Stellantis plant günstiges E-Auto für 2024

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Fiat / Stellantis

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Stellantis, der Mutterkonzern von Marken wie Fiat und Citroën, hat ambitionierte Pläne, um im wachsenden Markt für erschwingliche Elektroautos zu konkurrieren. Mit dem Ziel, gegen Renault und chinesische Automobilhersteller anzutreten, plant das Unternehmen, sein Portfolio um ein weiteres kostengünstiges Elektroauto zu erweitern.

Das neue Modell, das vom Fiat Panda inspiriert ist, soll im Juli 2024 vorgestellt werden und voraussichtlich weniger als 25.000 Euro kosten. Dieses Fahrzeug zielt darauf ab, mit Renaults Dacia Spring zu konkurrieren, einem der derzeit erschwinglichsten Elektroautos auf dem Markt. Olivier François, CEO der Marke Fiat, betonte in einem Interview die wachsende Nachfrage nach günstigeren Elektroautos. „Es besteht ein echter Bedarf an erschwinglicheren E-Autos“, sagte er.

Neben dem elektrischen Panda-Modell plant Stellantis auch, Anfang nächsten Jahres ein vollelektrisches Stadtauto der französischen Marke Citroën auf den Markt zu bringen, das ebenfalls unter 25.000 Euro kosten soll. Dieses Fahrzeug, bekannt als e-C3, wird in der Slowakei produziert, um die Produktionskosten niedrig zu halten. Damit möchte das Unternehmen besser mit dem in China hergestellten Dacia Spring von Renault und dem kommenden, in Frankreich produzierten Renault 5 konkurrieren.

Für den neuen elektrischen Panda deutete François an, dass es wahrscheinlich Synergien mit der Plattform des neuen Citroën e-C3 geben wird. Dies könnte bedeuten, dass Stellantis plant, ähnliche Technologien und Produktionsmethoden für beide Fahrzeuge zu nutzen, um Effizienz zu steigern und Kosten zu senken.

Die Einführung erschwinglicherer Elektroautos kommt zu einem kritischen Zeitpunkt für die Automobilindustrie. Viele Verbraucher spüren den Druck der Inflation, was ihre Kaufkraft beeinträchtigt. Gleichzeitig drängen chinesische Automarken verstärkt auf den europäischen Markt, was den Wettbewerbsdruck erhöht und die Notwendigkeit unterstreicht, günstigere E-Autos anzubieten. Die Bemühungen von Stellantis, diese Fahrzeuge auf den Markt zu bringen, spiegeln den allgemeinen Trend in der Automobilindustrie wider, sich auf eine breitere Zielgruppe von Verbrauchern zu konzentrieren.

Quelle: Automotive News Europe – Stellantis plans sub-€25,000 Panda EV to take on Renault, BYD

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Lorenzo:

Sehe ich (und scheinbar auch Stellantis) anders. Solange 85% noch Verbrenner sind, ist doppelspuriges und somit teures „BEV only“ FÜR DIE TRADITIONELLEN HERSTELLER eher gefährlich. Siehe Ford…und auch VW hat aktuell ein Margenproblem. Stellantis hingegen nicht. Das B-Segment läuft „gemischt“ mit >1Mio vom Band. Wenn dann mal >50% BEV sind, gebe ich Dir völlig Recht. Dann wird aber auch Stellantis mit einer reinen Plattform dabei sein.
Sie gehen schrittweise. Ecmp2, Stla-small bis large (=Bev, aber ice mit Umbau noch mögl.), dann bev.
Das ist Risikomanagement. Die Margen von Stellantis (doppelt als VW) geben aktuell Recht….

Marc:

Richtig, das ist das Problem von Stellantis. Sie haben nicht die Elektroanteile, so dass sie Mischplattformen verwenden müssen. Mit der entsprechend geringeren Effizienz. Und dieser Teufelskreis führt dazu, dass die Einstiegsklasse bei 20k gar nicht bedient werden kann und man für 25k keine übergreifende Plattform nutzen kann. Das ist ja auch das, was ich sage. Nur: VW hat schon die MEB und wird auf MEB-Basis dieses Jahr knapp 900.000 Autos ausliefern. Daher ist der ID.2 keine Phantasieprodukt, Kostenrechner werden das nachvollziehen können. Die Skaleneffekte bei 1 Million Autos auf einer Plattform sind groß. Und die Plattform an sich ist sehr günstig. Der ID.2 wird als kommen. Alles richtig gemacht, VW. Alles falsch gemacht, Stellantis.

