen Kombi geben wird, seine erste Bewährungsprobe bereits im Februar 2022 bei einem Road Trip von München zum Testgelände in Arjeplog. Mit vollständiger Tarnung, bestehend aus Folierung, Kunststoffaufsätzen und Gittern sowie provisorischen Scheinwerfern und Heckleuchten, unternahm ein Prototyp des vollelektrischen 5ers eine fünftägige Erprobungsfahrt aus dem Alpenvorland über Dänemark bis an den Rand des Polarkreises im schwedischen Lappland.

BMW-i5-E-Auto-Laden
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Auf der rund 3000 Kilometer langen Fahrt konnten Motoren, Leistungselektronik, Hochvoltbatterie und das integrierte Heiz- und Kühlsystem für den Innenraum und den Energiespeicher schon frühzeitig ihren Reifegrad im Langstreckenbetrieb demonstrieren.

Am Ziel in Arjeplog stand den Entwicklungs- und Testingenieuren ein ideales Umfeld für ihre Erprobungsfahrten mit der Elektro-Limousine zur Verfügung. Die schneebedeckten Straßen und zugefrorenen Seen mit ihren riesigen Eisflächen im Norden Schwedens bieten perfekte Möglichkeiten, um das Zusammenspiel der Fahrwerkskomponenten, der Lenkungs- und Bremssysteme sowie der Fahrdynamik- und Fahrstabilitätssysteme unter extremen äußeren Bedingungen zu erproben.

Erprobung im Alltagsverkehr und auf winterlichen Straßen im Alpenvorland

Im weiteren Verlauf des Jahres 2022 folgten Erprobungen auf weiteren Testarealen der BMW Group sowie im Alltagsverkehr in und um München sowie im Umkreis des BMW-Werks in Dingolfing. Dabei galt es, neben der Leistungsentfaltung des Antriebs auch die Fahrwerkstechnik und die Akustikeigenschaften des neuen BMW i5 unter den unterschiedlichsten Bedingungen weiter zu verfeinern, sodass ein jederzeit stimmiges Fahrerlebnis erzielt werden konnte, so der Hersteller.

Auch hier fand ein Teil der Entwicklungsarbeit gezielt in der kalten Jahreszeit auf den vereisten und schneebedeckten Straßen des Alpenvorlands statt. Im Winter 2022/2023 waren in regelmäßigen Abständen Prototypen des i5 – bereits mit reduzierter Tarnung und seriennahen Scheinwerfern – im Erprobungsbetrieb unterwegs, um die Funktionalität und Zuverlässigkeit ihrer Antriebs- und Fahrwerksregelsysteme bei besonders anspruchsvollen Fahrbahn- und Witterungsverhältnissen unter Beweis zu stellen.

Während der Erprobung in der bayerischen Heimat der Marke BMW konnten die aktuellen Entwicklungsstände direkt von den am Fahrzeugprojekt beteiligten BMW Ingenieuren abgenommen werden, bevor es im Februar 2023 einmal mehr zum Härtetest an den Polarkreis ging.

BMW-i5-E-Auto-Test
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Der erneute Test in Schweden diente der Feinabstimmung sämtlicher Antriebs- und Fahrwerksregelsysteme. Vor allem die auf zugefrorenen Seen rund um Arjeplog angelegten Erprobungsflächen bieten mit ihren niedrigen Fahrbahnreibwerten optimale Voraussetzungen, um die Antriebsmomentensteuerung des E-Autos unter exakt reproduzierbaren Bedingungen sensibel zu justieren. Im neuen i5 sind die Fahrstabilitätsregelung DSC (Dynamische Stabilitäts Kontrolle), die aktornahe Radschlupfbegrenzung und die Antriebssteuerung so miteinander vernetzt, dass sie sich in jeder Fahrsituation flexibel aufeinander abstimmen und ergänzen können. Dadurch soll die vollelektrische Limousine auf Eis und Schnee jedem konventionell angetriebenen Modell mindestens ebenbürtig sein.

Quelle: BMW – Pressemitteilung vom 29.03.2023

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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