Volkswagen feiert Weltpremiere des Elektro-Bullis ID. Buzz

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 7 min

Volkswagen hat nun offiziell als Weltpremiere den neuen ID. Buzz und ID. Buzz Cargo vorgestellt. Mit der ersten rein elektrisch angetriebenen Bus- und Transporter-Baureihe Europas will der Hersteller eine weitere Antwort zur nachhaltigen und CO2-freien Mobilität liefern. Der ID. Buzz wird mit der neuesten ID. Software ausgeliefert und soll in seinem Segment mit modernen Systemen und Funktionen neue Maßstäbe bei Sicherheit, Komfort und Laden setzen, so VW in einer aktuellen Mitteilung.

„Der ID. Buzz ist eine echte Ikone für das Elektrozeitalter. Ein Auto, das so nur Volkswagen bauen kann. Der Volkswagen Bulli stand in den 50er-Jahren für ein neues Gefühl von automobiler Freiheit, Unabhängigkeit und großer Emotion. Dieses Lebensgefühl greift der ID. Buzz auf und überträgt es in unsere Zeit: emissionsfrei, nachhaltig, vollvernetzt und jetzt schon bereit für das nächste große Kapitel – das autonome Fahren. Mit diesem Auto bringen wir erstmals die Kernthemen unserer Strategie ACCELERATE in einem Produkt zusammen.“ – Ralf Brandstätter, Vorstandsvorsitzender Volkswagen Pkw

Carsten Intra, Vorstandsvorsitzender der Marke Volkswagen Nutzfahrzeuge, ergänzt: „Beide Versionen des ID. Buzz sind wegweisend im Hinblick auf ihre Nachhaltigkeit: Sie werden bilanziell CO2-neutral hergestellt und ausgeliefert. Außerdem kommen recycelte Kunststoffe zum Einsatz und das Interieur ist komplett tierlederfrei.“ Und weiter: „Der ID. Buzz kommt zudem bei künftigen autonomen Mobilitätskonzepten wie dem Ridepooling zum Einsatz – einem per App buchbaren E-Shuttle-Dienst der Konzerntochter MOIA. Der elektrische Bulli ist also auch ein Teil der Zukunft des innerstädtischen Verkehrs.

Wie alle Modelle der ID. Familie von Volkswagen Pkw basiert auch der von Volkswagen Nutzfahrzeuge in Hannover gebaute ID. Buzz technisch auf dem Modularen E-Antriebsbaukasten (MEB) des Konzerns. Die skalierbare Großserienplattform für reine Elektroautos liefert markenübergreifend die Basis für unterschiedlichste Modelle und Segmente. Ihre Architektur erlaubt eine Weiterentwicklung von Software und Technik, von der sowohl neue Modelle wie der ID. Buzz als auch bereits ausgelieferte Modelle per Over-the-Air Update profitieren können.

Volkswagen-ID-Buzz-Elektroauto-Cockpit
Volkswagen

ID. Software der aktuellsten Generation mit neuen Assistenz- und Ladefunktionen: Den Komfort und die Sicherheit perfektionieren sollen die Assistenzsysteme der neuen Baureihe. So ist im ID. Buzz und ID. Buzz Cargo serienmäßig das lokale Warnsystem „Car2X“ an Bord, das Signale anderer Fahrzeuge und der Verkehrsinfrastruktur nutzt, um in Echtzeit Gefahren zu erkennen. Ebenfalls serienmäßig: der Notbremsassistent „Front Assist“ und im Kleinbus der Spurhalteassistent „Lane Assist“. Mit neuer Software halten auch neue Assistenzfunktionen Einzug in die ID. Familie: Optional steht der „Travel Assist mit Schwarmdaten“ zur Verfügung, der das teilautomatisierte Fahren über den gesamten Geschwindigkeitsbereich und erstmals bei VW einen assistierten Spurwechsel auf der Autobahn ermöglicht. Ebenfalls neu: die „Memory-Funktion“ für das automatisierte Einparken auf einer zuvor abgespeicherten Strecke.

Bis zu 170 kW Ladeleistung, Plug & Charge und bidirektionales Laden

Europaweit gehen der ID. Buzz und der ID. Buzz Cargo mit einer 77-kWh-Batterie an den Start (Bruttoenergiegehalt: 82 kWh). Sie versorgt einen 150 kW starken Elektromotor mit Strom, der – wie einst der Boxermotor im T1 – die Hinterachse antreibt. Durch die tief unten im Sandwichboden integrierte Batterie und den leichten E-Antrieb ergeben sich eine gute Gewichtsverteilung und ein niedriger Fahrzeugschwerpunkt. Beide Faktoren optimieren – typisch für E-Autos – das Handling und die Agilität.

Geladen wird die Lithium-Ionen-Batterie an Wallboxen und öffentlichen Ladepunkten mit 11 kW Wechselstrom (AC). Per CCS-Stecker an einer DC-Schnellladesäule (Gleichstrom) steigt die Ladeleistung auf bis zu 170 kW; die Batterie ist so nach rund 30 Minuten von 5 auf 80 Prozent geladen. Die Baureihe wird zudem mit der neuesten ID. Software künftig auch die Funktion „Plug & Charge“ bieten. Dabei authentifiziert sich der ID. Buzz per Ladestecker an kompatiblen DC-Schnellladesäulen mit dem ISO-15118-Standard und tauscht so alle erforderlichen Daten mit dem Ladepunkt aus – ein Komfortplus.

