Wasserstoff-Taxis in Berlin knacken 1-Million-Marke

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Toyota

Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 3 min

H2 Moves Berlin hat laut Toyota den nächsten Meilenstein erreicht: Mit mehr als 100.000 Fahrten hat die demnach bundesweit größte Wasserstoffflotte in der gewerblichen Personenbeförderung bereits mehr als eine Million Kilometer zurückgelegt. Seit Ende 2022 fahren die Toyota Mirai als Uber-Taxis durch die deutsche Hauptstadt.

Im auf zwei Jahre angelegten Pilotprojekt “H2 Moves Berlin” wollen Toyota Deutschland, Anglo American und die SafeDriver Group gemeinsam mit dem Mobilitätsdienstleister ENNOO die Alltagstauglichkeit wasserstoffbetriebener Fahrzeuge unter Beweis stellen – und so die Akzeptanz für die Antriebstechnik fördern, schreibt Toyota. Die anfangs aus 50 Fahrzeugen bestehende Mirai-Flotte werde hierfür sukzessive auf bis zu 200 Limousinen mit Brennstoffzellen ausgebaut. Sie seien als nachhaltige und emissionsfreie Mobilitätsoption nicht nur für Event-Shuttles, wie beispielsweise in diesem Jahr während der Berlinale oder den Special Olympic World Games Berlin 2023 im Einsatz, sondern würden auch über die Uber-App vermittelt. Nutzerinnen und Nutzer in Berlin können über die Option „Comfort Electric“ per App gezielt einen Mirai buchen.

Die Brennstoffzelle im Mirai wandelt Wasserstoff in elektrische Energie um, die einen 130 kW (182 PS) starken Elektromotor antreibt. Trotz ihres CO2- und schadstofffreien Antriebs kombinierten die Toyota-Fahrzeuge große Reichweiten mit kurzen Tankzeiten: Bis zu 650 Kilometer legt der Mirai zurück, ehe ein Tankstopp an einer Wasserstoff-Tankstelle eingelegt werden muss. Dieser dauert mit rund fünf Minuten nicht wesentlich länger als jener von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor.

Hat das Wasserstoff-Auto eine Zukunft?

Aus eigenen Erfahrungen können wir berichten, dass der kombinierte Verbrauch eher bei 1,2 Kilo statt 0,8 Kilo pro 100 Kilometer liegt, dieser aber naturgemäß – schließlich ist ein Wasserstoffauto ein Elektroauto – im innerstädtischen Betrieb eher etwas niedriger ist. 400 bis 500 Kilometer Reichweite im Alltag sind realistisch, der Preis pro 100 Kilometer derzeit aber deutlich höher als mit Elektroautos – und sogar etwas höher als mit vielen Verbrennern.

Durch die derzeit (noch) extrem dünne Tankstellendichte wird man die Reichweite in der Realität aber nur selten ausreizen – außer bei einem Angebot wie diesem, bei dem sich die Fahrzeuge in der Regel nicht allzu weit von der nächsten Tankstelle fortbewegen. Für viele Experten in der Mobilitätsbranche spielt Wasserstoff im Automobilverkehr perspektivisch weiterhin kaum eine Rolle – was man bei Toyota ganz offensichtlich anders sieht.

„H2 Moves Berlin beweist: Alternative Antriebe und uneingeschränkte Alltagstauglichkeit gehen Hand in Hand. In mehr als 100.000 Fahrten quer durch die Hauptstadt haben die Mirai problemlos mehr als eine Million Kilometer zurückgelegt. Dieser Meilenstein unterstreicht die Zuverlässigkeit wasserstoffbetriebener Fahrzeuge“, erklärt André Schmidt, Präsident und Geschäftsführer von Toyota Deutschland. „Ich freue mich, dass Toyota zu diesem Leuchtturmprojekt beitragen darf.“

„Wichtige Rolle im Lösungsmix“

„Wir betrachten die Wasserstoffbrennzelle als effiziente und saubere Antriebstechnologie der Zukunft, die uns bereits heute zur Verfügung steht“, sagt Thomas Mohnke, Geschäftsführer der SafeDriver Group GmbH. „H2 Moves Berlin liefert den Beweis, dass wasserstoffbetriebene Fahrzeuge sowohl in unternehmerischer Hinsicht als auch in der Performance bei hohem Fahrtaufkommen eine Alternative zu herkömmlichen Verbrennern sind.“

