VW-Chef Diess meint, „dass Hybride für lange Zeit eine Rolle spielen werden“

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Volkswagen AG

Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 2 min

In den vergangenen Wochen hat sich der Automobilkonzern VW von allen traditionellen Herstellern mit am entschiedensten für die rein Batterie-elektrische Antriebstechnologie ausgesprochen. Volkswagens Investitionen in die Elektromobilität erreichen schwindelerregende Milliardensummen, auf dem neuen Elektrobaukasten MEB sollen in schneller Taktfolge ein neues Elektroauto-Modell nach dem anderen erscheinen. Den Anfang macht der Kompaktstromer ID.3, der ab 2020 zu seinen ersten Kunden kommt.

Nun ein leichter Rückzieher von VW-Konzernchef Herbert Diess, bislang einer der lautesten Befürworter der reinen E-Mobilität bei Volkswagen. „Wir müssen akzeptieren, dass Hybride für lange Zeit eine Rolle spielen werden“, sagte Diess dem Fachmagazin Automobilwoche. Diess begründete diese Einschätzung mit der noch lückenhaften Ladeinfrastruktur für reine Elektroautos und der Tatsache, dass der Strom für ihren Fahrbetrieb noch nicht komplett aus regenerativen Energiequellen stammt.

Dennoch sei VW beim Flottenziel, den CO2-Ausstoß über alle Neuwagen hinweg auf weniger als 95 Gramm je Kilometer zu drücken, auf einem gutem Weg: „Wir werden unsere Flottenziele überwiegend durch den Einsatz der Elektrofahrzeuge erreichen“, so der VW-Chef. Nach Informationen der Branchen- und Wirtschaftszeitung soll in VWs Stammwerk Wolfsburg bereits die Produktion einer Hybrid-Version des Kompakt-SUV Tiguan vorbereitet werden.

Bescheidene Töne schlägt auch VW-Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch an. Angesichts neuer Rivalen in der E-Mobilität bescheidet sich VW der Automobilwoche zufolge mit dem Ziel, zu einem der — und nicht zu dem — führenden Anbieter nachhaltiger Mobilität zu werden: „Es steht uns sehr gut an, bei Zielen und Leitmotiven nicht mit Superlativen zu arbeiten.“

Quelle: Automobilwoche – Volkswagen braucht neue Hybride

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Iven Härthe:

Seit wann sind Hybride, z.B. Von Toyota komplex? Sehr einfache und robuste Technik.

Johann Christl:

„Diess begründete diese Einschätzung mit der noch lückenhaften Ladeinfrastruktur für reine Elektroautos und der Tatsache, dass der Strom für ihren Fahrbetrieb noch nicht komplett aus regenerativen Energiequellen stammt.“

Im täglichen Alltagsbetrieb (90%) benötige ich keine Ladeinfrastruktur und lade meinen i3 zu hause.
Weil der Strom noch nicht komplett aus regenerativen Energiequellen stammt fährt Her Diess lieber mit einem Verbrenner und verschmutzt die Umwelt, welche Logik!?
Hier wird der Teufel mit dem Belzebub ausgetrieben!?
Wenn der Kunde einigermaßen intelligent ist un die Kosten vergleicht, fährt er nur mehr zu 100% elektrisch.

Dieter Rudolph:

Der VW-Konzern hat 2018 ca. 4,4 Millionen Auto produziert und kann 2020 davon nur einen Bruchteil vollelektrisch produzieren. Um die Konzernumsätze nicht zu gefährden muss der VW Konzern 2020 ca. 4 Millionen PKW mit der alten Verbrennertechnik bzw. Hybrid-Technik produzieren und verkaufen! Deshalb darf Herr Diess als Chef des Konzerns die alte Technik einschließlich Hybrid nicht „zu sehr schlecht“ machen…
Unter diesem Gesichtspunkt ist die Aussage verständlich.. auch wenn mein nächsten Auto zu 99% ein reines Elektroauto sein wird. Ich bin gespannt wann und ob 2020 bezahlbare und bestellbare Elektroautos mit vernünftiger Reichweite in ausreichender Anzahl Verfügung stehen.

Stefan Dantinger:

Das ist eine Katastrophe, was Herr Diess da von sich gibt und spiegelt die Panik wieder, die in der VW Chefetage sich breit macht. Mit solch einem Unsinn wird wieder einmal versucht., die Verbraucher zu Täuschen und Zeit zu gewinnen. So wie beim „sauberen“ Diesel, der noch jahrzehntelang für Gewinnmaximierung sorgen sollte. Hybrid ist Unsinn und keine Übergangstechnik. Der Käufer fängt sich nur die Nachteile von beiden Systemen ein. Ottomotoren sind heute schon extrem kompliziert und anfällig für Verschleiß. Durch die Bauteildichte kommt eine Werkstatt an nichts mehr barrierefrei dran. Selbst einfachste Defekte werden extrem teuer. Und das wir mit Hybrid jetzt kurz vor Schluss noch mal verstärkt. Ich bin extrem enttäuscht von VW und das bestärkt mich in meiner Entscheidung, diesen Konzern zu meiden. Dort wurde nichts gelernt, aus den vorsätzlichen Fehlern der Vergangenheit.

Karo:

warnt vor den Elektroautos?
”Wer einmal elektrisch gefahren ist, der ist für den Verbrenner für immer verloren”
Ich interpretiere das so: Wer ein E-Fzg. kennen und lieben gelernt hat, der will nicht mehr mit einem Verbrenner fahren.
Deutsche Sprache – schwere Sprache …

Niki:

Was soll dieser Unsinn?
Der VW Konzern wird immer dreister und unglaubwürdiger.
Wer ruft diese Nieten endlich zur Räson.
Diese Leute haben mit der Abgas Betrügerei schon genug Schaden angerichtet.
Jetzt treibt man weitere böse Spiele und Verunsicherungen mit den Kunden.
Zuerst sagt man, dass sich VW ganz der Elektromobilität verschrieben hat.
Dann warnt der Audi Chef bei einer internen Versammlung vor den Elektroautos: “ Wer einmal elektrisch gefahren ist, der ist für den Verbrenner für immer verloren“
Dann zeigt sich Herr Diess wieder völlig euphorisch was den reinen Elektroantrieb betrifft.
Jetzt will Diess plötzlich auch wieder zurück zum Verbrennungsmotor, natürlich über den Umweg Hybride.
VW nein danke !

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