Tesla gibt Supercharger für andere Elektroautos frei

Cover Image for Tesla gibt Supercharger für andere Elektroautos frei
Copyright ©

Nadezda Murmakova / Shutterstock.com

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Bislang haben Tesla-Fahrer die Supercharger genannten Schnellladestationen des E-Auto-Marktführers für sich. Im Dezember 2020 dann die Ankündigung, dass die Supercharger auch E-Autofahrer anderer Marken zur Verfügung stehen könnten. Nun wird es ernst. Tesla gibt Supercharger für andere Elektroautos frei. Jedoch nur in den Niederlanden. Dort können Nicht-Tesla-Fahrer die Supercharger über eine App nutzen.

Das entlang wichtiger Autobahnen und Schnellstraßen u.a. in den USA und einem Großteil Europas weitestgehend flächendeckende Supercharger-Netzwerk gilt als ein entscheidender Faktor für Teslas Standing als Elektroauto-Branchenprimus. Bislang haben Tesla-Fahrer das Netzwerk exklusiv für sich, manche dürften von einer Öffnung für Dritte, welche Tesla bereits mehrfach in Aussicht gestellt hatte, enttäuscht sein und Tesla würde einen wesentlichen Wettbewerbsvorteil verlieren. Zumindest in der Tesla-Szene sind die Reaktionen auf die Öffnung in den Niederlande nicht gerade positiv.

Nachdem man dort im November zunächst zehn Supercharger geöffnet hat, als eine Art Testballon, geht der amerikanische E-Autohersteller einen Schritt weiter. Ende Januar wurde das Testprojekt auf Norwegen und Frankreich ausgeweitet. So sei es mittlerweile möglich, dass die Supercharger in den drei Ländern inzwischen von Elektroautofahrern aus den Niederlanden, Frankreich, Norwegen sowie auch Deutschland und Belgien genutzt werden können. Für die Tesla-Fahrer selbst ändert sich nichts. Im Gegenteil, man habe Vorteile, da die Preise für Nicht-Tesla-Fahrer die zusätzlichen Kosten für die Unterstützung anderer Fahrzeuge widerspiegle und diese somit nicht auf dem Nacken der Tesla-Fahrer getragen werden müssen. Konkrete Preise nennt der E-Auto-Hersteller nicht – diese seien in der App einsehbar.

Jedoch gibt Tesla zu verstehen, dass man den Status der einzelnen Standorte genau beobachte, sich mit Kunden austausche und entsprechende Erfahrungen einfließen lasse. Das Bestreben des Herstellers sei es, mehr Fahrer zu ermutigen, elektrisch zu fahren. „Je mehr Kunden das Supercharger-Netzwerk nutzen, desto schneller kann es ausgebaut werden. Unser Ziel ist es, schnell zu lernen und zu verbessern und gleichzeitig das Netzwerk aggressiv zu erweitern, damit wir schließlich sowohl Tesla- als auch Nicht-Tesla-Fahrer an jedem Supercharger weltweit willkommen heißen können“, so das Unternehmen in einer Mitteilung.

Quelle: Electrive – Niederlande: Tesla gibt alle Supercharger für Fremdmarken frei

worthy pixel img
Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Robin Geddet:

Mit einem Abo bei Tesla wird es schnell günstig. Es ist monatlich kündbar und hat sich schnell gerechnet. Für Vielfahrer oder Urlaubsreisen ist das interessant. Man kann es allerdings erst buchen, wenn im eigenen Land Supercharger für Nicht-Teslas freigegeben sind. Zum testen einfach mal die eigene Adresse auf Frankreich stellen.

Wolfbrecht Gösebert:

„… hat ein E-Up überhaupt einen CCS Anschluss?“

Lt. Elektrive.net (18.02.2022) ist das jetzt ggf. bestellbare Modell Style „Plus“ serienmäßig mit einer CCS-Ladebuchse ausgerüstet.

Anonymous:

Wenn ich die Wahl zwischen 0,71€/kWh mit 12 bis über 20 Ladepunkten habe oder mich bei 4 Ionity Ladepunkten in die eventuelle Warteschlange stellen muss, dann darf jeder frei entscheiden ;-)
Wie sich die Preise bei verschiedenen Abo-Modellen künftig darstellen werden bleibt sowieso abzuwarten :-)

Anonymous:

Warten wir einfach ab, wie Tesla den Rest der Industrie wieder am Nasenring durch die Manege führt – die Ladedaten im Model Y 2.0 werden ja in Kürze den Weg in die Öffentlichkeit finden – mal sehen, was dann passiert ;-)

KumpelAnton:

0,71€/kWh – kein Schnäppchen. Kann mir nicht vorstellen, daß die von Nicht-Teslas überrannt werden.