Das bidirektionale Laden wiederum ermöglicht es dem ID. Buzz, nicht benötigte Energie aus der Batterie ins Hausnetz des Kunden einzuspeisen (Vehicle-to-Home). Der Stromtransfer und die Kommunikation erfolgen über eine spezielle DC-BiDi-Wallbox.

Ikonisches Design mit einem Vorbild aus den 1950er Jahren

Der ID. Buzz ist das neue Gesicht einer nachhaltigen Mobilität. Die visuelle Klammer um die zukunftsweisenden Technologien bildet das Design des ID. Buzz. „Der T1 – eine Ikone der 1950er-Jahre – hat den Menschen Mobilität und Freiheit ermöglicht. Mit dem ID. Buzz übertragen wir diese T1-DNA in die heutige Zeit und damit in die Ära der Elektromobilität“, skizziert Jozef Kabaň, Leiter Volkswagen Design. „Der ID. Buzz bringt viel Sympathie und die Nähe zum Menschen wieder zurück auf die Straße“, so der Chefdesigner weiter.

Es seien die Proportionen, die den ID. Buzz so einzigartig machen. Kabaň schlägt die Brücke zum Klassiker: „Beim T1 sitze ich quasi auf der Vorderachse – kein vorderer Überhang. Bei aller Sicherheitsrelevanz und Technik hat auch der ID. Buzz super kurze Überhänge.“ Der Designer resümiert: „Der ID. Buzz ist zeitlos, nachhaltig und dabei extrem funktional – das macht ihn einmalig.“ Seit jeher typisch für die Baureihe ist zudem die ikonische Frontpartie mit ihrer v-förmigen Haube zwischen den LED-Scheinwerfern. Das gilt auch für die optional zweifarbige Lackierung.

Freundlich gestalteter, großzügiger Innenraum

Fahrer und Passagiere des ID. Buzz erleben das neue Bulli-Feeling in einem großzügig konzipierten Innenraum. Typisch Bulli: Das Layout ist klar und das Konzept durchdacht für eine möglichst optimale Raumausnutzung: fünf Personen haben in der Bus-Version reichlich Raum zum Reisen und für ihr Gepäck (1121 Liter Volumen). Wird die zweite Sitzreihe umgeklappt, steigt das Ladevolumen auf bis zu 2205 Liter. Je nach Wahl zwei oder drei Sitzplätze vorn und eine feste Trennwand zum 3,9 m3 großen Laderaum kennzeichnen den ID. Buzz Cargo. Zwei Europaletten mit Ladung kann der Zero-Emission-Transporter quer eingeladen aufnehmen.

Volkswagen ID. Buzz Cargo
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Langer Radstand, kompakte Karosserie, maximal genutzte Verkehrsfläche: Den ID. Buzz und den ID. Buzz Cargo kennzeichnet der lange Radstand von 2988 mm; das entspricht in etwa dem Wert des aktuellen T6.1. Die Länge beider Versionen beträgt 4712 mm. Durch den im Verhältnis zur Gesamtlänge sehr großen Radstand werde die Verkehrsfläche optimal genutzt. Beide Versionen des ID. Buzz messen inklusive Dachantenne je nach Ausstattung zwischen 1937 mm und 1938 mm in der Höhe. Mit 1985 mm ist das neue Modell 81 mm breiter als ein T6.1. Ungewöhnlich klein indes ist der Wendekreis von 11,1 Metern.

Der erste Bus mit dem cw-Wert eines Pkw: Schon beim T1, dem ersten Bulli, folgte das Design der Funktion. Form follows function – dieser zentrale Lehrsatz der Automobilkonstruktion gilt auch für das Design des ID. Buzz. Die ikonisch-klaren Formen stehen hier einer guten Aerodynamik gegenüber: Der ID. Buzz kommt auf einen cw-Wert von 0,285, der ID. Buzz Cargo auf 0,29. Das senkt den Energieverbrauch und erhöht die Reichweite.

Made in Germany: Die ID. Buzz Baureihe wird von Volkswagen Nutzfahrzeuge im Stammwerk Hannover produziert. Das Gros der dorthin zugelieferten elektrischen Antriebsmodule wird ebenfalls – in diesem Fall vom eigenständigen Konzerngeschäftsbereich Volkswagen Group Components – in Deutschland mit hohen Qualitätsstandards gefertigt werden. Seit 2022 gehört das Werk Hannover im Konzern zum Kreis der Hochtechnologiestandorte für die Fertigung vollelektrischer Fahrzeuge.

