Vierte Preiserhöhung seit 2021: Audi-Modelle fallen aus Bafa-Förderung

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Audi

Iris Martinz
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  —  Lesedauer 2 min

Ärgerlich: mit der aktuellen Preiserhöhungswelle bei Elektroautos fallen viele Modelle aus der Bafa-Förderung. Aktuell trifft es einige Audi-Modelle. Aber nicht nur die Kunden werden sich darüber ärgern, sondern auch die Händler – ihnen drohen nämlich zusätzliche Kosten und verärgerte Kunden.

Die Preise für Elektroautos gehen in Europa momentan nur in eine Richtung – nach oben. Nach anderen VW-Marken ist nun auch Audi an der Reihe. Die für 11. Juli geplante Erhöhung ist aber bereits die vierte seit März vergangenen Jahres. Einige Modelle des Premiumherstellers fallen dann aus dem Umweltbonus, weil der Anschaffungspreis den Preisdeckel übersteigt. Das wurde den Vertriebspartnern in einem Schreiben mitgeteilt. Recht sperrig heißt es dort: „Da der Audi Q4 e-tron/Audi Q4 Sportback e-tron und die Audi Plug-in Hybridmodelle nicht mit den inflationierten Preisen zum 11.07.22 nach den 2022 geltenden Bafa Regularien gelistet sind, haben nicht altpreisgeschützte Vorführwagen und Lager-/Schauraumfahrzeuge keinen Anspruch auf den Bundesanteil der Bafa Prämie in 2022.

Für die Händler bedeutet das nichts Gutes. Kunden, die bereits bestellt haben und deren Fahrzeug noch nicht disponiert wurde, kann der alte Preis nämlich nicht garantiert werden. Diese könnten also doppelt draufzahlen – durch die nachträgliche Preiserhöhung und den Wegfall der Förderung. Das Fett abbekommen werden allerdings die Händler. Audi weist sie netterweise darauf hin, dass Stornierungen oder verärgerte Kunden „ihr unternehmerisches Risiko darstellen„. Beim Q4 soll das etwa die Hälfte aller aktuell vorliegenden Bestellungen betreffen.

Die vierte Preiserhöhung binnen 16 Monaten begründet Audi mit den Marktrahmenbedingungen. Preissteigerungen bei Rohstoffen und Energie hätten nicht durch Kostenprogramme, Sicherungsgeschäfte und Effizienzsteigerungen abgefangen werden können. Viele werden sich den Kauf eines vollelektrischen Audis jetzt wohl wieder überlegen, ist doch der höhere Kaufpreis immer noch eines der wesentlichen Argumente gegen den Kauf eines E-Autos.

Während die Preise in Europa unaufhörlich steigen – neben den VW-Konzernmodellen auch bei Tesla und Ford – sinken sie in China, obwohl dort entsprechende Förderprogramme bereits zurückgefahren wurden. Dort haben sich die durchschnittlichen Anschaffungskosten nahezu halbiert, von 41.800 Euro im Jahr 2011 auf nunmehr 22.100 Euro. Von dieser Entwicklung können wir in Europa momentan wohl nur träumen. Sollte es Europas Automobilhersteller nicht gelingen, günstigere Exemplare auf die Straße zu bringen, und China schafft den Sprung nach Europa, dann sieht es für unsere Hersteller nicht allzu gut aus.

Quelle: automobilwoche.de – Preiserhöhung stoppt Umweltbonus

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Iris Martinz

Iris Martinz

Iris Martinz ist Unternehmens- und E-Mobilitätsberaterin in Österreich, mit langjähriger Erfahrung im Recycling und Second Life von E-Mobilitätsbatterien. Fährt sowohl rein elektrisch, als auch V8, und möchte die beiden Welten etwas näher zusammenbringen. Nachzulesen unter www.mustangsontour.com.

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Yoyo:

Es wird in den nächsten Jahren viel Geld vererbt werden. Die Jungen Leute geben das jetzt schon für preislich überzogene Immobilien aus, und da muss auch eiun teurer Audi SUV drin sein….
;-)

Dieter:

Ja prima das in Deutschland immer Firmenkunden besser gestellt sind, egal ob beim Kauf oder beim Geschäftsleasing, der Normalbürger zahlt das ja mit egal ob er least oder kauft. Nebelkerze China, ja die Kunden unterscheiden sich von den Europäern, deswegen wird kaum der I.D in China gekauft.
Der ist ebend Europäisch altbacken, vor allem in der Austattung im Bezug auf die Preise sind die Chinesen besseres gewohnt. Leider etablieren die Chinesen ihre Fahrzeuge mittlerweile mit Preisen die ziemlich Europäisch sind aber so ist es ,der Markt ist da, die Kunden auch.

Niko:

Wenn die Nachfrage deutlich höher ist als das Angebot, steigen die Preise

preiswerte Modelle aus China werden dem Wettbewerb in Europa ordentlich anheize und die Situation in wenigen Jahren entschärfen

Daniel W.:

Dass die teueren E-Autos aus der Bafa-Förderung rausfallen ist doch gut, denn wer soviel Geld hat, der braucht auch keine Förderung, die nur die vielen teueren Extras finanziert.

Preisliste Audi A4 Avant (PDF 142 Seiten)

Lackierung – 2 ohne Aufpreis, sonst 900 Euro, 1 Lackierung 1.400 Euro, Individuallackierung 3.100 Euro

Sommerräder – von „ohne Aufpreis“ bis 2.650 Euro

Stylepaket Carbon – 1.490 Euro

Heckklappenspoiler in Carbon – 950 Euro

Dachkantenspoiler in Carbon – 1.680 Euro

Panorama-Glasdach – 1.480 Euro

Interieur S Line – 2.150 Euro

Business-Paket – 2.990 Euro

… usw.

3x etwas Carbon und schon ist die halbe Förderung weg, dazu Business-Paket, spezielle Räder und aufpreispflichtige Lackierung, dann ist die ganze Förderung für einige zusätzliche Extras verbraten.

Für den Individualverkehr mit 1-2 Personen braucht es keine 2 Tonnen, die immense Resourcen bei der Herstellung verbrauchen und durch hohen Reifenabrieb riesige Mengen an Feinstaub produzieren.

Yoyo:

Unternehmerisch richtig von AUDI. Jetzt noch abgreifen und zurücklegen für die Abfindungszahlungen ab 2023, wenn immer mehr Verbrenner-Schrauber nicht mehr gebraucht werden.
Und an BMW: Angucken und nachmachen.

David:

Die Hersteller wissen was sie tun. Wenn Privatleute mit ihrem Q4 abspringen, werden drei Firmenkunden sich über die Gelegenheit freuen, vorzeitig zu einem Auto zu kommen. Der Blick auf Preise in China ist eine Nebelkerze, weil dort ganz andere Fahrzeugklassen bevorzugt werden.

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