VW plant radikale Schritte – Blume setzt auf Transformation

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Volkswagen

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Volkswagen passt seine Strategie an die aktuellen Herausforderungen an. Konzernchef Oliver Blume hat dem Management das „Top 10 Programm 2025“ vorgestellt, das als Leitfaden für wirtschaftlichen Erfolg dienen soll. Die Grundzüge dieses Programms wurden bereits vor zwei Jahren entwickelt und seither kontinuierlich angepasst. Henning Krogh vom Business Insider hat einen Blick auf das Schreiben werfen können.

Das Treffen, bei dem das neue Strategiepapier diskutiert wurde, fand in Berlin mit rund 80 Führungskräften statt. Ziel ist es, finanzielle Stabilität zu sichern und Investitionen in zukunftsträchtige Projekte zu ermöglichen. Blume betont, dass die eingeleiteten Maßnahmen keine reinen Sparprogramme seien, sondern vielmehr die Grundlage für langfristiges Wachstum bilden. „Die Performance Programme, die wir dafür in allen Marken und Regionen aufgelegt haben, sind also keine Sparprogramme. Sie sind Zukunftsprogramme“, erklärte Blume in seinem Schreiben.

Die Branche steht unter starkem Wettbewerbsdruck. Internationale Konkurrenten agieren mit geringeren Kosten, während der europäische Automarkt schrumpft. Hinzu kommen tiefgreifende Veränderungen in China, dem weltweit größten Absatzmarkt für Volkswagen. In diesem dynamischen Umfeld setzt das Unternehmen auf eine angepasste Strategie für den chinesischen Markt. Unter dem Motto „In China, für China“ wurden Produktentwicklungen beschleunigt, Kostensenkungsmaßnahmen eingeleitet und neue Partnerschaften geschlossen. „Wir entwickeln schneller und kostengünstiger Modelle – und zwar zugeschnitten auf die Erwartungen der chinesischen Kunden“, so Blume. Noch in diesem Jahr sollen neue Audi-Modelle in Kooperation mit SAIC eingeführt werden. Eine größere Modelloffensive der Marke VW folgt ab 2026.

Auch Nordamerika bleibt für Volkswagen zentral. Der Konzern verzeichnete dort ein Absatzwachstum von über 15 Prozent. Modelle wie der Jetta und der Atlas sind besonders gefragt. Neue Produkte wie der überarbeitete Tiguan und der ID.Buzz in Langversion sollen das Wachstum weiter vorantreiben. Die Marke Scout, mit der Volkswagen in das Geschäft mit Pick-ups und geländetauglichen SUVs einsteigt, erfreut sich bereits großer Nachfrage: Über 50.000 Vorbestellungen mit Anzahlungen liegen vor.

Ein wesentlicher Baustein der Strategie ist die Software-Entwicklung. Volkswagen kombiniert eigene Entwicklungen mit Partnerschaften, um moderne Technologien effizient umzusetzen. In China arbeitet das Unternehmen mit XPeng an einer neuen Software-Plattform, die 2026 starten soll. Parallel dazu wurde in den USA ein Joint Venture mit Rivian gegründet, um Software-Architekturen für andere Regionen zu entwickeln. Diese Kooperationen sollen Entwicklungszeit verkürzen und Kosten senken. Kunden profitieren von besserer Konnektivität, modernem Infotainment und neuen Funktionen für automatisiertes Fahren. „Die Partnerschaften sparen uns Kosten und Entwicklungsaufwand – und verschaffen den Kundinnen und Kunden unserer Marken erstklassiges Infotainment, Konnektivität und autonome Fahrfunktionen“, betont Blume.

Die interne Software-Einheit Cariad spielt dabei eine zentrale Rolle. Neben bestehenden Plattformen werden dort autonome Fahrfunktionen, Datenmanagement und Cloud-Dienste weiterentwickelt. Gleichzeitig setzt Volkswagen seine Modelloffensive fort: 2025 sollen über 30 neue Autos über allen Marken hinweg auf den Markt kommen. In Salzgitter beginnt zudem die Produktion eigener Batteriezellen, ein wichtiger Schritt zur Stärkung der Elektromobilität.

