Toyota drückt aufs Elektro-Tempo: Neues Batteriewerk kommt

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Daniel Krenzer
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  —  Lesedauer 2 min

Der japanische Autohersteller Toyota, gemeinhin als besonders technologieoffener Hersteller mit Fokus auch auf Hybride und Wasserstoff bekannt, drückt bei der Elektrifizierung seiner Modellflotte aufs Tempo. Bis 2030 will Toyota weltweit jährlich 3,5 Millionen Elektroautos verkaufen, wobei zunächst der Schwerpunkt vor allem bei der Marke Lexus liegen soll. Dafür soll einem Bericht von Nikkei Asia zufolge auf Kyushu in Japan ein neues großes Batteriewerk entstehen.

Demnach wird die Tochtergesellschaft für die Herstellung von Batterien, Primearth EV Energy, die neue Fabrik betreiben. Im industriellen Umfeld dort befinden sich bereits zahlreiche andere Auto- und Chipfabriken, sodass dort Synergien in den Lieferketten genutzt werden können. Toyota werde in Kyushu eine groß angelegte Lieferkette für Elektroautos aufbauen, um wieder in Schwung zu kommen, heißt es. Man nennt die Region aufgrund ihrer industriellen Schwerpunktsetzung auch Silicon Island.

„Es wird erwartet, dass das japanische Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie das Werk im Rahmen des Gesetzes zur Förderung der wirtschaftlichen Sicherheit subventionieren wird“, heißt es im Bericht. Wie viel konkret in das neue Batteriewerk investiert werden soll, ist dem Bericht nicht zu entnehmen, doch Toyota hatte angekündigt, bis 2030 Investitionen in Höhe von 5 Billionen Yen (32 Milliarden Dollar, 29,5 Millionen Euro) in die Elektromobilität zu tätigen, vor allem in Batterien. Auch der genaue Baubeginn wurde offenbar noch nicht kommuniziert.

Viertes Batteriewerk in Japan

Das neue Werk wird bereits das vierte Batteriewerk in Japan. Weitere gibt es bereits in den Präfekturen Aichi, Hyogo und Shizuoka. Der Industriepark des neuen Werks befindet sich Nikkei Asia zufolge 40 Kilometer von Toyotas Miyata-Werk entfernt, in dem Autos von Lexus montiert werden. Das Werk hat demnach eine Jahreskapazität von 430.000 Autos, von denen fast alle in andere asiatische Länder exportiert werden. Es liegt nahe, dass mit den Batterien des neuen Werks Fahrzeugbatterien für die dort gefertigten Elektroautos von Lexus verwendet werden sollen.

Toyota gilt als Pionier der Hybridtechnologie, Modelle wie der Prius sind schon seit vielen Jahren international mit zusätzlichem Elektroantrieb als besonders effiziente Verbrenner sehr beliebt. Zudem setzt der japanische Hersteller auf die Brennstoffzellen-Technologie mit Wasserstoff, wobei der Fokus sich dabei zuletzt klar von Autos weg zu Nutzfahrzeugen verschoben hat. Bei reinen Elektroautos ist Toyota bislang vergleichsweise verhalten, hat aber angekündigt, dies ändern zu wollen. In Deutschland wird von der Kernmarke derzeit lediglich das E-SUV bZ4X sowie Varianten des Transporters Proace angeboten.

Quelle: Nikkei Asia – „Toyota to set up EV battery plant on Japan’s ‚Silicon Island'“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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Philipp:

Toyotas kauft man schon immer nicht wegen, sondern trotz des Designs

Rolando:

Ich dachte, die wollen vor einem Wasserstoffautos verkaufen. Da brauchen die doch gar nicht so viel Batterien.
Mal sehen, wann Toyota umschwenkt.

Niklas Maurus:

Toyota baut gut Elektroautos aber am Design müssen sie arbeiten. Dieses Japanische Action Manga Design mag in Japan zu funktionieren aber nicht im Rest der Welt.

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