Die Wende? Neue Audi-Modelle starten in China

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Audi Q6L Sportback e-tron und Audi Q6L e-tron / Foto: Audi

Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 3 min

Der Automobilhersteller Audi, eine Tochter von Volkswagen, hat sich zuletzt beim so wichtigen Geschäft in China schwer getan. Weniger als 8000 Audis wurden in den ersten sechs Monaten des Jahres in der Volksrepublik neu angemeldet. Das soll mit neuen Modellen nun besser werden. „Audi bringt eine neue Generation von E-Modellen und effizienten Verbrennern auf den chinesischen Markt, die speziell auf die Bedürfnisse chinesischer Kundinnen und Kunden ausgerichtet sind. Den Anfang machen der Audi Q6L e-tron und der Audi Q6L Sportback e-tron als erste lokalisierte PPE-Modelle sowie die auf der Verbrenner-Plattform PPC basierenden Audi A5L und Audi A5L Sportback“, schreiben die Ingolstädter in einer Pressemitteilung. Die offizielle Markteinführung hatten die vollelektrischen Q-Modelle sowie der Audi A5L demnach am 7. August bei einer Abendveranstaltung in Hangzhou.

In Kürze soll zudem der neue Audi E5 Sportback der neuen für China kreierten Elektrountermarke mit Audi-Schriftzug statt Ringen an den Start gehen. Wie die Automobilwoche berichtet, sollen am 18. August die Bestellbücher für das neue Elektroauto geöffnet werden. Für die Elektromarke wird mit dem chinesischen Hersteller SAIC kooperiert, der die Premium Platform Combustion (PPC) stellt.

Der Audi Q6L e-tron und der Audi Q6L Sportback e-tron basieren indes auf der Premium Platform Electric (PPE) und sollen sich durch beeindruckende Fahr- und Ladeleistungen sowie hohe Reichweite und Effizienz auszeichnen. „Neben dem typischen verlängerten Radstand bieten die beiden Modelle unter anderem auch ein speziell für China entwickeltes Infotainment-System“, schreibt Audi. Als weiteres speziell für China konzipiertes PPE-Modell wurde der Audi A6L e-tron erstmals auf der Auto Shanghai 2025 präsentiert, erinnert der Hersteller in seiner Mitteilung. Die Audi FAW NEV Company, ein Kooperationsunternehmen von Audi zusammen mit Partner FAW, verantwortet die Produktion der Modelle. Dafür hat das Unternehmen einen neuen Standort in Changchun errichtet.

Schweigen über Vorbestellungen

Somit treten künftig in China sowohl Audis mit Ringen als Logo als auch Audis nur mit Schriftzug an, um die Gunst der Kunden zu gewinnen. Doch die Konkurrenz ist groß, vor allem die der chinesischen Hersteller. So dürfte für den E5 Sportback der neue Nio ET5 Touring ein starker Marktbegleiter sein. Den Audi soll es entweder mit einer 83 oder einer 100 kWh großen Batterie geben, womit bis zu knapp 700 Kilometer Reichweite nach dem im Vergleich zu WLTP großzügigeren chinesischen Testzyklus möglich sein sollen.

Was der neue Elektro-5er kosten soll, ist noch nicht kommuniziert worden. Die Preise für die beiden Q6L sollen laut Automobilwoche aber bei 42.000 sowie 45.000 Euro für den Sportback starten. Zudem gibt es für das SUV mit 107 kWh einen etwas größeren Akku, womit sogar etwas mehr als 700 Kilometer Reichweite drin sein sollen. Doch der Bericht der Kollegen deutet bereits erste Zweifel an, ob die neuen Modelle wirklich ein Erfolg werden könnten. Denn üblicherweise werden in China direkt zum Bestellstart Angaben zur Anzahl der Vorbestellungen gemacht. Darauf habe Audi aber verzichtet…

Quelle: Audi – Pressemitteilung vom 8. August 2025; Automobilwoche – Marktstart von „AUDI“ und Q6L: Jetzt wird es spannend für Audi in China

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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