„Wasserstoff-Brennstoffzellen sind eine entscheidende Technologie für emissionsfreie Elektrofahrzeuge und werden eine wichtige Rolle im Lösungsmix der Antriebstechnologien spielen, um die Dekarbonisierung des Verkehrs effektiv und schnell voranzutreiben. Wir glauben, dass FCEVs besonders gut für Fahrzeugflotten wie Taxis, Busse und schwere Lastwagen geeignet sind, die über eine große Reichweite und schnelle Betankungszeiten verfügen, ohne dass zusätzliches Gewicht durch Batterien nötig ist. Gleichzeitig entlasten sie die unter Druck stehenden Lieferketten für Batteriemineralien und tragen somit zur Stabilität und Nachhaltigkeit der Versorgung mit elektrifizierten Fahrzeugen bei“, sagte Benny Oeyen, Executive Head of Market Development, Anglo American. „Als führender Produzent von Platin, das die Brennstoffzelle ermöglicht, haben wir das Potenzial der Wasserstoffwirtschaft schon früh unterstützt und werden das entstehende Ökosystem des Wasserstofftransports in Deutschland und darüber hinaus weiterhin aktiv fördern.“

Quelle: Toyota – Pressemitteilung vom 17.08.2023

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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Wolfbrecht Gösebert:

Dann hat der ganze „TheChef“-Artikel in jedem Satz mind. einen Fehler …

Rene:

Sag ich ja, meine Antwort auf den ersten Satz von R.K. war halt missverständlich, Sorry

Seit ca. 30 Jahren hat der Staat diese Technologie unterstützt, den Erfolg wo wir heute stehen sehen wir, …….!!!!

Djebasch:

Sie meinen die 50Mrd die in den letzten 40 Jahren investiert wurden….
Warum hat nochmal keine Firma das selbst Finanziert…

Rene:

Diese Technik hat durchaus eine Chance verdient und sollte vom Staat mehr Unterstützung erhalten.

Seit ca. 30 Jahren hat der Staat diese Technologie unterstützt, den Erfolg wo wir heute stehen sehen wir, …….!!!!

Hans Rudolph:

Es kann sich nur um einen Kommafehler handeln, 6-8 kWh müsste es meiner Meinung nach heißen.

Djebasch:

Biogas ist und bleibt nicht Klimaneutral, kann Ihnen nur Empfehlen nach Klima und CNG zu Googlen da sind dann einige Informationen die Ihnen hoffentlich klarmachen das CNG eher das Gegenteil einer Lösung ist…

Djebasch:

Das Liebe ich … Lithium ist auf der Erde eines der am meisten vorkommenden Metalle, es ist im Wasser, in der Erde einfach überall, bisher war es aber nicht notwendig danach zu Graben oder es überhaupt abzubauen weil wir nicht mehr benötigt haben.
Hat es Sie je interessiert das wir jedes Jahr mehrere Milliarden Liter Öl aus dem Boden Pumpen und dabei Mehrere Millionen Liter davon in die Umwelt entlassen, von Gasen die dabei freigesetzt werden rede ich erst gar nicht.
Wie ich dem Rest Ihres Textes entnehme ist Ihnen die Welt eh egal und der Menschliche Klimawandel existiert bestimmt nicht, denn nur so kann ich Ihren text mit absoluter Energieverschwendung verstehen…

Djebasch:

Sie wissen schon das Wasserstoff in Deutschland Subventioniert wird.
Damit Sie den richtigen Preis sehen schauen Sie mal in die USA da ist er noch unsubventioniert.
Dazu ist aktuell 90% des Wasserstoffs aus Kohle und Chemieabfällen…
Schauen Sie sich bitte mal im LKW und Busbereich die Verkäufe an und reden Sie nicht Presse Werbung nach.
Der Anteil von E Fahrzeugen liegt bei 85% und das auch nur weil es momentan noch kaum Langstrecken Modelle gibt.
Wenn die ersten 800km E- LKW und Busse gibt ist der Drops eh gelutscht…

Djebasch:

Fragen Sie mal Seriöse Wissenschaftler im Bereich Wasserstoff, die sagen Ihnen wir sind bei 80-90% der Erforschbaren Techniker in diesem Bereich.
Bei Batterien wird man Ihnen Antworten 20-30%.
Was also hat mehr Zukunft.
Die Physikalischen Grenzen bei Wasserstoff sind nicht Verhandelbar.

Kilian:

Natrium-Ionen-Akkumulator brauchen kein Lithium und das Lithium ist ja nicht verlororen, man kann es ja wieder recyclen.

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