Studie: Drei Zukunftsszenarien für europäische Elektroautos

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Maria Glaser
Maria Glaser
  —  Lesedauer 9 min

Eine Anfang Oktober veröffentlichte Studie der Unternehmensberatung McKinsey, die sich damit auseinandersetzt, welches wirtschaftliche Potenzial Europa bei der Umstellung auf Elektroautos hat, zeigt sowohl Fortschritte als auch Probleme auf.

Es gibt sicher viele Assoziationen, die einem bei dem Schlagwort Elektromobilität durch den Kopf gehen können, aber Europa scheint dabei eher ins Hintertreffen geraten zu sein. Einer der einst führenden Märkte der Automobilindustrie hinkt gerade beim Umstieg von Verbrennungsmotoren auf nachhaltige Elektroautos hinterher.

Im Jahr 2023 hat die Branche McKinsey zufolge zwar eine Bruttowertschöpfung von umgerechnet knapp 1,7 Billionen Euro erwirtschaftet mit 565 Milliarden Euro, die auf Technologie- und Automobilexporte entfallen, aber es wird ein absteigender Trend prognostiziert. Die Wertschöpfung der europäischen Produktion könne in den nächsten zehn Jahren um 365 Milliarden Euro sinken, wobei der Weltmarktanteil der europäischen Erstausrüster signifikant fallen soll.

Um trotzdem von der Umstellung auf Elektromobilität profitieren zu können und die Wertschöpfung zu steigern, sei es für europäische Automobilunternehmen nötig, innovative Strategien zu verfolgen, um an den wachsenden globalen Märkten teilhaben zu können. Außerdem müsse die Zusammenarbeit in der Branche gestärkt sowie wirksame politische Maßnahmen umgesetzt werden, so die Studie.

Aussichten für 2035

Das Interesse an Elektroautos wächst nicht nur in anderen Ländern, sondern auch in Europa. Nach Daten von McKinsey seien die Verkäufe von 2020 bis 2023 im Jahresvergleich um durchschnittlich mehr als 50 Prozent gestiegen, und obwohl der Absatz von Elektroautos in Europa in den letzten Monaten aufgrund zurückgegangener Subventionen verlangsamt gewesen sei, sieht die Unternehmensberatung die langfristigen Aussichten für die Elektrifizierung in der Region nach wie vor gut.

Für Prognosen bis zum Jahr 2035 hat McKinsey aktuelle Daten aus der Wertschöpfung sowie aus vor- und nachgelagerten Prozessen als Grundlage genutzt. Darauf basierend wurden dann drei mögliche zukünftige Szenarien der Wertschöpfung entworfen, die von heutigen Entscheidungen in der Automobilindustrie abhängen:

„Wenn die führenden europäischen Automobilhersteller nicht in der Lage sind, die Vorteile der Elektrifizierung zu nutzen, könnten in Europa mehr als 400 Milliarden Dollar an vorgelagerter Bruttowertschöpfung – etwa 35 Prozent der Gesamtwertschöpfung – gefährdet sein. Wenn sie den Übergang jedoch gut bewältigen, könnte die Elektromobilität einen Mehrwert von etwa 300 Milliarden Dollar für die europäische Wirtschaft schaffen, mit Multiplikatoreffekten auf angrenzende Branchen.“ – Belinda Yu, Redakteurin der Studie von McKinsey

Diese Prognosen gehen davon aus, dass ab dem Jahr 2035 alle in Europa verkauften Neuwagen Elektroautos sein werden, wie es die derzeitige politische Verordnung zum Verbrenner-Aus vorsieht.

Der McKinsey-Studie zufolge ist die Elektrifizierung zwar ein wichtiger Bestandteil zum Erreichen der globalen Klimaziele, jedoch könnte sie die europäische Automobilindustrie in den kommenden Jahrzehnten erheblich beeinträchtigen, wenn der Übergang nicht richtig gesteuert werde. Die vollständige Elektrifizierung bis 2035 sei nur dann möglich, wenn rechtzeitig die richtigen Rahmenbedingungen geschaffen werden, wie die Erschwinglichkeit von Elektroautos, die Ladeinfrastruktur, die Verfügbarkeit erneuerbarer Energien und eine robuste Batterielieferkette.

