Sono Motors äußert sich zur künftigen Strategie hinter dem Solar-Elektroauto

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Sono Motors

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 5 min

Mit einem innovativen Solar-Elektroauto will das Münchner Start-up Sono Motors für mehr Nachhaltigkeit auf unseren Straßen sorgen. Aber das Geld wurde knapp, als ein Investment scheiterte; Anfang des Jahres verhinderte nur eine erfolgreiche Crowdfunding-Kampage das vorzeitige Aus des Projekts. Doch mittlerweile drängt das Münchener Start-Up wieder selbstbewusst nach vorne. Erste Prototypen wurden in Auftrag gegeben, ein Ausblick auf das Infotainment-System wurde gestattet und der goSono Mobilitätsdienst läuft ebenfalls gut an. Genau der richtige Zeitpunkt, um einen Blick auf die künftige Sono Motors-Strategie zu riskieren.

Gerade erst im August 2020 haben sich die beiden Gründer Jona, Laurin und ein Teil des Sono Teams nach Köln, Hamburg und Berlin aufgemacht. In einem durch Corona eingeschränkten Rahmen wollte man den eigenen Fans und Freunden ein Update zu Sono Motors und deren Erstlingsstromer Sion geben. Dabei gab das Start-Up zu verstehen, dass man, um die weitere Entwicklung des Sion optimal auszurichten, auch auf die veränderten Rahmenbedingungen reagiert und die Strategie für das Jahr 2020 angepasst habe. Was dies im Detail bedeutet nachfolgend.

Sono Motors setzt vollen Fokus auf Prototypenbau

„Noch Ende diesen Jahres werden wir der Welt eine neue Prototypen-Generation des Sion vorstellen“, so Sono Motors. Bereits die ersten beiden Prototypen sind bei dem aktuellen Partner Roding entstanden, welche innerhalb der vergangenen drei Jahre auch die Wartung und Inbetriebnahme der Prototypen übernommen hatte. Auch die örtliche Nähe war und ist für eine enge Zusammenarbeit sehr hilfreich.

Bei den künftigen zwei, anstatt vier Prototypen – um Geld zu sparen, setzt Sono Motors erneut auf Roding. „Der Fokus liegt dabei auf dem „Look & Feel“ und der Fahrweise, um euch ein möglichst gutes Gefühl für das Serienfahrzeug vermitteln zu können. Schlüsselkomponenten, wie etwa der E-Antrieb von unserem Partner Continental, werden in dieser Generation bereits verbaut sein“, so die Informationen aus der aktuellen Pressemitteilung des Start-Ups.

Philipp, Verantwortlich für das Management der Prototypenentwicklung bei Sono Motors, gab zudem in der Vergangenheit schon zu verstehen, dass das äußere wie auch das innere Erscheinungsbild mit einbezogen werde, bei der Veränderung hin zur 2. Prototypengeneration. So werde die Integration der Solarzellen bereits anders aussehen, als im ersten Prototyp und auch das Armaturenbrett sowie das Cockpit werden sich vom Vorgänger unterscheiden. Eine reduzierte Form des seriennahen Infotainment-Systems wird es ebenfalls geben.

„Für uns als Autohersteller ist die visuelle Präsentation von Fortschritten enorm wichtig – um Investoren zu überzeugen und weitere Reservierungen generieren zu können. Deshalb konzentrieren wir uns im verbleibenden Jahr stark auf das Prototypenprogramm. Zusätzlich legen wir einen Fokus auf das Testing zentraler Komponenten der Fahrzeugentwicklung und die weitere Entwicklung unserer Alleinstellungsmerkmale, wie etwa die Solar Integration und unsere Mobility Services.“ – Jona, Co-Gründer von Sono Motors

Update zu Testing, Solar Integration und Mobility Services

Neben dem Bau der eigentlichen Prototypen werden auch einzelne Komponenten stetig getestet. Auf den Prüfständen sind aktuell der Elektromotor, die Batterie, das Kühlsystem und die Klimaanlage sowie das Infotainment System zu finden, welche auf Herz und Nieren geprüft werden. Diese Tests sind besonders im Hinblick auf das Serienfahrzeug von Bedeutung und liefern bereits jetzt wertvolle Erkenntnisse für den Serienprototypen, wie das Sono Motors Team zu verstehen gibt.

