Wechsel-Akkus: Nio bekommt mächtige Konkurrenz

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Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 2 min

Das chinesische Elektro-Start-Up Nio bekommt in Sachen tauschbare Akkus einen mächtigen Konkurrenten aus der Heimat: Der Autobauer Saic will unter anderem mit Unterstützung des Batterieherstellers Catl ebenfalls ein entsprechendes Angebot ausbauen. Catl kooperiert ebenfalls mit Nio. Das berichtet Automobil Industrie Vogel. Saic ist ein großer staatlicher Hersteller von Elektroautos, zu dem unter anderem die in Deutschland vertriebenen Marken MG Motors und Maxus gehören.

Während Nio eher das hochpreisige Segment bedient, ist Saic auch in der Breite des Marktes aktiver. Automobil Industrie Vogel schreibt daher: „Dass nun auch große Staatsbetriebe das ,Battery-Swap-Modell‘ adoptieren, könnte der neuen Technologie den Durchbruch auf dem Massenmarkt – auf jeden Fall aber eine massive Förderung mit staatlichen Mitteln ermöglichen.“

Gestartet werden soll dieses Projekt aber offenbar ebenfalls erst einmal mit einer großen Limousine namens Rising F7, die auf dem chinesischen Markt einen Einstiegspreis von umgerechnet weniger als 30.000 Euro haben soll – allerdings ohne Batterie. Seit wenigen Tagen ist das Fahrzeug offenbar in China bestellbar. Laut dem Fachblatt soll es mit drei verschiedenen Akkugrößen angeboten werden – mit einer Kapazität von 64, 77 sowie 90 kWh. Wie bei Nio soll die Batterie für das Tauschmodell zur Miete zur Verfügung stehen.

Bis 2025 mehr als 3000 Stationen

Gemeinsam mit Catl will man zunächst in China zahlreiche Stationen errichten, an denen ein Akkutausch in nur etwa 150 Sekunden möglich sein soll. Schon im September sei für dieses Projekt die staatliche Shanghai Jieneng Zhidian New Energy Technology Co., Ltd. gegründet worden. „Das Nationalteam steigt in das Spiel mit dem Batterietausch ein“, kommentierten dies dem Bericht nach damals die chinesischen Fachmedien. Bis 2025 sollen im ganzen Land mehr als 3000 solcher Stationen entstanden sein, aktuell ist es wohl eine mittelgroße zweistellige Anzahl. Nio hat in China bereits etwa 1300 Stationen, könnte aber als Privatunternehmen von der Staatsmacht schnell eingeholt werden.

Ob Saic dieses Modell dann auch zum Beispiel auf den europäischen Markt ausweiten will, ist derzeit offenbar noch unklar. Nachdem MG als Saic-Marke in Deutschland aber inzwischen eine gewichtige Rolle spielt und von den Kunden gut angenommen wird, scheint dies nicht undenkbar zu sein.

Quelle: Automobil Industrie Vogel – „E-Auto: Chinas Staatsbetriebe steigen beim Batteriewechsel ein“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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Wolfbrecht Gösebert:

„Ich kann dem Argument der Batterietechnologie welche dadurch immer auf dem neusten Stand ist nur zustimmen.“

Unsinn, richtig ist stattdessen:
Wer sich zu einem Wechselsystem entschließt, befindet sich am Anfang einer Sackgasse!

Wolfbrecht Gösebert:

Du weißt, was eine rhetorische Frage ist?

Wolfbrecht Gösebert:

„Wieviel verschiedene Treibstoff-Konzerne gibt es?“

Wieso?
Verkaufen die inzwischen den Treibstoff auch in Wechsel-Kassetten ?-P

Ich frage ja nur, weil ich seit praktisch 10 Jahren mit meinem ePKW nicht mehr auf einer Tankstelle war … und ja, mein kleiner, akkubetriebener Luftkompressor steht direkt im Ladeschrank auf meinem TG-Stellplatz!

Groß:

WIeviele deutsche Automarken gibt es?

Wieviele Wechselsysteme gibt es wenn jeder sein eigenes System hätte?

Wieviel verschiedene Treibstoff-Konzerne gibt es?

Rene:

Das wird bei Nischenanwendungen bleiben, da die Batterien zukünftig in kürzer Zeit aufgeladen werden können und wann braucht es das schon, nur bei grösseren Distanzen. Sind Investitionen für die Füchse, siehe Finanzen von Nio verschuldet bis zum geht nicht mehr bin mir gar nicht sicher ob die das überleben. Und Nachhaltig soll das sein mit zusätzlichen Akkus, niemals.

Walter:

Ich kann mir nicht vorstellen, dass dies eine Zukunft hat. Wie viele verschiedene Akkus müssten in einer Wechselstation vorrätig sein, um alle E-Fahrzeugtypen verschiedener Hersteller zu bedienen? Dazu kommt, dass sich auch im Laufe der Zeit die Technologie der Zellen, das Batteriemanagement und die Kühlung ändern wird.
Es ist doch sicher nicht das Ziel, dass jeder Hersteller seine eigenen Wechselstationen hat.
Eine Standardisierung der Akkus wird wohl kaum erfolgen, weil jeder Hersteller sein eigenes Know-how vermarkten möchte.

Groß:

In China kann man auch gekaufte Batterien an der Wechselstation austauschen. Dies macht Nio momentan in Europa noch nicht weil hier angeblich rechtliche Probleme im Weg stehen.
Ich kann dem Argument der Batterietechnologie welche dadurch immer auf dem neusten Stand ist nur zustimmen.

Jörg:

Wenn du Akku wechseln willst,musst du battery as a service buchen und die Batterie gehört dir nicht. Von daher funktioniert das Argument nur begrenzt. Was aber wirklich von Vorteil ist, daß die Wechselstation das Akku halt nicht schnell vollständig aus flädt, sondern dies akkuschonend macht…

Jörg:

Wird durch 2 Dinge beantwortet. Zum einen steht da, dass der staatliche Betrieb evtl schnell an nio vorbei ziehen könnte, zum anderen sind die drei Akkugrößen abweichend zu nio, was dann kaum Sinn macht…

Michael:

Der Batteriewechsel hat noch einen weiteren, oben nicht erwähnten Vorteil: das Auto bleibt batterietechnisch „ewig wie neu“, da man nicht mit einer fix eingebauten, jedes Jahr an Kapazität verlierenden Batterie gestraft ist. Nio-Elektroautos sollten so auch nach Jahren noch einen guten Preis erzielen. Anders als z.B. ein 8-jähriger Tesla. Der mag mechanisch und von der Karosserie her noch gut im Schuss sein, aber dessen Batterie, das teuerste Bauteil, ist im Eimer.

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