Viel zu verlieren: Die Automobilindustrie für Europa

Mit einer Bruttowertschöpfung von umgerechnet rund 1,72 Billionen Euro hat der europäische Automobilsektor im Jahr 2023 knapp 8 Prozent des gesamten Bruttoinlandsproduktes der Region ausgemacht. In Europa werden jährlich etwa 13 Millionen Autos produziert, was mehr als jedes sechste weltweit ist, und etwa vier Millionen exportiert. 2023 waren knapp 16 Prozent der verkauften Neuwagen Elektroautos. Im selben Jahr waren knapp 2 Prozent aller zugelassenen Fahrzeuge in Europa elektrisch.

Außerdem sind im Automobilsektor etwa 5,5 Millionen Menschen beschäftigt, was fast 12 Prozent aller Arbeitsplätze im verarbeitenden Gewerbe der EU entspricht. Die Automobilindustrie investiert jährlich umgerechnet knapp 59 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung (F&E) und macht damit knapp ein Drittel der EU-Ausgaben für F&E aus.

Da sich die Nachfrage im Automobilbereich verändert hat hin zu elektrischen oder alternativen Antrieben sowie zu automatisiertem Fahren, haben sich auch die Wertschöpfungsketten der Branche verschoben. Im Wettbewerb um Marktanteile haben neue Hersteller im Vergleich zu langjährig etablierten Unternehmen dabei die Nase mit 55 Prozent am globalen Markt bereits vorne. Das traditionell eng mit der Automobilindustrie verknüpfte Europa hat also in der Zukunft viel zu verlieren im Wettbewerb um die Führung der Branche.

Drei Zukunftsszenarien von McKinsey

Um die Zukunft der europäischen Automobilbranche abzubilden, hat die Unternehmensberatung McKinsey drei Szenarien für 2035 entworfen: ein disruptives Szenario, ein Szenario mit ehrgeizigen Plänen und ein Szenario mit vollem Potenzial.

Es wird dabei zu bedenken gegeben, dass die historisch größten Automobilregionen Europa, Japan und Südkorea sowie Nordamerika in den vergangenen 20 Jahren bereits erhebliche Anteile an der weltweiten Produktion verloren haben und stattdessen fast ein Drittel aller Fahrzeuge in China hergestellt wird. Dieser inzwischen wichtigste globale Automobilmarkt ist dabei noch relevanter im Bereich der Elektromobilität und Batterieentwicklung. Entsprechend beziehen sich die drei Zukunftsszenarien von McKinsey darauf, wie gut es der Automobilindustrie in Europa gelingen wird, sich gegen diese Konkurrenz zu behaupten.

Das disruptive Szenario

Im disruptiven Szenario sind neue, aufstrebende Unternehmen für Elektroautos maßgeblich an der Umgestaltung europäischer Märkte beteiligt, was zu einem Rückgang der europäischen Bruttowertschöpfung um umgerechnet knapp 365 Milliarden Euro führen könnte.

Zu diesen neuen, disruptiven Marktteilnehmern zählen auch chinesische Hersteller, die Autos doppelt so schnell entwickeln können bei bis zu 30 Prozent weniger Kosten. Das liegt auch daran, dass China die Lieferketten für Batteriematerialien in Afrika oder Indonesien dominiert sowie über 90 Prozent der weltweiten Produktionskapazitäten für Lithium verfügt.

In diesem Szenario würde der heimische Marktanteil europäischer Hersteller von etwa 60 Prozent im Jahr 2023 auf 45 Prozent im Jahr 2035 fallen und die Marktanteile im Ausland würden von 12 auf 7 Prozent sinken. Europa würde dann 20 bis 25 Prozent weniger Autos produzieren, wobei die Exporte um 40 Prozent zurückgehen und die Importe um zusätzliche 1,2 Millionen Autos steigen würden.

Das Szenario mit ehrgeizigen Plänen

Bei dem Szenario mit ehrgeizigen Plänen geht McKinsey davon aus, dass die europäischen Branchenführer ihre aktuellen Pläne zur Unterstützung des heimischen Automobilsektors umsetzen. Damit wäre Europa in der Lage, den Verlust der vorgelagerten Bruttowertschöpfung auf umgerechnet etwa 120 Milliarden Euro unter dem aktuellen Stand zu begrenzen und gleichzeitig 256 Milliarden Euro an nachgelagerter Bruttowertschöpfung hinzuzugewinnen.

