Audi steigert E-Auto-Absatz um 30 Prozent

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Audi

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 5 min

Die finanzielle Performance sowie der Autoabsatz der Audi AG im ersten Quartal 2025 spiegelt die weiterhin herausfordernde Gesamtlage der Automobilindustrie wider. Dazu tragen unter anderem die eingetrübte Konjunktur, der verschärfte Wettbewerb sowie politische Unsicherheiten bei. Gleichzeitig stiegen die Auslieferungen bei den Elektroautos der Marke Audi um rund 30 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, bei einem insgesamt jedoch leicht rückläufigen Autoabsatz. Die Umsatzerlöse lagen in den ersten drei Monaten des Jahres 2025 bei 15,4 Milliarden Euro und damit um 12,4 Prozent über dem Vorjahreswert.

Im ersten Quartal des Jahres 2025 lieferte die Markengruppe Progressive des VW-Konzerns fast 389.000 (-3,3 Prozent) Automobile der Marken Audi, Bentley und Lamborghini sowie knapp 12.000 (-3,5 Prozent) Motorräder der Marke Ducati aus.

Die Marke Audi verzeichnet mit mehr als 46.000 weltweit ausgelieferten Elektroautos einen starken Zuwachs von 30,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Dabei waren die E-Modelle vor allem in Frankreich (+169 Prozent), der Schweiz (+120 Prozent), den Niederlanden (+87 Prozent), Norwegen (+64 Prozent) und im Heimatmarkt Deutschland (+59 Prozent) beliebt. Insgesamt übergab der Hersteller im ersten Quartal gut 383.000 Fahrzeuge an Kundinnen und Kunden, was im Vergleich zum Vorjahresquartal einem leichten Rückgang von rund 3,4 Prozent entspricht. Mit einem Plus von 86 Prozent entwickelten sich die Auftragseingänge der vollelektrischen Modelle in Westeuropa sehr positiv. Über alle Antriebsarten hinweg nahmen die Auftragseingänge in Westeuropa um 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal zu. Diese Entwicklungen zeigen, dass die 2024 angestoßene Modelloffensive schrittweise volumenwirksam wird.

„Unsere Kennzahlen im ersten Quartal zeigen klar: Wir müssen unsere Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit weiter steigern und treiben hierzu die Transformation von Audi mit aller Kraft voran“, sagt Audi Finanzvorstand Jürgen Rittersberger. „Mit der Zukunftsvereinbarung sind die richtigen Weichen gestellt. Gemeinsam werden wir den Aufbruch und die notwendigen Veränderungen anpacken und Audi wieder nach vorne bringen.“

„In den ersten Monaten des Jahres 2025 haben wir entscheidende Schritte für die Neuaufstellung unseres Unternehmens gemacht“, sagt CEO Gernot Döllner. „Dazu zählt auch die im März zwischen Unternehmensleitung und Betriebsrat geschlossene Zukunftsvereinbarung, mit der wir die Produktivität, Schnelligkeit und Flexibilität an den deutschen Standorten steigern wollen. Das Jahr wird aufgrund der weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen sehr anspruchsvoll bleiben. Doch Audi hat den Aufbruch gestartet und liefert. Unsere Modelloffensive kommt jetzt Schritt für Schritt in den weltweiten Märkten an. Insbesondere der Absatz und die Auftragseingänge für unsere neuen E-Modelle stimmen uns positiv.“

Als Teil der Modelloffensive bringt die Premiummarke bis Ende 2025 auch insgesamt zehn neue Plug-in-Hybrid-Modelle auf den Markt. Den Auftakt machten Audi A3 und Audi A5 in je zwei Karosserievarianten. Neben einer gesteigerten Ladeleistung sollen die Plug-in-Hybride hohe elektrische Reichweiten von mehr als 100 Kilometern bieten. Noch im Mai folgen mit der Vorstellung des Audi A6 Avant e-hybrid und Audi A6 Limousine e-hybrid zwei weitere Modelle in der Oberklasse.

Auslieferungen in Europa, Nordamerika und China

In Europa (ohne Deutschland) gingen die Auslieferungen der Marke Audi in den ersten drei Monaten des Jahres mit insgesamt gut 112.000 Fahrzeugen um 3 Prozent leicht zurück. Die vollelektrischen Modelle legten mit mehr als 25.000 Einheiten und damit 50,4 Prozent Steigerung zum Vorjahresquartal stark zu. Im Heimatmarkt Deutschland konnte Audi mit knapp 48.500 Auslieferungen eine Steigerung von 4,8 Prozent verzeichnen. Die vollelektrischen Modelle erreichten hier mit mehr als 8600 ausgelieferten Fahrzeugen ein Plus von 59 Prozent.

