E-Rakete Hyundai Ioniq 5N fordert den BMW M2 heraus

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Hyundai

Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 3 min

Elektroauto gegen Verbrenner – das Duell der Antriebswelten, von Zukunft und scheidender Vergangenheit, das ist derzeit ein beliebtes. Auch die Auto Zeitung hat in ihrer Ausgabe 17/2024 einen solchen Vergleich gewagt und den Hyundai Ioniq 5N gegen den BMW M2 ins Rennen geschickt. Ein äußerst sportliches Duell also.

Denn der Hyundai, von der Auto Zeitung bereits zum Elektro-Eifelmeister gekürt, bringt 448 kW (609 PS) elektrische Systemleistung auf die Straße, mi Boost sogar 650 PS, der BMW immerhin 338 kW (460 PS) mit sechszylindrigem Biturbo-Motor. Mit knapp 4,72 Meter ist der Ioniq 5N zudem fast 14 Zentimeter länger und als Crossover ein gutes Stück höher. Trotz etwa 500 Kilo Mehrgewicht ist der Koreaner jedoch nach 3,3 Sekunden bei Tempo 100 angekommen, während der Münchner immer noch rasante 3,8 Sekunden braucht. Mit 90.600 Euro ist der getestete BMW übrigens einiges teurer als das sportliche Elektroauto, das knapp 76.500 Euro kostet.

Beim Testverbrauch ermittelten die Tester beim E-Auto einen Wert von 23,8 kWh, der Verbrenner benötigte 10,8 Liter Super Plus. Daraus ergeben sich realistische Reichweiten von 353 Kilometern für den Hyundai und 482 Kilometern für den BMW. Doch mit seinen enorm hohen Ladeleistungen ist der Ioniq gar nicht so viel langsamer wieder voll, als ein Tankvorgang dauert.

BMW der bessere Sportwagen, aber nicht der Sieger

Dass beide Autos enorm sportlich konzipiert sind, haben sie gemeinsam. Doch das Konzept ist ein gänzlich anderes. „Trotz diametral unterschiedlicher Konzeption ein ungeahntes Maß an Fahrspaß“ bringen laut den Testern aber beide Boliden mit sich. Mit dem Ioniq 5N versucht Hyundai, auch Kunden abzuholen, die auf laute Motorengeräusche und spürbar schaltende Automatik stehen. Braucht ein E-Auto beides nicht, wird aber aus Gewohnheitsgründen auf Wunsch im Fahrzeuginneren simuliert.

Bei der Fahrdynamik kann der etwas klobigere Hyundai nicht mit dem BMW mithalten. Vor allem in Sachen Handling und Bremsweg sticht der Münchner den Koreaner aus. Beim Fahrkomfort und der Karosseriewertung – auch durch das größere Raumangebot – setzt sich jedoch der Hyundai knapp durch. Beim Antrieb hingegen ist der M2 am Ende deutlich abgeschlagen, was neben den schlechteren Beschleunigungswerten auch an dem deutlich höheren Energieverbrauch liegt.

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BMW

Bei Kosten und Umwelt liegt der Ioniq 5N am Ende ebenfalls vorne, und so steht fest: Das Elektroauto setzt sich auch in diesem Duell relativ deutlich gegen den Verbrenner durch. Der Hyundai erzielt am Ende 2783 von 3700 möglichen Punkten, beim BMW M2 sind es 2694 Zähler. „Den Mut, ein Auto wie den Hyundai Ioniq 5N zu bauen, kann man den Koreanern gar nicht hoch genug anrechnen„, stellt Redakteur Marcel Kühler fest. Der bessere Sportwagen sei jedoch dennoch der BMW, der allerdings im Alltag unpraktischer sei und somit die größere Kompromissbereitschaft erfordere.

Quelle: Auto Zeitung (17/2024, S. 42 bis 47) – „Elektrisierende Grenzerfahrung“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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Richard:

Den Polestar zerlege ich mit einem Z4 und 265PS.