Volkswagen ID. Buzz
Volkswagen

Generell gilt zudem, dass Volkswagen Nutzfahrzeuge einen Transformationsprozess gestartet hat, um künftig vermehrt elektrifizierte Modelle anbieten zu können. Dort, wo in Hannover einst eine Bulli-Baureihe produziert wurde, entstehen heute drei Bulli-Produktsäulen parallel – zwei davon elektrifiziert. Als Zero-Emission-Vehicle verlassen der ID. Buzz und der ID. Buzz Cargo die Fertigungsstraße – sie zeugen von einer Mobilitätsentscheidung, mit der ihre Besitzer den klimatischen Herausforderungen unserer Zeit begegnen können.

Der ID. Buzz und der ID. Buzz Cargo werden in den ersten europäischen Ländern im Herbst dieses Jahres auf den Markt kommen; bereits für den Mai ist der Vorverkaufsstart geplant. Volkswagen of America wird mit dem ID. Buzz zudem das Comeback des sogenannten Microbus in den USA und Kanada einleiten.

Quelle: Volkswagen – Pressemitteilung vom 09.03.2022

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Groß:

Warum hat der ID nur 170 kW Ladeleistung.Das ist eindeutig zu gering im internationalen Ladesystem. Hier sind andere Hersteller sehr viel weiter.
Was ist mit der felxiblen Sitzgestalltung auf einem Schienensystem?
Bei VW werden gerade bei der E-Mobilttät sehr große Versprechen gemacht aber real werden diese niht umgesetzt. Das ist leider so.
Es war schon beim ID cross und nun beim Buzz. Schade das sich hier VW nicht näher an seine Studien hält.
Vw hat die Zeichen der Zeit verschlafen und ich nicht mehr Markführer in den bisherigen Bereichen.
Weiltweit gild die von VW verwendete Technik als veraltet bevor sie auf den Markt kommt, da SturtUp Unternehmen hier VW und andere deutsche Hersteller abgehängt hat.
Gerade Ladeleistungen welch hier als hohe werte beworben werden sind in anderen Ländern zwischenzeitlich veraltert. Hier sind Ladeleistungen über 200 kW zischenzeitlich die Regel.

Heiko:

ich glaube, noch nicht mal der. Bisher sind doch das alles Abwandlungen
von bereits vorhandenen Verbrennern. Insofern steht der Buzz als reines
BEV alleine da, oder? …

Mir gefällt er jetzt halbwegs, nachdem ich ein paar videos vom ungetarnten
gesehen habe. Seiten und Hintern ganz gelungen, nur die Front wirkt ziemlich
belanglos. Aber innen …. naja, sehen ja eigentlich alle BEV gruslig aus, bis auf die ganz teuren, wie EQS z.B.

Silverbeard:

Genau das ist der Punkt, es gibt keine Konkurenz ausser dem EQV.

Hiker:

Ikone hin oder her und ja, das ursprüngliche Design gefiel mir auch besser. Aber das Auto ist tatsächlich eine willkommene Bereicherung im SUV Einerlei anderer Hersteller. VW macht vieles richtig finde ich. Auch wenn ich den Konzern mit der riesengrossen Klappe nicht sonderlich mag. Immerhin trauen die sich mehr als alle Mitkonkurrenten. Der Bulli hat etwas was sonst keiner hat nämlich Eigenständigkeit.

Andreas:

Hallo David,
wird die lange Variante echt so viel kosten? Oder ist das eher eine Vermutung? Ich verfolge das Thema schon seit Anfang an. Ursprünglich war der ID.Buzz vor allem auch deswegen interessant, weil er im Gegensatz zum Mercedes EQV bei 35.000 € starten sollte. ich glaub bei der vorgestellten Version, die meines Wissens nach einige Bus-Features (z.B. zweite Sitzreihe oder flexible Positionierung/Entfernen von Einzelsitzen) noch gar nicht hat, soll der Startpreis schon bei 55.000 € liegen?
  

David:

Das elektrische Kultfahrzeug.

David:

Ob es dir passt oder nicht – der Wagen ist eine Ikone. Er wird den Händlern aus der Hand gerissen und die verlängerte Variante mit großem Akku geht auch für 80-90k weg wie warme Semmeln. Und das weißt du auch.

Philipp:

Und deswegen kaufst Du Dir lieber welchen?

Tobi:

Ob das Design als „ikonisch“ bezeichnet werden darf sei mal dahingestellt. Da es sich um eine Pressemtteilung aus der PR Fabrik handelt ist diese Bezeichnung umso peinlicher. Sie widerspiegelt die Arroganz und Überheblichkeit wie man sie aus dem Hause VW kennt. Ein Auto, das es noch nicht gibt und das den Tauglichkeitsbeweis noch nicht erbracht hat als selber als Ikone zu bezeichnen… Ich finde es bezeichnend.

Nebenbei angemerkt die ersten Entwürfe hatten wirklich das Potenzial zum Kultstatus. Was hier jetzt kaputtdesigned geboren wurde hat mit der ursprünglichen Idee leider nichts mehr zu tun.

Schade für VW. Einmal mehr.

Tom62:

Gerne. Ich kann einfach nit anders ;)
….auch wenn’s anstatt flower- power-kids heutzutage bloß die dinkies&yuppies davon profitieren werden….
Panta rhei…

„Good morning Kiev“… :(

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