Im Rahmen der Tour hat man zudem einen Ausblick auf die aktuellsten Fortschritte zur Solar Integration sowie der Mobility Services App präsentiert. In den kommenden Wochen sei angepeilt, dass die Werkzeugkonstruktion für das erste maßstabsgetreue Teil der Solar Integration gefertigt wird. Ein weiterer wichtiger Meilenstein zur Serienentwicklung. Es handelt sich dabei um das Werkzeug zur Fertigung des vorderen Daches, das wie alle anderen Karosserieteile des Sion mit Solarzellen ausgestattet sein wird.

„Besonders die Solar Integration weckt auch immer mehr Interesse in der Branche. Die innovative Technologie ermöglicht eine Integration von Solarzellen in die unterschiedlichsten Fahrzeuge über den Sion hinaus. Wir sind bereits in ersten Gesprächen.“ – Sono Motors

Aber auch die eigens entwickelte Mobilitäts-Applikation nimmt immer weiter seine finale Form und Funktionalität an. Hier arbeite man aktuell an der Integration in den eigenen Prototypen, den man dieses Jahr präsentieren wird. Der Fokus wird dabei auf der Carsharing-Funktion liegen, aber auch auf dem sogenannten Ridepooling, also der Mitnahme weiterer Insassen. Derweilen arbeitet das Energy Services Team in enger Abstimmung mit dem Mobility Services Team an der Umsetzung des Powersharing, das später ebenfalls über die App steuerbar sein wird.

Sono Motors: Angepasste Strategie 2020

Kostenreduktion und Konzentration auf das Wesentliche steht auch bei Sono Motors hoch im Kurs. Dies hat sich bereits dadurch gezeigt, dass das Unternehmen, um Kosten zu reduzieren, die Anzahl der Prototypen von vier auf zwei reduziert hat. Des Weiteren werde man bis zum Ende des Jahres Ausgaben weiter prüfen und reduzieren, während sich die Märkte wieder stabilisieren und von Corona erholen können. Das betrifft zum Beispiel besonders kostenintensive Posten in der Fahrzeugentwicklung. Ausgenommen davon sind Tests, wie etwa zur Validierung der Solar Integration sowie die Arbeit an den technischen Prüfständen.

„Wie Corona sich entwickeln wird, bleibt offen. Wir gehen jetzt in eine Konsolidierungsphase, in der wir den Status quo aller Bereiche der Fahrzeugentwicklung nochmal im Detail prüfen, um potenzielle Auswirkungen auf den Serienstart möglichst zu vermeiden und die Serienproduktion, wie geplant, starten zu können. Wir nutzen 2020 außerdem für eine interne Neuausrichtung, die uns schon heute auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereiten wird. Der Aufbau einer Organisation mit flachen Strukturen bei einem stark wachsendem Team ist seit Anfang diesen Jahres bereits in vollem Gang. Unser Ziel: die Förderung von Agilität und Flexibilität durch selbstorganisierte Teams.“ – Sono Motors

Sono Beirat – Start-Up verleiht eigener Community-Stimme mehr Gewicht

Das Start-Up gibt im Rahmen des Strategie-Updates zu verstehen, dass man einen Beirat gründen wird. Ziel ist es Branchenexperten zusammenzubringen, die Sono Motors künftig bei strategischen Entscheidungen beratend zur Seite stehen werden. Ein Sitz soll dabei auch an ein Community-Mitglied vergeben werden. Weitere Infos hierzu werden zeitnah folgen, wie das Unternehmen aus München zu verstehen gibt.

Quelle: Sono Motors – Pressemitteilung vom 21. August 2020

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Christian:

Ganz genau!

Strauss:

Tom 1, verstehe Dich nicht. Sei froh einen Zoe, Id , oder jeden anderen E zu haben. Du brauchst doch nicht schon wieder zu wechseln. Mit Mietbatterie läuft der Zoe 20 Jahre. Andere laut heutigem Stand der Technik sicher so um 10 Jahre. Die Lebensdauer beim e Auto steht und fällt mit der künftigen Entwicklung der AKKUs. Die geht rasant vorwärts im Gegensatz der Verbrennertetechnik, die am Ende der Fahnenstange angekommen ist.