Um dieses Szenario zu erreichen und die Präsenz europäischer Automobilindustrie in Europa und außerhalb zu erhalten, müssten verschiedene Strategien konsequent und erfolgreich verfolgt werden. Dazu gehört der geplante Ausbau der heimischen Batterieindustrie um 35 weitere Batteriefabriken bis 2035, was mit einer zusätzlichen Kapazität von 1300 Gigawattstunden einhergeht. Derzeit gebe es 22 dieser Werke. Neben dem Ausbau der Produktion müsste zudem der Rohstoffabbau und das Batterierecycling gefördert werden, um unabhängig von anderen Regionen zu werden.

Außerdem müsse, so McKinsey, die europäische Produktion ausgebaut werden, wie 2022 mit dem Werk von Tesla in Grünheide. Dies führe zu Technologietransfer und erweitertem Zugang zu Märkten. Dazu muss sich Europa aber auch als Investitionsstandort durchsetzen und das regulatorische Umfeld vereinfachen.

Das Szenario mit vollem Potenzial

Beim dritten Szenario mit vollem Potenzial würden die europäischen, etablierten Hersteller ihr größtes Wertschöpfungspotenzial ausnutzen und damit ihre Dominanz der letzten Jahre bei Verbrennungsmotoren auch bei Elektromobilität umsetzen. Damit würde die vorgelagerte Bruttowertschöpfung beibehalten und eine zusätzliche nachgelagerte Wertschöpfung in Höhe von 275 Milliarden Euro dazugewonnen werden. Dies kann durch neue Dienstleistungen und andere Aktivitäten im Zusammenhang mit Elektroautos erreicht werden.

McKinsey zufolge ist dieses Szenario nicht utopisch. Es sei für europäische Unternehmen und Regierungen möglich, den Erfolg der letzten Jahrzehnte auch in der Elektromobilität wieder zu erreichen. Dazu müsse die Region ihre Fähigkeiten in der Automobilproduktion aufrechterhalten, ihre Position als Exportschlager für Autos und Technologie behalten und eine größere Kontrolle über den Lebenszyklus der Elektroautos erlangen, so McKinsey. Dazu gehören auch Batterien, Ladeinfrastruktur, die erneuerbare Energieerzeugung und Kreislaufwirtschaft. Zudem müssten die etablierten Hersteller den Rückstand bei Software und Innovation für Batterien aufholen.

Zusätzliches Potenzial für europäische Elektromobilität

Um nachgelagerte Umsätze in der europäischen Automobilbranche zu stabilisieren, empfiehlt die Studie unter anderem neue Dienstleistungen für Elektroautos:

„Digitale und vernetzte Dienstleistungen, wie fortschrittliches Infotainment, autonomes Fahren, Unterhaltung im Auto und vorausschauende Wartung könnten einen zusätzlichen Wert von 30 bis 70 Milliarden US-Dollar generieren. Um seine Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, muss Europa bis 2030 möglicherweise zusätzlich 410.000 Ladestationen pro Jahr installieren, betreiben und warten, was die Wertschöpfung der europäischen Wirtschaft um 70 bis 100 Milliarden Dollar erhöhen könnte. Schließlich könnten Batterierecyclingdienste die Wertschöpfung um 15 Milliarden Dollar erhöhen und es den Batterieherstellern ermöglichen, in den nächsten 20 Jahren mehr als die Hälfte bestimmter Metalle aus recyceltem Material zu beziehen.“ – Belinda Yu

Außerdem hat McKinsey verschiedene Bereiche untersucht, deren Verbesserung die Branche in Zukunft weiterbringen kann. Neben den unten genannten Aspekten empfiehlt die Studie auch Investitionen in Forschung und Entwicklung, eine Straffung des Produktportfolios und die Kooperation und Zusammenarbeit innerhalb der Branche.

Personal und Förderung

Europa hat eine Talentlücke, und nicht nur das. Der Studie zufolge hat sich auch das Produktivitätswachstum verlangsamt und die Stundenproduktivität stagniere. Laut der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) habe die Europäische Union 2021 20 Prozent weniger MINT-Absolvent:innen auf tausend Einwohnende gehabt als die USA und 45 Prozent weniger als Südkorea.

Zudem empfiehlt die Studie Schulungen und Weiterbildungen von Personal, vor allem in den Bereichen Cybersicherheit, Softwareentwicklung und künstliche Intelligenz.

