Wie Polestar nachhaltiger werden will

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Polestar

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

In seinem viertem jährlichen Nachhaltigkeitsbericht gibt der schwedisch-chinesische Autohersteller Polestar signifikante Treibhausgassenkungen und Updates zum Polestar 0 Projekt bekannt. Er enthält außerdem Erläuterungen zum kontinuierlichen Streben nach mehr Transparenz und nachhaltigeren Materialien. Seit Beginn der Messungen im Jahr 2020 hat Polestar seinen CO2-Fußabdruck pro verkauftem Fahrzeug um ein Viertel (24,7 Prozent) verringert, so der Hersteller in einer aktuellen Mitteilung.

Zu den wichtigsten Faktoren für diesen Erfolg zählen demnach der verstärkte Einsatz von kohlenstoffarmem Aluminium in allen Modellen, Verbesserungen in der Batterieherstellung, Verwendung von 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien in der Produktion aller Modelle sowie eine effizientere Logistik in Kombination mit der verstärkten Nutzung von Biokraftstoffen auf bestimmten Seerouten.

Michael Lohscheller, CEO von Polestar: „Polestar hat gezeigt, dass es möglich ist, Wachstum und Klimaauswirkungen zu entkoppeln. Kurz gesagt: Wir wollen die Emissionen weiter senken und gleichzeitig den Absatz steigern. Auch wenn vieles in der Welt in die falsche Richtung zu laufen scheint, verstärken wir unsere Verpflichtungen. Wenn die Welt im Zickzack läuft, hält Polestar den Kurs.“

Das Projekt Polestar 0 wurde 2021 mit dem „Moonshot Goal“ gestartet, ein komplett klimaneutrales Auto zu entwickeln. Es soll ein Bewusstsein für die Dringlichkeit schaffen und die gemeinsame Forschung beschleunigen, um Polestars Ziel zu unterstützen, bis 2040 klimaneutral zu werden. Die Projektpartner und Polestar gaben nun bekannt, dass im Rahmen der gemeinsamen Initiativen der Unternehmen wichtige kohlenstoffarme Lösungen identifiziert wurden. Diese weisen das Potenzial auf, einen Polestar 2 mit einem um 10 Tonnen geringeren CO2-Fußabdruck als zu Projektbeginn produzieren zu können.

Die größten Beiträge kommen aus der Aluminium- und Stahlherstellung. Hier ist die Dekarbonisierung von zentraler Bedeutung, da sie rund 45 Prozent des gesamten CO2-Fußabdrucks des Polestar 2 ausmachen. In der nächsten Phase soll sich die Struktur des Polestar 0 Projekts verändern. Bereiche, die weitere Forschung erfordern, werden in das Mission 0 House einfließen, ein von Polestar initiiertes, von Zusammenarbeit getragenes und finanziertes Forschungszentrum. Das Forschungszentrum in Göteborg beherbergt Akademikerinnen und Akademiker sowie Ingenieurinnen und Ingenieure aus der Industrie, die Seite an Seite an der Eliminierung von Treibhausgasemissionen in Materialien, Produkten und Prozessen arbeiten. Ein zentrales Ziel ist die Kommerzialisierung zukünftiger potenzieller Lösungen, die vom Mission 0 House entwickelt werden.

Kreislaufwirtschaft, Inklusion und Transparenz bleiben weiterhin zentrale Bereiche. Polestar ist daher der „Initiative for Responsible Mining Assurance“ (IRMA) beigetreten und setzt den Ausbau von Audits vor Ort in Hochrisikoregionen fort. Die Rückverfolgbarkeit von Risikomaterialien wurde unter anderem auf die Kartierung von Mangan ausgeweitet. Polestar dehnt seine Bemühungen aus, sowohl die Datenverfügbarkeit als auch den Anteil an recyceltem Material in Fahrzeugprogrammen und Modelljahr-Upgrades zu erhöhen. Der Polestar 4 als neuestes Modell des Unternehmens enthält bereits 10 Prozent recyceltes Material.

Quelle: Polestar – Pressemitteilung vom 15.04.2025

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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