Läubli:

Solche brauchte es, solche braucht es, solche wird es immer brauchen… warum?
Genau, weil es sehr genügend viele Kunden gibt, die das wollen, kaufen und fahren, auch in Zukunft und IMMER, jemand wird immer solche Fahrzeuge machen und verkaufen! …also ist das Wort überflüssig hier ziemlich überflüssig. Finde ich.

Läubli:

Nur interessiert das den normalen Autokäufer ja nicht. „Eine Aussage aus deinem geliebten Vokabular“

Thorsten G.:

Dann hat wohl nur Stefan Ahnung und die Leasinggeber sind alle doof.

Thorsten G.:

Auch rauf ganz sicher nicht. Der M2 hat 480(!) PS und wiegt 1800kg, der P2 rund 200 kg mehr und hat auch „nur“ 476 PS. Vom Fahrwerk wollen wir gar nicht erst reden

MMM:

Sinnvoll wird diese Betrachtungsweise erst mit erneuerbarer Energie. Ansonsten muss, man mit dem Energiemix rechnen. Der schließt (leider) auch Kohlekraftwerke ein, die auf etwa 50% Wirkungsgrad kommen, AKW, Öl und Gas ähnlich. Der Wirkungsgrad von Wind und PV blenden wir mal aus, solange Sonne und Wind nichts kosten – 100%. Bessere EE-Umwandler gibt’s halt nicht, interessant wäre allenfalls der MEHRbedarf für die verlustreiche eFuel/H2-Umwandlung, weil mehr Windräder eben mehr kosten.
Über den Daumen läuft die Stromerzeugung also auf einen Wirkungsgrad von ~75% hinaus. Bis der Strom an Ziel ist, kann man nochmal einen kleinen, 1-stelligen Betrag abziehen, der Ladeverlust über die Wallbox knabbert nochmal 10& relativ (also etwa 5% absolut) am Ergebnis.

Das BEV kommt damit – in Abhängigkeit von der Fahrsituation – auf etwa 75% Wirkungsgrad der (elektrischen) Energie, im Winter etwas weniger, weil nicht ausreichend (kostenlose, da ansonsten verschwendete) Abwärme zur Verfügung steht.
Ein Benziner kann im Alltag mit etwa 20-25% Wirkungsgrad betrieben werden, ein Diesel liegt etwa 5% darüber. Abziehen muss man hier noch die Prozesskette der Erdölumwandlung, die etwa 20-40% dessen kostet, was im Sprit überhaupt an Energie steckt. eFuels blenden wir lieber mal ganz aus.
Alles Pi mal Daumen!

Summasummarum gewinnt das BEV den Vergleich mit 56% zu ~20%, aber nicht so eindeutig, wie das erstmal aussieht.
Der Schlüssel ist wie gesagt die Umstellung auf EE, damit man nahe 75% käme, Fortschritte im BEV selbst mal außen vor.

Wie gesagt, mit eFuels geht die Verbrennerrechnung komplett den Bach runter.

Stefan:

Das klingt wie beim Verbrenner auf die nächste spritsparendere Variante zu warten. Das ist doch Quatsch, die aktuellen Akkus laden ausreichend schnell, Reichweite ist ausreichend und Degradation absolut im Rahmen. Worauf also warten?

Und der Wertverlust ist auch nicht anders als bei Verbrennern
Ich hatte vor BEV immer Jahreswagen gekauft (VW, Daimler) , da war auch mindestens 30% von Listenpreis drin

Uli:

Rauf vielleicht, runter nein. Gewicht, Fahrwerk…..
Nicht falsch verstehen, bin selber BEV Fahrer, aber in dem Fall keine Chance.

heinr:

Das einzige Problem sind 7 Milliarden Menschen zu viel auf unserer Erde. Unsere auf Wachstum basierenden Systeme haben längst den Strick um den Hals.

heinr:

Beides überflüssige Prollkarren, der eine dazu noch ein Dinosaurier.

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