Zuletzt könne es, so McKinsey, von Vorteil sein, eine leistungsorientierte Kultur in Zeiten des Wandels zu stärken, was durch die Festlegung klarer Kennzahlen oder die Förderung eines Umfelds der kontinuierlichen Verbesserung erreicht werden kann. Zudem können Motivation und Arbeitsproduktivität durch Wohlbefindens der Mitarbeiter:innen verbessert werden.

Zu hohe Energiekosten

Im Dezember 2023 waren die Strompreise für Unternehmen in Deutschland im Durchschnitt doppelt so hoch wie in den Vereinigten Staaten und dreimal so hoch wie in China. Durch zu hohe Energiekosten geraten europäische Unternehmen unter finanziellen Druck und Europa wird als Wirtschaftsstandort unattraktiver. Zu den Lösungen gehört hier vor allem der Ausbau eines erneuerbaren, lokalen Energienetzes.

Regulatorische Komplexität

Die Bürokratie, die in Deutschland oft mehr oder minder scherzhaft gerügt wird, ist auf europäischer, wirtschaftlicher Ebene bitterer Ernst. In einem Bericht der Europäischen Investitionsbank aus dem Jahr 2023 sei die Komplexität der Vorschriften von einem Viertel der Unternehmensleiter in Europa und den USA als Haupthindernis für Investitionen in Europa genannt worden, so die Studie.

Dazu gehören auch Genehmigungsverfahren für Ladeinfrastruktur, die in Europa noch nicht einheitlich geregelt sind. Die Verbesserung der Verfahren könne laut Studie den Verwaltungsaufwand verringern, die Effizienz verbessern und die Bearbeitungszeiten für Genehmigungen verkürzen.

Unternehmensinterne Optimierung

Um innerhalb des Unternehmens an Sicherheit und Stabilität zu gewinnen, rät McKinsey dazu, innovative Strategien zu nutzen und Schwachstellen in der Lieferkette zu minimieren. Technologien wie Blockchain und künstliche Intelligenz sollen außerdem helfen, interne Probleme zu erkennen und zu lösen.

Eine wirksame Politik

Um den europäischen Automobilunternehmen zu helfen, sich im heimischen Markt zu entwickeln, können der Studie zufolge drei politische Maßnahmen helfen: Verbesserung von Kostenwettbewerbsfähigkeit durch den raschen Ausbau erneuerbarer Energiequellen und des europäischen Stromnetzes, Umsetzung eines praktischen Plans zur Energiewende und Steigerung der Arbeitsproduktivität sowie Behebung des Mangels an qualifizierten Arbeitskräften.

Timing der Technologien

Der Übergang auf Elektromobilität sei graduell, auch dies betont McKinsey. Das sei vor allem dahingehend wichtig, als dass man Übergangstechnologien wie Vollhybride, Plug-in-Hybride und Reichweitenverlängerer nicht vernachlässigen darf. Sogar in China, dem führenden Markt für Elektroautos, seien Hybridautos für diesen Wandel von entscheidender Bedeutung. Europa müsse das richtige Tempo für die Elektrifizierung finden, denn weder ein zu schnelles noch ein zu langsames Vorgehen wäre für den Prozess förderlich.

Quelle: McKinsey – Europe’s economic potential in the shift to electric vehicles

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Maria Glaser

Maria Glaser

Aus dem geisteswissenschaftlichen Bereich kommend, verbindet Maria Glaser bei Elektroauto-News.net seit 2023 ihre Liebe zum Text mit fachlichen Inhalten. Seit ihrem Studium in Berlin und Wien arbeitet sie im Bereich Lektorat, Korrektorat und Content Writing, vor allem zu Mobilität.
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pani:

Ich begründe im Allgemeinen meine Meinung. Aber Dein ‚Beitrag‘ hat mir gerade die Sprache verschlagen.
Du gibst hier einfach nur erbärmlichen, lange und endgültig widerlegten Unsinn wieder, der mich, sorry, kotzen lässt.
Bist Du wirklich nicht in der Lage, Dich selbst zu informieren, anstatt Schwachsinn zu verbreiten?

pani:

Und ein Ioniq 5N Fahrer ist für Dich ein beeindruckendes Vorbild? Für diese Truppe gehörte besser morgen als übermorgen endlich Tempo 130 auf unseren Autobahnen her.