In Nordamerika (ohne Mexiko) verzeichnete die Marke mit knapp 49.000 in Kundenhand übergebenen Fahrzeugen einen leichten Rückgang von 2,1 Prozent. Dieser lasse sich vor allem mit der Modelloffensive begründen, viele Modelle befänden sich aktuell im Generationenwechsel.

Die Auslieferungen in China lagen mit gut 144.000 Fahrzeugen um 7 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Hauptgrund sei die intensive Wettbewerbssituation vor Ort, so der Hersteller. Daher setzt Audi unter anderem auf eine schnelle Erweiterung seines E-Portfolios und stärkt sein Set-up in China mit marktspezifischen Modellen, Produktion und Partnern vor Ort.

Das neue Gesicht von Audi in China / Audi

Auf der Auto Shanghai im April standen insbesondere fünf Weltpremieren im Mittelpunkt, darunter der A6L e-tron. Mit dem AUDI E5 Sportback, dem ersten Serienmodell der neuen Elektromarke AUDI, habe das Unternehmen sein Versprechen kürzerer Produktentwicklungszeiten eingelöst. In den kommenden Jahren sollen zwei weitere Modelle folgen. Die eigens für den chinesischen Markt entwickelte Schwestermarke mit den vier Großbuchstaben, dafür ohne die vier Ringe, konzentriert sich auf vollelektrische Fahrzeuge und spricht neue und besonders technikaffine Kundengruppen an. Zeitgleich setzt der Hersteller die Modellinitiative im Land fort – mit neuen Modellen auf Basis der Premium Plattform Electric und der Premium Platform Combustion.

Finanzielle Performance zum Jahresauftakt

Die Umsatzerlöse des Audi Konzerns lagen nach dem ersten Quartal 2025 bei 15,4 Milliarden Euro und somit um 12,4 Prozent über dem Vorjahreswert. Verantwortlich für den Zuwachs sind unter anderem ein verbesserter Modellmix sowie die gesteigerten Absätze bei den E-Modellen.

Das Operative Ergebnis stieg auf 537 (Q1 2024: 466) Millionen Euro. Im Betrachtungszeitraum erzielte der Audi Konzern eine Operative Umsatzrendite von 3,5 (Q1 2024: 3,4) Prozent. Das Finanzergebnis des Audi Konzerns lag nach dem ersten Quartal 2025 bei 265 (Q1 2024: 515) Millionen Euro. Das darin enthaltene Chinageschäft trug 170 (Q1 2024: 179) Millionen Euro bei. Das Ergebnis nach Steuern lag nach drei Monaten bei 630 (Q1 2024: 736) Millionen Euro.

Der Netto-Cashflow des Audi Konzerns belief sich im Dreimonatszeitraum auf -61 (Q1 2024: -768) Millionen Euro. Hier wirkten sich unter anderem Investitionen in Produkte und Plattformen, die Akquisition der restlichen Anteile an der Sauber Holding AG sowie die Veränderung des Working Capital negativ aus.

Prognose für 2025

Der Audi Konzern rechnet für das Gesamtjahr 2025 unverändert mit Umsatzerlösen zwischen 67,5 und 72,5 Milliarden Euro. Die Operative Umsatzrendite werde laut Prognose weiterhin im Korridor von 7 bis 9 Prozent liegen, der Netto-Cashflow zwischen 3 und 4 Milliarden Euro. Vor dem Hintergrund der aktuell hohen Volatilität seien die finanziellen Implikationen aus Importzöllen, insbesondere in den Vereinigten Staaten, nicht abschließend bewertbar. Die finanziellen Auswirkungen aus der Zukunftsvereinbarung seien aktuell in Bewertung, da einzelne Bausteine der Vereinbarung noch in Ausarbeitung sind, so Audi. Beide Sachverhalte sind demzufolge in der Prognose noch nicht enthalten.

Quelle: Audi – Pressemitteilung vom 05.05.2025

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Gastschreiber:

Das klingt jetzt schon ein bisschen wie Bashing, in jedem Fall ist es undifferenziert. Wenn ich mir die Elektroplattform ansehe, was ist daran veraltet?
Q4 wird kontinuierlich auf der MEB Plattform modernisiert, Q6 e-tron, A6 e-tron sind m.E. ziemlich modern. Q8 e-tron gibt es aktuell nicht mehr.
Die Verbrenner kann ich nicht beurteilen, die sind für mich alle inzwischen veraltet, egal welcher Hersteller.

Groß:

30 Prozent von wenig ist immer noch sehr wenig. Egal wie man sich die Zahlen schön redet.
Vorsprung duch Technik das war einmal.
Audi baut weiterhin veraltete Autos zu eine überteuerteb Preis.

Wie gut, dass man sich in China an den Markt anpasst und eine neue Audi-Marke aud den Markt bringt welche den Kundenwünschen entsprechen, Denn dort lassen sich die Kunden nicht hochnässig vorschreiben was sie kaufen sollen.

Arme deutsche Automobilindustrie.

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