Audi holt neuen Designchef: Frascella folgt auf Lichte

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

Audi setzt schon in gut zwei Jahren alles auf Elektro. Denn ab 2026 sollen neue Modelle nur noch als Elektroautos ins Portfolio wandern. Für die E-Auto-Offensive holen sich die Ingolstädter nun einen neuen Designchef ins Haus: Der künftige Leiter des Audi Designs heißt Massimo Frascella. Er folge planmäßig zum 1. Juni auf Marc Lichte, der neue Aufgaben im Konzern übernehmen werde, so Audi in einer aktuellen Mitteilung.

Frascella, Absolvent des Turiner Istituto d’Arte Applicata & Design, startete seine Karriere bei Stile Bertone. Weitere Stationen folgten bei Ford und Kia. Seit 2011 war Frascella (52) in leitenden Positionen für Jaguar Land Rover tätig, zuletzt als Designchef für beide Marken, wo er bereits im Januar seinen Rückzug verkündet hatte. Und nun ist auch klar, wo er künftig schaffen wird.

Zu Audi zu kommen – das ist ein ganz besonderer Moment für mich. Ich fühle mich tief geehrt, hier die Rolle des Chief Creative Officer zu übernehmen und ein hoch talentiertes Team von Audi-Designern zu leiten, das die Zukunft der Marke maximal innovativ und unverwechselbar gestaltet“, wird Frascella in einer Mitteilung des Herstellers zitiert. „Ich glaube an die emotionale Kraft von Design, das inspirieren, verbinden und Veränderung vorantreiben kann. Und ich bin hier, um Kreativität als Teil des Markenkerns voranzubringen.“

Die Essenz seines Zugangs zum Design sei „das Einfache“. Seine Leidenschaft gelte „einem Design ohne überflüssige Ornamentik, das nicht einfach nur zeitgenössischen Trends folgt, sondern zeitlose Ästhetik und Raffinesse verkörpert.“

Mit Massimo Frascella stellt das Unternehmen nun die Weichen für die nächsten Generationen von Audi-Modellen. In den kommenden Jahren stehen zahlreiche technologische Innovationsschübe an, die Formgebung und Funktion aller Seriensegmente entscheidend verändern werden, so der Hersteller. Aus diesem Grund habe Audi jüngst sein Design-Ressort organisatorisch direkt beim Vorsitzenden des Vorstands verankert.

„Design gehört seit jeher zum Markenkern von Audi“

Audi-CEO Gernot Döllner skizziert seinen Anspruch: „Design gehört seit jeher zum Markenkern, zur DNA der Marke Audi. Deshalb gilt gerade in dieser Phase der technologischen Transformation: Vorsprung durch Technik muss sichtbar und spürbar sein im Interieur und Exterieur aller künftigen Serienmodelle“. Massimo Frascella soll nun dafür sorgen, „dass Audi-Fahrzeuge mit einer unverwechselbaren und emotionalen Formensprache die Identität der Marke verkörpern“, so der Audi-Chef. „Im Zentrum seiner Designphilosophie stehen Klarheit, Präzision und perfekte Proportion – Qualitäten, die sich nahtlos in das Markenbild von Audi einfügen.“

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Audis neuer Design-Chef Massimo Frascella / Quelle: Audi

Frascellas Vorgänger Marc Lichte leitete das Audi Design seit 2014. Der 1969 in Arnsberg im Sauerland Geborene kam von der Volkswagen AG, wo er das Exterieur-Designstudio geführt hatte. In Lichtes Amtszeit bei Audi entstanden neue Generationen von Serien-Bestsellern ebenso wie die ersten eigenständigen E-Baureihen der Marke – der Audi e-tron, der e-tron GT und die Q4-Modellfamilie. Zuletzt allerdings war Lichte oft kritisiert worden und es war in der Branche schon länger bekannt, dass er sich nach neuen Herausforderungen umsieht. Welche Aufgaben er innerhalb des Konzern künftig übernehmen wird, ist allerdings noch nicht bekannt.

Der Audi-Vorstandsvorsitzende Gernot Döllner bedankt sich bei Lichte und würdigt dessen Leistungen: „Marc Lichte hat mit seinem Team die Evolution des Markendesigns ins Zeitalter der E-Mobilität geprägt. Wir danken Marc dafür, dass er ein Jahrzehnt lang kreativer Kopf und Impulsgeber gewesen ist für das Gesicht der Marke.“

Quelle: Audi – Pressemitteilung vom 15.02.2024

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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MMM:

Nachvollziehbarer Schritt. Bei Audi war das Design schon länger nicht mehr überzeugend. Nicht wirklich schlecht, aber es hat sich nicht mehr weiterentwickelt. Da sah jedes Auto aus wie das davor.
Muss nicht heißen, dass es jetzt besser wird, aber man darf gespannt sein, was nun kommt.

Gastschreiber:

Ich finde es schade, dass man kein Bild von Lichte zeigt, es geht um den gehenden Designchef, es geht um Design, also eine optische Sache und nicht jeder hat ein Bild von der Person vor Augen, hätte m.E. dem Artikel gut getan hier auch etwas mehr zu zeigen.

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