Klaus Labod:

Ich denke, dass die Reichweite des Sion nicht marktgerecht ist, 500 km sollte man man ohne Nachladen schon fahren können… Soll ich deshalb einen VW kaufen?

Tom 1:

Du hast recht Ich bin kein Techniker, meine Autos sind 20 und 27 Jahre alt, den letzten mag der TÜV nicht mehr, schade. Jetzt habe ich das Überbrückungsangebot mit der ZOE angenommen, aber ich brauche keine 50-100 Assistenzsysteme, falls Du mich verstehst, in der Fachwerkstatt werden dann die Preise aufgerufen, oder halt schnell wieder das neueste Modell kaufen. Ist das der Fortschritt den WIR wollen.?!

Strauss:

Tom, dann bist Du aber wohl kein Techniker oder einfach schlecht informiert. Hast Du auch voraus bezahlt für eine Anhängevorrichtung und einem Fingerhut voll Strom vom Dach? Die E Mobillität kommt langsam in die Gänge, wegen denen die was auf die Strasse kriegen . Und nicht Sprüche machen die sie den Marktführern abgeschrieben haben.

Tom 1:

Bei all den vielen negativen Kommentaren, es geht um das Gesamtkonzept von Sono Motors, Apps, offenes Werkstatt Buch, 3 D Ersatzteile, Nachhaltigkeit von Anfang an.
Der Sion ist für Individualisten, okay, nie ein Volumen Produkt, wer das nicht von Anfang an verstanden hat, sollte sich mal besser informieren.

Strauss:

Das sind Gurus und von solchen sollte man sich in Acht nehmen……

Frank:

Da ich nach meiner Reservierung und die damit verbundenen Anzahlung leider nur Marketinginfos bekommen habe bzw weiteres Geld a gefragt wurde, habe ich mir jetzt einen VW gekauft. Ich hoffe nur, das nicht zuviele Leute auf diese leeren Versprechungen reinfallen und Ihr Geld verbrennen. Aktuell unterstützt die Medienwelt die Mache ja wieder enorm.

Florian Zach:

Hast du gesehen wielange so eine Entwicklung nach eigenen angeben bei Mercedes, vw und co dauert?

Ich war ähnlicher Meinung wie du bis ich von deren Leitungen in diversen Interviews die Zeithorizonte gehört habe…
Sono Motors ist TOP unterwegs. das würden dir alle großen Autohersteller und die die richtig Ahnung davon haben bestätigen..

wünschte auch es wäre anders und ginge schneller… gehts leider nicht

Tesla hat auch 5 Jahre gebraucht und dann nochmal 5 fürs Model S… it takes enormous time

DerMarc:

Das ist keine Strategie, sondern eine Taktik. Kostenreduktion und Konzentration aufs Wesentliche. Was hat man vorher gemacht? Kosten erhöht und sich aus Unwesentliche konzentriert? Glaube ich sofort. Visualisieren bedeutet, man setzt wertvolle Ressourcen ein, um zu werben. Das widerspricht der Kostenreduktion. Scheint dann also die Konzentration aufs Wesentliche zu sein, mehr zu werben. Weniger Produkt, mehr Werbung. Klingt nach Hilflosigkeit bei leeren Kassen.

Der Wagen sollte Ende 2019 an den Start gehen. Das wäre die richtige Zeit gewesen, selbst wenn sich der Serienanlauf um ein paar Monate verzögert hätte. Jetzt besteht keine Chance mehr, ein Produkt auf den Markt zu bringen, das volle Förderung bekommt. Die Solarladung ist eh Wunschdenken für Leute, die weder Physik noch den Dreisatz in der Schule hatten. Die 25.000€ sind genauso lächerlich, zumal herauskam, sie zahlen 9.500€ für den Akku, der ursprünglich mit 4000€ kalkuliert wurde. Das wird, pars pro toto, mit dem ganzen Autopreis passieren. Da werden sie 50.000€ brauchen, um even zu breaken.

Machen wir uns nichts vor: Selbst ein Großkonzern mit riesigen Einkaufvolumen kann dieses Auto heute nicht für 25.000€ Verkaufspreis bauen.

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