Lorenzo:

Naja. VW „kündigt“ einmal etwas an – für frühestens 2025.
Ob das preislich (falls auf Plattform der IDs basierend) überhaupt irgendwie in diese Nähe kommt, bleibt spannend. Softwaretechnisch etc. ebenso kaum besser.
Ich glaube Stellantis hat da eher andere Mitbewerber. In diesem Segment sind Mischplattformen aktuell zudem (noch) stark margen-förderlich, da die E-Anteile (z.B Peugeot 208) erst 10-15% betragen. BEV-only kann bei 80%+ Sinn machen…
Das ist aktuell der GROSSE Vorteil von Stellantis ggü anderen traditionellen Herstellern.

Lorenzo:

************. Ausser fehlenden Spielereien auf dem Bildschirm und Apps ist das Auto – für seien Zweck (ist ja kein Langstreckenwagen) – sowohl optisch als auch technisch ziemlich top. Teuer, aber das sind alle anderen auch (und dabei deutlich hässlicher).

[Edit: Bitte keine Beleidigungen, danke / Die Redaktion]

Silverbeard:

Ich denke, dass es auch in China Zeit braucht Produktionskapazitäten aufzubauen. Wozu Fahrzeuge exportieren, solange man die gesamte Produktion gut in China absetzen kann, dem mit Abstand größten Markt der Welt (ca. USA und EU zusammen).

Ein Verkauf in der EU hat viele Probleme. Transportkosten und -zeit, Zoll, Umrüstung, Ersatzteile für eine verschwindend geringe Fahrzeugmenge bereithalten…

Spiritogre:

Der chinesische Markt verzerrt da einfach das Bild. Da jeder Kontinent und sogar jedes Land da andere Akzente setzt. Der chinesische Markt ist der größte der Welt und oh Wunder, Chinesen kaufen am meisten günstige chinesische Autos…

Philipp:

2% Marktanteil sind 2% Marktanteil in 2023.

Auch bei Verbrennern ist der Marktanteil in Summe nur noch 10% für Autos unter 15k€. Deine Aussage „quasi gar nichts“ stimmt halt so nicht, weil das Segment bereits klein ist. Innerhalb seines Segments hat er welchen Marktanteil?

Wenn nur Marktanteil über alle Segmente relevant wäre, dann wüßtest Du dass dann Tesla mit seinem 1 Auto in 2 Karosserievarianten und 2 Farben dominant wäre.

Also suche Dir aus:
a) Porsche ist „quasi gar nichts“
b) Tesla ist die Nummer 1, mit Abstand
c) Chinesen sind im Markt bis 25k€ bereits dominant hier angekommen.

Marc:

Gut, du legst Zahlen vor, die mehr oder weniger den günstigsten elektrischen PKW mit dem teuersten elektrischen PKW vergleichen. Da hätte man ein Verhältnis von 50:1 statt eines Kopf-an-Kopf Rennens erwartet. Um um das Mal ins Verhältnis zu setzen: Vom aktuell meistverkauften Elektroauto in Deutschland, dem ID.4/5, ist diese Zahl alleine im Juli erreicht worden.

Das zeigt, wie schwach sich dieses sehr günstige Elektrofahrzeug verkauft, gab ja unlängst gar verkaufsfördernde Maßnahmen für den Spring. Und diesem Auto hilft das Dacia/Renault Dach. Da weiß man wenigstens, dass es noch morgen Service geben wird. Ist also mit rein chinesischen Autos nicht ganz zu vergleichen.

Aber eines bleibt stehen: Günstig alleine hilft nicht, Marktchancen muss es haben. Gab ja auch mal den Suda, falls du den noch erinnerst…

Philipp:

Zulassungszahlen Jan-Jul 2023

Dacia Spring: 5121
Porsche Taycan: 3146

Da es sich beim Spring um ein reines Chinaauto mit aufgeklebten Renaultlabel handelt, sind sie schon da und haben Marktanteil, fast doppelt so hoch wie Porsche bei BEV.

Marc:

Deine Verschwörungstheorie übersieht, dass alleine in China etwa 30 neue Automobilmarken entstanden sind, die alle Expansionspläne haben. Wenn die also was zu bieten hätten, würden die es bieten. Denn aktuell verkaufen die alle in Europa und Amerika quasi gar nichts. Zumindest die 25 nicht so bekannten China-Marken würden alle hierzulande ein 25k-Auto bringen. Wenn es eines mit Marktchancen gäbe.

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