Anonymous:

Wenn man sich mit einem Porsche finanziell übernommen hat, dann muß man halt beim Laden sparen ;-)
Aber ist beim geleasten Porsche nicht eh immer eine Ionity Ladekarte dabei?

Anonymous:

Genau , aber diesen Denkfehler im Konzept Arbeit hat hier im Forum offensichtlich noch nicht jeder verstanden.
Von Work-Life-Balance sprechen wir lieber gar nicht erst – aber so sind sie, die „jungen Wilden“ oder die „Unbelehrbaren“

Silverbeard:

Herrlich, die wichtigen Porschefahrer, die jede Sekunde optimieren müssen. Aber bei dem Verbrauch auch…

Teslas Plan ist es die SuCs bis Ende 2023 zu verdreifachen. Wenn es Stau am Lader gibt, dann wird das ein vorübergehendes Problemchen.

Ich fahre zwar keinen Porsche, bin also nicht so richtig informiert, aber hat ein E-Up überhaupt einen CCS Anschluss?

brainDotExe:

Ionity kann bereits 800V bzw. 350kW, warum sollte da eine neue Generation kommen?

Wann kann Telsa 800V?

das sind die neuen Rundzellen, die viele Hersteller künftig bauen werden

Wäre mir neu, dass diese auch viele Abnehmer haben werden.
Bis auf manche Nischenmodelle plant die deutsche Automobilindustrie größtenteils mit prismatischen Zellen. Macht ja auch mehr Sinn.

Draggy:

Ich verstehe die Aussage nicht, dass bei beruflicher Nutzung 5 Minuten Umweg sehr teuer sein sollen. Die Firma hat ja das Geld, Leute für mehrere Stunden in einem Auto sitzen zu lassen, ohne, dass sie dort irgendwas tun. Da machen 5 Minuten mehr oder weniger nichts aus.

Ähnliche Artikel

Cover Image for Kommentar: Merz’ Flexibilität gefährdet klare Klimaziele

Kommentar: Merz’ Flexibilität gefährdet klare Klimaziele

Sebastian Henßler  —  

Friedrich Merz setzt auf Technologieoffenheit – doch Schlupflöcher wie E-Fuels gefährden Klimaziele und binden Ressourcen an ineffiziente Lösungen.

Cover Image for EU: Von der Leyen will am Verbrenner-Aus festhalten

EU: Von der Leyen will am Verbrenner-Aus festhalten

Michael Neißendorfer  —  

Das bereits vor mehr als zwei Jahren festgelegte Ziel, ab 2035 komplett aus der Benzin- und Dieseltechnologie auszusteigen, halte die EU für „erreichbar“.

Cover Image for Roland Berger: China dominiert alle Schlüsselbereiche der Automobilindustrie

Roland Berger: China dominiert alle Schlüsselbereiche der Automobilindustrie

Michael Neißendorfer  —  

China übernimmt zunehmend die technologische Führung in der Autobranche und belegt damit die Spitzenposition unter 22 Automobilnationen.

Cover Image for Steigende Privatkäufe von E-Autos stabilisieren Pkw-Markt

Steigende Privatkäufe von E-Autos stabilisieren Pkw-Markt

Michael Neißendorfer  —  

Elektroautos und Plug-in-Hybride sind die Wachstumstreiber auf dem deutschen Pkw-Markt, während die Verkäufe von Verbrennern langsam zurückgehen.

Cover Image for Elli testet bidirektionales Laden zu Hause

Elli testet bidirektionales Laden zu Hause

Sebastian Henßler  —  

Elli startet ein Pilotprojekt für bidirektionales Laden: Wallbox, PV und E-Auto speichern Strom im Akku und geben ihn ins Haus zurück, mit Kostenvorteilen.

Cover Image for Volkswagen-CEO: Software macht Autofahren „noch attraktiver“

Volkswagen-CEO: Software macht Autofahren „noch attraktiver“

Laura Horst  —  

VW-CEO Oliver Blume und Cariad-Chef Peter Bosch erklären die neue Software-Strategie des Konzerns.