VW will bei Trump die Zölle runterhandeln

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Volkswagen

Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 2 min

Der deutsche Automobilhersteller Volkswagen will angesichts drohender Sonderzölle auf europäische Autos in den USA offensiv das Gespräch mit der Regierung unter US-Präsidenten Donald Trump suchen. Wie VW-Chef Oliver Blume laut ZDF heute sagte, baue das Unternehmen dabei darauf, dass die großen Investitionen des Unternehmens im nordamerikanischen Land entsprechend anerkannt werden.

Sowohl in Tennessee als auch in North Carolina entstehen gerade neue VW-Werke, der Autohersteller habe zuletzt zehn Milliarden US-Dollar dafür investiert. „Die müssen Berücksichtigung finden, mit Vorteilen bei den Zöllen“, ist Blume überzeugt. Eine erste Kontaktaufnahme mit der neuen US-Regierung sei bereits erfolgt, über Inhalte könne der VW-Chef jedoch nichts preisgeben.

Den sozialverträglichen Abbau von bis zu 35.000 Stellen bis 2035 nannte Blume im Gespräch mit dem ZDF eine „Re-Skalierung des Unternehmens auf das, was tatsächlich an Beschäftigungsbedarf da ist“. Die Wirtschaftszahlen des Volkswagen-Konzerns waren zuletzt unter Druck geraten, sodass Umstrukturierungen aus Sicht der Unternehmensführung notwendig geworden waren.

Zwischen den Zeilen räumte Blume ein, dass nicht alle Entscheidungen aus der Vergangenheit die richtigen gewesen sein könnten. „Wenn wir in die Vergangenheit schauen, erscheinen heute Entscheidungen unter einem anderen Licht. Beispielsweise die Produktstrategie, die man regelmäßig anpassen muss“, wird er zitiert.

Blume hält an Standort Deutschland fest

Dass sich Elektroautos in Europa zuletzt nicht mehr so gut verkauften, führt Blume indes auf nicht ausreichende Ladeinfrastruktur und zu hohe Strompreise zurück. Eine Rückkehr der Kaufprämie für Elektroautos, wie sie Ende 2023 schlagartig eingestellt worden war, lehnt der VW-Chef indes ab. „Die sind ja immer temporär – und es fehlt manchmal auch an Verbindlichkeit„, sagte Blume. Er fände es beispielsweise reizvoller, wenn die Käufer von Elektroautos die Kosten dafür zum Teil von der Steuer absetzen könnten. Am Ziel, die Verbrenner mit der Zeit durch Elektroautos zu ersetzen, halte Blume grundsätzlich fest. Allerdings sollte regelmäßig überprüft werden, ob sich die Elektromobilität auch im gewünschten Maß durchsetzt.

Den Standort Deutschland aufgeben kommt für ihn zudem trotz der derzeit schwierigen Situation nicht infrage. Er sagte: „Wenn wir jetzt beherzt ein ganz klares Ziel formulieren und dann motiviert auch die Menschen begeistern, dann bin ich fest davon überzeugt, dass wir das in Deutschland hinbekommen werden.“

Quelle: ZDF heute – VW-Chef: Wir reden mit der Regierung Trump

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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Pedro G.:

In Trump Sprache > TAX > TAX > TAX ✔️

Pedro G.:

Wieviel Autos produziert die VW- Gruppe in den USA ⁉️
Genau so viele Autos weden zu einem normalen Zoll belegt, alles darüber mit 25 % das Trump Logik ⁉️

Kirk:

Dass die USA die Zölle abschafft bleibt eine Illusion – das Lieblingswort von Trump ist – Trommelwirbel – Zölle!

Frank2:

OK ich greife diesen sarkastischen Beitrag mal auf.

Wenn VW in einem exlosionsartig expandierenden Automarkt in China auch nur 0.5% Marktanteil behalten würde, dann wäre das wie ein 6er im Lotto – ich garantiere das wird nicht der Fall sein.

Aber das müssen sie doch auch gar nicht!
Es reicht völlig wenn Sie weiterhin 2 Millionen Autos dort verkaufen – das sind dann die Exoten in der Masse.

Damit würde VW dann nicht schlechter dastehen als heute – oder?

Wenn ein Geschöft stagnierenden Absatz hat, dann heisst das nicht automatisch dass das schlecht ist, oder dass das Geschäft demnächst untergeht.

Wenn Du das nicht glaubst, dann frag mal deinen Bäcker im Dorf wieviel mehr Brot er in den letzten 20 Jahren pro Monat verkauft hat.

Peter:

2,2 Mio Autos verkauft wobei in 2024 allein 30Mio. BEV in Chin verkauft wurden, na da steht VW ja noch gut da mit seinen 2% Marktanteil.

Frank2:

Das ist leider nur die halbe Wahrheit.
Auf „Pickup- trucks“ die sich in USA wie warme Bröttchen verkaufen ist der Zoll der Amerikaner 25% also mehr als 2.5 mal so hoch wie die Zölle in der EU.
Dieses Segment macht mehr als 30% der verkauften Autos in USA aus.

Ich stimme dir allerdings zu, dass die Abschaffung der Zölle das Beste wäre.
Damit würden
– USA Autos hier in der EU 10% billiger
– EU Autos in USA 2.5% billiger
– EU „Pickups“ in den USA 25% billiger

Mal schauen ob die Amis da mitspielen – wäre fair oder – aber ich wette man will den Truck-Market seitens der USA nicht preisgeben!
Also nicht immer auf die Propaganda der Amis hereinfallen!

Frank2:

China verloren?
Da hat VW letztes Jahr 2.2 Mio Autos ausgeliefert!

In Amerika und Canada zusammen waren es nur ca. eine halbe Million.
Die derzeitige Wahrnehmung der vermeintlichen „Macht“ der Amerikaner über uns ist geradezu lächerlich.

Wenn VW kein einziges Fahrzeug in USA verkaufen würde, dann wäre das zwar schmerzhaft – aber deswegen gehen die Lichter noch lange nicht aus.
Vor allem dann wenn die Bürger der EU mit dem Geldbeutel abstimmen.

Wenn Donald das ganze auf die Spitze treibt, dann werden die Menschen in Europa irgendwann mal anfangen
– amerikanisches Kriegsmaterial zu meiden
– Flugzeuge, Autos und andere Konsumgüter aus Europa und Asien zu kaufen
– Dienste wie Amazon, Apple, Microsoft, Google, Meta, …… zu ersetzen – es gibt mehr Alternativen als man denkt.

Robert:

vielleicht soltle sich VW auch aml an die Eu wenden schließlich sind die Zölle auf PKW aus den USA bisher 4mal so hoch wie die Exporte in die USA
warum schafft die EU ihre Zölle nicht ab und im Gegenzug schafft die USA auch alle Zölle ab warum wird nicht darüber verhandelt?

Daniel W.:

Das China-Geschäft dürfte weitgehend verloren sein und das USA-Geschäft ist wohl nur zu retten, wenn VW die Produktion auch in die USA verlagert.

Das bedeutet am Ende wahrscheinlich das Ende der Autoproduktion von VW in Deutschland, dafür dürfte Trump sorgen – wenn ihn keiner stoppt.

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