Von der Leyen kündigt neuen Auto-Aktionsplan an

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Sebastian Henßler
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  —  Lesedauer 2 min

Die EU-Kommission plant in den kommenden Wochen eine Initiative zur Stärkung der Autoindustrie. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat den EU-Verkehrskommissar Apostolos Tzitzikostas damit beauftragt, am 5. März einen Aktionsplan vorzustellen. Grundlage dafür sind die Ergebnisse eines Dialogs, den die Kommission in Brüssel mit Branchenvertretern geführt hat. An den gestrigen Gesprächen nahmen Hersteller, Gewerkschaften, Umweltorganisationen und Zulieferer teil. Mercedes-Chef Ola Källenius, in seiner Funktion als Präsident des europäischen Branchenverbands ACEA, betonte nach dem Treffen, dass die Industrie weiter in emissionsfreie Mobilität investiere. Der Wandel gelinge jedoch nur, wenn er von Markt und Nachfrage getragen werde.

Die europäische Autoindustrie steht vor großen Herausforderungen. Wettbewerber aus China gewinnen Marktanteile, und auch Tesla macht den etablierten Herstellern im E-Auto-Segment trotz Nachfrageschwäche weiter Konkurrenz. Die Branche spielt für die europäische Wirtschaft eine zentrale Rolle, insbesondere in Deutschland. Laut EU-Kommission sind in Europa etwa 13 Millionen Menschen direkt oder indirekt in diesem Sektor beschäftigt. Neben Arbeitsplätzen bei Autobauern wie VW, Mercedes und BMW sowie Zulieferern wie Bosch sind auch viele Jobs im Handel und in Werkstätten betroffen.

Eine der zentralen Fragen ist, wie die Industrie unterstützt werden kann. Ein Punkt in der Diskussion sind drohende Strafzahlungen für Hersteller, die die CO2-Grenzwerte für 2025 nicht einhalten. Der langsame Hochlauf der Elektromobilität erschwert es den Unternehmen, die Vorgaben zu erfüllen. Wirtschaftsvertreter und Gewerkschaften, darunter der Verband der deutschen Automobilindustrie und die IG Metall, fordern, diese Strafen abzuwenden. So bliebe mehr Kapital für Investitionen in E-Mobilität verfügbar. Auch das geplante Aus für Verbrennungsmotoren ab 2035 wird hinterfragt.

Umweltverbände warnen vor einer Aufweichung der Klimaschutzvorgaben. William Todts, Exekutivdirektor der Organisation Transport & Environment, zeigte sich nach dem Treffen enttäuscht. Die Diskussion sei von der Autoindustrie genutzt worden, um die CO2-Standards zu untergraben. Zudem wolle die Branche die EU-Vorgaben für 2035 ändern. Uneinigkeit herrscht auch bei der Frage von Zusatzzöllen auf Elektroautos aus China. Während deutsche Hersteller solche Maßnahmen ablehnen, zeigt sich Frankreich offener für Strafzölle gegen chinesische Importe. Kurz vor dem Dialog in Brüssel gaben BMW und Mercedes bekannt, rechtliche Schritte gegen die geplanten Abgaben einzuleiten.

EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen betonte, dass die Lage vielschichtig sei. Neben subventionierten Importen aus China spielen Themen wie Elektrifizierung, Infrastruktur und Fachkräfte eine wichtige Rolle. Die Erwartungen an den bevorstehenden Aktionsplan sind entsprechend hoch.

Quelle: Automobilwoche – EU-Autogipfel: Von der Leyen will Ergebnisse in wenigen Wochen

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Pedro G.:

Zurück zu Euro5 die Industrie hat es mit Lobbyismus verdient ⁉️

Marti:

Wenn jemand alle paar Wochen mal mit dem eigenen Strom zum Baumarkt fährt erzeugt das weder eine nennenswerte Umweltbelastung noch Verkehrsproblem. Verkehrsprobleme erzeugen Pendler die in Ballungszentren fahren müsse weil es nur eine schlechte öffentliche Anbindung gibt.

Richard Heß:

Wie dumm ist Europa, Co2 Steuer gehört verboten, macht uns alle ärmer. Man kann auch so Gesetze machen und nicht gleich immer Steuern zahlen, so schießen wir uns selber ins aus, wenn wir ständig alles teurer machen, die Wirtschaft wandert ab.

Brian:

Jeder sollte frei entscheiden wann wie wo womit und warum er sie wie fortbewegen will

Brian:

Keiner investiert wenn er unterm Strich Geld mitbringen muss..so einfach ist das,,,investiert wird dann genau dort wo man den Leuten vorgaukeln alles besser und umweltfreundlicher und billiger zu machen…und wenn es um den Preis geht frage am Ende keine alte Sau danach

Tom:

Sollten die CO2 Grenzwerte und 2035 gekippt werden, war es das mit der deutschen Autoindustrie. Die Konzerne wussten, was auf sie zukommt. Haben nur gepennt und sich mit Verbrennern die Taschen gefüllt. Eine Aufweichung würde nur das „weiter so“ bedeuten.

David:

Das mag in Städten vielleicht realisierbar sein aber auf dem Land? Vll in Holland wo es keine Berge gibt, aber hier auf dem Land bist du ohne Auto einfach nicht mobil, da kann mir keiner was erzählen.

Der indiviualverkehr wird sich so schnell nicht verabschieden.

Taner:

Es ist traurig, dass es immer so lange dauert bis die Mehrheit dieser Gesellschaft begreift die E-Mobilität ist ein Irrweg. Es werden Fakten bewußt verschwiegen und beschönigt. Die tatsächliche Umwelt Belastung ist in Wirklichkeit viel gravierender und nicht so Umwelt freundlich wie es von Politikern und Lobbyisten vorgegaukelt wird. Es wäre wünschenswert, dass die Gesellschaft sich eigenständig einliest und informiert. Die Gesellschaft soll sich nicht immer wieder vor den Karren spannen lassen. Mitläufer sind nicht wirklich clever.
Die Weltweite CO2 Problematik wird gewiss nicht mit der Demontage der hochentwickelten Industriestaaten gelöst werden können. Und erst recht nicht mit deren Auto Industrie.
Die Weltweite CO2 Problematik sollte, wenn sie ernsthaft verbessert werden soll, mit Verstand angegangen werden und nicht um sich mit Aktionismus zu profilieren.
Dafür sind die Folgen für Wirtschaft, Menschen und die Welt ein zu hoher Preis.

Brian:

China sitzt mit seiner E Mobilität genauso in der Sackdasse, der Markt in China ist quasi tot…die gesamte chinesische Industrie ist völlig überschuldet und allesamt freien Fall.Der dauerginsende grosse Gelbe ist vom Macht Virus befallen und rüstet wie ein bekloppter auf..die astronomischen Kosten laufen völlig aus dem Ruder..dieJugendarbeitslosigkeit liegt bei 25% Tendenz steigend..und die konsumieren mangels Knete nur das Notwendigste…nicht von ungefähr ohne knete keine Lebensqualität..

Frank:

Statt Strafzahlungen bei Verfehlungen zum Co2 sollte man die Firmen zwingen zu investieren. So bleibt das Geld im Kreislauf der hiesigen Wirtschaft.

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