Das Unternehmen stellt sich auf ein weiteres herausforderndes Jahr ein. 2025 wird als Zwischenstation auf dem Weg zur langfristigen Transformation gesehen. Mit einer klaren Strategie, neuen Produkten und optimierten Prozessen will Volkswagen die Grundlage für nachhaltiges Wachstum legen. „Das laufende Jahr wird noch einmal sehr herausfordernd. Ab 2026 erwarten wir dann, dass unsere Maßnahmen greifen und wir im Elektromarkt deutlich zulegen“, erklärte Blume abschließend.

Quelle: Business Insider – „An oberster Stelle steht finanzielle Robustheit“: Das sind laut internem Papier die neuen Konzern-Prioritäten von VW-Chef Oliver Blume

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Hans-Martin:

Auch wenn der ID3 jetzt günstiger als der Golf sein sollte, ist er für mich leider noch deutlich zu teuer.

HKO:

Nicht ganz richtig. Der Einfuhrzoll (10%) und die MwSt (19%) kommen mindestens dazu. Durch die Strafzölle wirds auch für chin. Verhältnisse knapp.

Hiker:

[Edit: Kommentar gelöscht, bitte unsere Netiquette beachten und auf Beleidigungen verzichten, danke / Die Redaktion]

pani:

Manfred, ich bin mir ziemlich sicher, dass der VW Konzern jetzt schon sehr gut aufgestellt ist. ICH mache mir keine Sorgen, dass die COs ihre Probleme nicht in den Griff bekommen könnten.

pani:

Ich denke, dass Du Recht haben wirst.
Die DEUTSCHE Zulassungsstatistik wird mit absoluter Sicherheit der Skoda Elroq anführen. I bet.

pani:

„Überteuerter ID3“? Den gibt’s doch geade billiger als den Golf.
Und mit dem Elroq hat Skoda DAS Auto gebracht, das zum Ende des Jahres weit ! an der Spitze unserer Zulassungsstatistik stehen wird. Und wenn wir mit weniger Emotionen an unser liebstes spätpubertäres Spielzeug rangehen würden- mehr als einen ID 7 braucht eigentlich niemand.
Ja, ich weiß- „braucht kein Mensch“ ist ein blöder Spruch…

pani:

Tesla Tesla Tesla- ich kann es nicht mehr hören. Die haben allemal unseren europäischen Autobauern NICHTS mehr voraus und ihre erschreckend oft versagenden Assistenzsysteme beenden immer wieder frühzeitig Menschenleben.
Mit Elon a-hole hat es sich für sehr viele von uns eh ausgeteslat.
Nicht weinen, liebe Teslafahrer.

Spiritogre:

In Thailand zahlen sie nicht nur keinen Zoll (in Australien übrigens auch nicht) aber in Thailand kosten die chinesischen Autos auch nur gleich viel oder maximal minimalst mehr als in China während sie hier in Deutschland auch ohne Zoll 100 Prozent Aufschlag verlangen und damit komplett unattraktiv werden.

Biete die chinesischen BEV hierzulande zu chinesischen Preisen + Transportkosten an und die würden weggehen wie warme Semmeln. Wollen die Chinesen natürlich nicht, die wollen hier Geld verdienen.

Peter:

Der CT hat doch schon FSD, aktuell Version 13.2.5.1

https://www.youtube.com/watch?v=2f6HTSNIbTM

Manfred:

Ich kann nur hoffen das VW irgendwie Erfolg haben wird. Das ist wichtig für unser Land als Industriestandort. Trotzdem bin ich nicht übermäßig optimistisch. Jedenfalls nicht, wenn ich mir anschaue wie viele Chancen vergeigt wurden. Jetzt kommen nämlich vermehrt bezahlbare kleine E-Autos auf dem Markt und diese stammen nicht von VW. Das autonome Fahren hingegen halte ich für eine völlig überschätzte Sache. Ich mag mich täuschen.

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