Wallrider:

Vielleicht hört man einfach keine Diskussion mehr, weil es nichts mehr zu diskutieren gibt?!
Ihre Zahlen sind vollkommen veraltet, der Strommix weltweit wird täglich besser, es wird immer mehr recycled und der Anteil seltener Erden sinkt, an dem Verbrenner ändert sich nichts mehr, Benzin bleibt dreckig… die Technik ist nun mal 150 Jahre alt…

DoDo:

Und, weiter? Wahrscheinlich ganz stolz gekauft und 15 Jahre gefahren. Da freut sich die Autoindustrie, über wenig Umsatz. Aber Tonnen von Abgasen in die Luft geblasen!

Franz-J. Rüther:

Was hast du jetzt vergessen zu erzählen, wo du doch im Glashaus sitzt und trotzdem mit Steinen wirfst?

Was passiert eigentlich ab km-Stand 9001 beim Tesla Model S nach dem Break Even oder ab km-Stand 30.001 bei anderen BEV aktueller Studien oder bei deinen Fantasiezahlen mit 10 Jahren (Entfernungen misst man nicht mit Zeitangaben)?

Richtig! Jedem Verbrenner wächst, nach dem BEV-Break-Even bis zur Verschrottung ein eigener CO2-Rucksack, den der Verbrenner niemals auf 0 g CO2 reduzieren kann.

S. Eckardt:

… dann kauf doch einen Tesla aus einem demokratischen Land …
Das kommt Elon Musk zugute und der unterstützt dann den Demokraten Trump!
Besser?

Wechsler:

Evtl. sind sie in der falschen Diskussion gelandet, heute schreiben wir das Jahr 2024.
Beim aktuellen Strommix ist der CO2 Rucksack nach 30-40T km abgebaut. Mit der eigenen Solaranlage oder den zukünftigen Strommix noch viel schneller.

Manfred Hauptreif:

Vielleicht mal einen kurzen Schritt zurück! Wie war das, warum sollen wir auf Teufel komm raus auf e-Autos umgestellt werden? War da mal was mit Klima? Die Herstellung von e-Autos erzeugt doch Unmengen von CO2, die je nach Fahrweise erst nach 10 Jahren die CO2-Menge eines Diesel einholen. Solange wir also Jahr um Jahr die Produktion von e-Autos expandieren, wird der CO2-Ausstoß schlimmer und schlimmer. Bezeichnenderweise hört man jetzt auch nix mehr von einer Wohltat für‘s Klima, schon gar keineZahlen mehr. Jetzt geht es erstmal, wie gehabt, um Konkurrenzkampf und Gewinn! Ansonsten müssten wir uns über jedes günstige e-Auto, ev auch aus China, freuen. Entlarvend finde ich!

Steven B.:

Wobei man etwas differenzieren muss. Bei uns ist eine Demokratie vorhanden, welche mittekbar und unmittelbar auf unser tun und handeln einflusst nimmt. In China bestimmt die KP, dann ist das so! Bei uns wird erst debattiert und diskutiert und am Ende Kompromisse besprochen, woraus Gesetze erfolgen – all das benütigt seine Zeit und macht es komplex. Wir benötigen im Prinzip eine Konsolodierung und Reform der westlichen Demokratie, um uns an das Umfeld anzupassen. Diese angepassten und geänderten Rahmenbedingungen würden Firmen zu Gute kommen – Thema Sicherheit, Finanzierbarkeit, Sozialisierung, Steuern usw. Also es ist komlpliziert in einer gewachsenen Gesellschaft wie es der Westen ist – aber das macht unseren heutigen Wohlstand aus, was in Zukunft daraus wird, mag ich mir heute auch nicht vorstellen…

S. Eckardt:

Man sollte mal die Anzahl chinesischer Ingenieure und deutscher Ingenieure im Automobilsektor gegenüberstellen. Da überraschen diese Unterschiede nicht mehr. Und wer glaubt, es sind deshalb so viele chinesische Ingenieure weil sie weniger Potential haben, der irrt sicher.
Beispiele aus einer anderen Branche:
Zuletzt ist eine chinesische Mission auf dem Mond weich gelandet (am Pol, wo andere auch hin wollten); es gibt eine chinesische Raumstation. Beides keine Nachahmerprojekte!

Ja, wir müssen aus dem Quark kommen – und das fängt bei der Bildung und dem Engagement jedes einzelnen an.

Aber, das Heil der deutschen/europäischen Wirtschaft wird ohnehin nicht im Automobilbau liegen. Jedes Verbrennerauto durch ein e-Auto zu ersetzen, wird nicht funktionieren und eine Verkehrswende muss her.

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