Vergleichstest: Neuer Peugeot E-3008 gegen BMW und Mercedes

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Peugeot

Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 3 min

Die Auto Bild hat in ihrer Ausgabe 25/2024 den neuen Peugeot E-3008 gegen zwei altbekannte deutsche Modelle antreten lassen: den Mercedes EQA und den BMW iX1. Mit seinem spannenden Design und einer langen Garantie von acht Jahren sammelt der Franzose aus der Stellantis-Gruppe Pluspunkte, doch reicht es dafür, sich vor die etablierten Modelle zu setzen?

Konkret miteinander ins Vergleichsrennen geschickt wurden von den Redakteuren der Peugeot E-3008 mit seinem 157 kW (213 PS) starken Elektroantrieb, der Mercedes EQA 250+ mit 140 kW (190 PS) sowie der BMW iX1 eDrive20 mit 150 kW (204 PS). Alle drei Modelle werden an den Vorderrädern angetrieben. Auch bei der Batterie hat der Peugeot knapp die Nase vorn, der Akku im Franzosen fasst netto 73 kWh, im Mercedes sind es 70,5 kWh, im BMW knapp 65 kWh.

Da der Peugeot in diesem Trio das größte und schwerste Fahrzeug ist, dürfte es nicht weiter verwundern, dass sein Testverbrauch mit 22,8 kWh am höchsten ausfiel. Der BMW begnügte sich mit 19,0 kWh, der Mercedes war mit 18,3 kWh am sparsamsten. Doch auch bei der Abweichung vom WLTP-Wert schneidet der Peugeot deutlich schwächer ab als die beiden Widersacher – und beim sportlichen Fahren steigt der Verbrauch beim E-3008 offenbar exorbitant.

E-Auto-Mercedes-Benz-EQA
Mercedes-Benz

Daraus ergeben sich für die drei Modelle realitätsnahe Reichweiten von 366 Kilometern im BMW, 372 Kilometern im Peugeot sowie 402 Kilometern im Mercedes, ehe spätestens wieder nachgeladen werden muss. Mit maximal 160 kW lädt das Stellantis-Fahrzeug dafür am schnellsten auf, der BMW schafft 130 kW in der Spitze, beim Mercedes sind es kaum noch zeitgemäße 100 kW.

Einen Erfolg kann der E-3008 verbuchen

In den Kategorien der Eigenschaftswertung liegt der Peugeot dann fast überall ein gutes Stück hinter seinen beiden Kontrahenten zurück. Bei der Konnektivität überzeugt der Mercedes am meisten, die anderen Kategorien Karosserie, Komfort, Antrieb, Fahrdynamik und Umwelt entscheidet aber allesamt der BMW iX1 für sich, der die Eigenschaftswertung damit recht eindeutig mit 522 von 675 möglichen Punkten vor Mercedes (510) und Peugeot (482) für sich entscheidet.

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BMW

Bei den Kosten liegt allerdings der Peugeot vorne, was neben der langen Garantiezeit vor allem am vergleichsweise niedrigen Kaufpreis liegt. Von den drei Testwagen ist der E-3008 mit 53.450 Euro am günstigsten. Doch der BMW ist mit 57.800 Euro nicht so viel teurer, nur der Mercedes mit etwas mehr als 64.000 Euro setzt sich preislich etwas von den anderen beiden ab. An der Reihenfolge in der Gesamtwertung ändert der Kostenfaktor jedoch nichts mehr.

Einen Erfolg gibt es für den Peugeot dann aber doch noch zu verbuchen. Am Ende rechnet die Autobild immer aus, was pro Wertungspunkt eines Fahrzeuges gezahlt werden müsste, um den Preis-Leistungs-Sieger zu ermitteln. Beim Peugeot ist dies mit 96,31 Euro etwas weniger als die 97,47 Euro beim BMW. Und der Mercedes fährt mit 113,51 Euro pro Punkt fast schon in einer anderen Klasse. „Alle drei sind kompakte, vernünftige Elektro-SUV mit anständigem Platzangebot und sinnvoller Leistung“, stellen die Tester in ihrem Fazit fest. Am Ende setzen sich aber – wie meistens bei der Auto Bild – die deutschen Modelle durch.

Quelle: Auto Bild (25/2024, S. 34 bis 43) – „Peugeot so spannend wie BMW und Benz?“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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Spiritogre:

Ich fahre gar keine deutschen Autos (mehr), sind mir Preis / Leistung zu teuer. Aktuell fahre ich Japaner, davor Koreaner. Das nächste wird auch wieder eines aus diesen Ländern.

Allerdings kenne und fahre ich gelegentlich BMW und es gibt keine Automarke, die meiner Einschätzung nach, besser und wertiger verarbeitet ist, außer vielleicht Porsche.

Smartino:

„…liegt allerdings oft an der schlechteren Qualität der Konkurrenten“
Wie kommst du auf diese Vermutung? Gibt es dazu seriöse Quellen? Oder ist es eine weitere bauchgefühlte Bevorzugung der deutschen Marken wie bei Auto Bild?

Stefan:

Auto Bild ist keine seriöse Quelle. Wir fast alles aus dem Springer Konzern. Siehe das Wärmepumpen Bashing, ohne zu wissen, worum es geht. Beim. ADAC ist es ja kaum anders. Es gewinnt der Hersteller, welcher gleichzeitig auch ein guter Kunde ist.

Werner:

Wo dich Peugeot so oft vorne liegt frage ich mich doch, warum sich die deutscher wieder Mal durchsetzen..liegt vermutlich…?

R. D.:

Wer hätte gedacht daß eines Tages ein Peugeot fast soviel kostet wie ein BMW?

Spiritogre:

„Am Ende setzen sich aber – wie meistens bei der Auto Bild – die deutschen Modelle durch.“

Ist eben kein Dacia, Auto Bild scheint vor allem die zu lieben…

Das sich ansonsten bei Auto Bild und bei den meisten anderen deutschen Zeitungen deutsche Autos „durchsetzen“ liegt allerdings oft an der schlechteren Qualität der Konkurrenten. In anderen Ländern sieht es übrigens oft nicht anders aus.

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