Erste Toyota-Brennstoffzelle für die Schifffahrt

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Daniel Krenzer
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  —  Lesedauer 2 min

„Die emissionsfreie Mobilität schreitet auch auf See voran“, schreibt Toyota in einer aktuellen Pressemitteilung. Als „führender Anbieter von emissionsfreien maritimen Lösungen“ habe Corvus Energy jetzt ein Brennstoffzellensystem mit Toyota Technik vorgestellt. Das sogenannte Corvus Pelican Fuel Cell System (FCS) nutze vier Toyota-Brennstoffzellenmodule. Im Zuge der zweijährigen Entwicklungsphase hätten die Ingenieure insbesondere an einem für die Schifffahrt geeigneten drucksicheren Gehäuse gearbeitet, um das auf See erforderliche Sicherheitsniveau zu erreichen. Das modulare System sei „inhärent gassicher“ – der umgebende Maschinenraum sei also unter allen Bedingungen gasdicht. Dies minimiere den Bedarf an zusätzlichen Sicherheitsunterstützungs- und Belüftungssystemen und ermögliche eine effiziente Integration des Brennstoffzellensystems in den Schiffsrumpf.

Das FCS resultiert aus dem H2NOR-Forschungsprojekt, das Corvus Energy und Toyota gemeinsam mit weiteren Partnern initiiert haben. Das Ziel sei die beschleunigte Entwicklung und Produktion von nachhaltigen und skalierbaren maritimen Wasserstoff-Brennstoffzellensystemen gewesen, um so zu sicheren, sauberen und effizienten Schiffen beizutragen.

Toyota sammelt Erkenntnisse in neuem Bereich

„Toyota hat sich zu einer Multitechnologie-Strategie verpflichtet, die auf CO2-Neutralität im Straßenverkehr, aber auch im Schiffsverkehr abzielt“, erklärt Thiebault Paquet, Leiter des Brennstoffzellengeschäfts bei Toyota Motor Europe. „Der Erfolg hängt von einem ganzheitlichen Ansatz ab, der Wasserstoffangebot und -nachfrage in wirtschaftlich tragfähigen Ökosystemen zusammenführt. Die Schifffahrt und die Häfen stehen im Mittelpunkt eines solchen Ökosystems.“

Die Partnerschaft mit Corvus Energy ermögliche es Toyota, die aus Brennstoffzellenfahrzeugen wie dem Mirai bekannte Technologie weiter auszubauen. Das Unternehmen sammelte dabei insbesondere Erkenntnisse über die Anforderungen in der Schifffahrt – inklusive der dort notwendigen Infrastruktur.

„Unsere Aufgabe ist es, eine saubere Zukunft zu schaffen. Im Laufe der Jahre haben wir Pionierarbeit bei vielen verschiedenen Schiffstypen geleistet. Mit Batterien können wir jedoch nicht den ganzen Weg zurücklegen. Wenn man emissionsfrei segeln will, muss man saubere Energie in einem anderen Format bereitstellen“, ergänzt Geir Bjørkeli, CEO von Corvus Energy. „Wir sind der festen Überzeugung, dass Wasserstoff die natürliche und energieeffizienteste Wahl für kürzere und mittlere Entfernungen ist. Das Sicherheitsniveau, die Flexibilität und die modulare Bauweise werden die Schifffahrt in Zukunft revolutionieren. Wir danken Toyota und den anderen Partnern, ohne dieses starke Konsortium hätten wir ein so fortschrittliches Produkt niemals so schnell auf den Markt bringen können.“

Quelle: Toyota – Pressemitteilung vom 18.07.2023

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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Frank:

Muss man für den Zähler wieder Grundgebühr usw. bezahlen und wieviele Ladestationen wurden in der Tiefgarage nachgerüstet?

In größeren Städten gibt es natürlich Ladestationen und wenn defekt oder belegt sind, dann fährt man ein paar Straßen weiter, aber in kleinen Orten gibt es wenn welche vorhanden sind, nur eine Ladestation und wenn belegt, dann belegt und der Strom ist sehr teuer.

Es gibt bestimmt Anwendungen bei denen Wasserstoff keinen Sinn macht, genauso gibt es Anwendungen wo Diesel oder BEV keinen Sinn machen.

Wolfbrecht Gösebert:

„90 Prozent der normalen Bürger können ihr Auto nicht zuhause laden …“

Ach ja?? Da hätte ich doch gern einen Beleg für diese Behauptung!
Ich selber lade als Mieter qualifizierten Ökostrom über den eigenen Zähler in der Tiefgarage und im gesamten urbanen Raum, in dem ich wohne, liegt kaum eine Ladestation mehr als einen Kilometer weg … so what?

„… von daher ist für viele Wasserstoff die bessere Lösung.“

Warum sollten, außer von ein paar Hardcore-Freaks, PKWs gekauft werden, deren Kosten bei dem rd. dreifachen Betriebs- und Wartungskostenaufwand ggü. einem BEV liegen?? In einen kompakten 15.000–20.000-€-PKW kann sowieso kein H2-Zirkus eingebaut werden!

Jakob Sperling:

Es gibt schon zahlreiche Schiffe, die im Sinne von Prototypen mit Brennstoffzellen von Toyota oder andern Herstellern fahren.

Hier stand die Zertifizierung eines Standardmoduls von Corvus im Zentrum der Medienmitteilung. Das für die kommerzielle Schifffahrt zertifizierte Modul besteht aus 4 Toyota Brennstoffzellen und leistet 340 kW (4 x 85kW). Mehrere dieser Module können parallel betrieben werden. Der Hersteller unterstützt Konfigurationen von 340 kW bis 10 MW.

Wasserstoff direkt, gasförmig oder flüssig, wird in der Schifffahrt für kürzere und mittlere Strecken eingesetzt werden. Für weitere Strecken geht es Richtung Ammoniak (hergestellt aus grünem H2), der in entsprechenden Brennstoffzellen oder in Verbrenner-Motoren eingesetzt wird. In kleinerem Umfang vermutlich auch H2 in Form von Methan-Gas oder Methanol.

Ali:

In ihren Augen ist Wasserstoff im Auto Unsinn, für viele andere ist ein Batterie im Auto Unsinn! 90 Prozent der normalen Bürger können ihr Auto nicht zuhause laden von daher ist für viele Wasserstoff die bessere Lösung. Ob sie es wahrhaben möchten oder nicht.

Wolfbrecht Gösebert:

Wenn Toyota noch gesichtswahrend aus dem H2-Unsinn für PKWs rauskommen möchte, ist das ja vielleicht ein Weg …
Übrigends: Im Artikel finde ich leider keinerlei Angabe zu den Leistungswerten der vorgestellten Corvus-/Toyota-Brennstoffzelle.
Unklar bleibt deswegen auch diese Aussage:

„Wir sind der festen Überzeugung, dass Wasserstoff die natürliche und energieeffizienteste Wahl für kürzere und mittlere Entfernungen ist.“

Es fehlt in jedem Fall die realisierte Anwendung in einem konkreten Schiff!

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