Sono geht mit dem Solar-E-Auto Sion auf US-Tour

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Sono Motors

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 5 min

Sono Motors, der in München ansässige Hersteller des Sion, hat mit dem Solar-Elektroauto eine USA-Tour gestartet. Der erste Stopp für das US-amerikanische Debüt des Sion war der Times Square in New York City. Der fünfsitzige Pkw soll in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 in Produktion gehen, so Sono in einer aktuellen Mitteilung.

Die Auswirkungen des Klimawandels sind bereits jetzt auf der ganzen Welt zu spüren. Die Abkehr von fossilen Energien war daher nie dringlicher. In einer Welt ohne fossile Brennstoffe sind sauberere Transportmittel ein Muss, und unsere Mission, jedes Fahrzeug mit Solarzellen auszustatten, ist nur der nächste logische Schritt“, so Laurin Hahn, CEO und Mitbegründer von Sono Motors. „Solar Electric Vehicles sind die nächste Stufe der Null-Emissions-Mobilität. Sie ermöglichen mehr Bequemlichkeit, eine größere Reichweite mit einer einzigen Batterieladung und somit eine größere Unabhängigkeit von der existierenden Ladeinfrastruktur. Wir freuen uns unglaublich, den Sion zum ersten Mal in den Vereinigten Staaten zu präsentieren und unsere Zukunftsvision der Solarmobilität vorzustellen.“

Der Sion geht nun von Küste zu Küste in den USA auf Tour und soll bei folgenden Stopps der Öffentlichkeit präsentiert werden:

  • New York City (11. Oktober, NASDAQ MarketSite am Times Square; 12. Oktober, 1 Noble Street, Brooklyn)
  • Boston (14. Oktober, High Street Place Food Hall)
  • Detroit (17. Oktober, The Eastern)
  • San Francisco (24.–25. Oktober, Location TBA)
  • San José (26. Oktober, nur auf Einladung)
  • Los Angeles (27.–28. Oktober, Tuxedo LA)

Die USA sind weiterhin ein spannender Markt für uns. Zusätzlich zu unseren Plänen, nächstes Jahr damit zu starten, den Sion auf den europäischen Markt zu bringen, prüfen wir aktiv amerikanische Partnerschaftsmöglichkeiten und erweitern unser Portfolio an integrierten Solarlösungen für Flottenbetreiber“, so Hahn weiter. „Unsere Solarlösungen sollen es Lkw, Bussen, Anhängern und anderen Nutzfahrzeugen ermöglichen, die Kraft der Sonne zu nutzen, um den Verbrauch und die Kosten für fossile Energien zu senken, ohne Kompromisse beispielsweise hinsichtlich der Reichweite einzugehen. Unternehmen in ganz Europa und in den USA setzen unsere lizenzierbare Technologie bereits für ihre Flottenfahrzeuge ein, entweder als Pilotprojekt oder im laufenden Betrieb. Wir können es kaum erwarten, noch weitere Flottenbetreiber in Amerika damit zu unterstützen.“

Sono Motors: die Kraft der Sonne nutzen

Seit seiner Gründung in München im Jahr 2016 hat sich Sono Motors zu einem Pionier für solarbetriebene Fahrzeuge entwickelt. Laut dem Unternehmen hat der Sion das Potenzial, das weltweit erste preiswerte SEV zu werden. In Kombination mit dem unternehmenseigenen Portfolio an integrierten Solartechnologien ermöglicht Sono Motors sowohl Pendelnden als auch Unternehmen, die Kraft der Sonne für ihre Mobilität zu nutzen.

Die Außenhaut des familienfreundlichen Sion besteht aus 456 nahtlos integrierten Solarhalbzellen, welche die Anzahl an Ladevorgängen reduzieren und das Auto auf kurzen Fahrten sogar komplett selbst versorgen können. Die Solartechnologie erweitert die Batteriereichweite des Sion von etwa 305 km um durchschnittlich 112 km pro Woche bei typischen Wetterverhältnissen und sogar um bis zu 241 km pro Woche bei optimaler Witterung.

Die 54 kWh fassende LFP-Batterie des Sion lässt eine maximale Ladeleistung von bis zu 75 kW (DC) bzw. 11 kW (AC) zu. Das bidirektionale Laden mit bis zu 11 kW macht den Sion zu einem echten „Solarkraftwerk“: zum Laden elektronischer Geräte und anderer Elektroautos oder zur Wiedereinspeisung von Energie in private oder öffentliche Netze.

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Sono Motors

Sono Motors verzeichnet, Stand heute, mehr als 20.000 aktive private Reservierungen für den Sion (mit einer durchschnittlichen Anzahlung von rund 2000 Euro) sowie mehr als 22.000 Vorbestellungen von Flottenbetreibern, darunter mehr als 12.000 von Finn, einer Plattform für Auto-Abos, die in Deutschland und in den USA aktiv ist.

Bei einem voraussichtlichen Nettoverkaufspreis von etwa 25.000 Euro – und weniger erforderlichen Ladevorgängen – dürfte der Sion zu den Mittelklassefahrzeugen mit den niedrigsten TCO (Total Cost of Ownership, Betriebsgesamtkosten) zählen. Gemeinsam mit seinem Partner Valmet Automotive plant Sono Motors den Produktionsbeginn in Finnland in der zweiten Jahreshälfte 2023. Innerhalb von sieben Jahren sollen dort mehr als 250.000 Fahrzeuge vom Band rollen.

Kürzlich erst stellte Sono Motors sein Solar Bus Kit vor, eine solare Nachrüstlösung, die für die in Europa üblichen 12 m langen Linienbusse optimiert wurde. Elektrische Systeme wie etwa die Heizung, Lüftung und Klimaanlage (HLK), automatische Türen und Videobildschirme können mit dem Kit teilweise mit Solarenergie betrieben werden. Das kann pro Bus bis zu 1500 l Diesel und bis zu 4,4 Tonnen CO2 im Jahr einsparen.

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Sono Motors

Über 20 Unternehmen auf der ganzen Welt – darunter eine Tochtergesellschaft von Mitsubishi Europe, MAN Truck & Bus, Chereau, Kögel und das städtische Busnetz der Stadt München – setzen die integrierte Solartechnologie von Sono Motors bereits im Rahmen von Pilotprojekten in einer Reihe an Flottenfahrzeugen ein, wie zum Beispiel Bussen, Aufliegern, Lkw und E-Transportern. Mehrere dieser Kundenimplementierungen feierten ihr Debüt im September bei der IAA Transportation 2022, der weltweit größten Transportmesse zum Thema Nutzfahrzeuge.

Des Weiteren bekräftigte Sono Motors auch noch einmal seine Partnerschaft mit Sibros, einem Vorreiter im Bereich Over-the-Air (OTA) Connected Vehicle Systems mit Sitz in San José in Kalifornien. Sibros arbeitet mit Fahrzeugherstellern aus aller Welt zusammen daran, den Status von Flotten zu optimieren, Softwarerückrufe zu reduzieren und neue vernetzte Dienste mit vollständigen OTA-Fahrzeugsoftware-Updates, Datenerhebung und Diagnostik in einem einzigen System anzubieten.

Die Software-Updates, Datenerhebung und Remote-Interaktionen im Sion laufen über die Deep Connected Platform von Sibros. Diese bietet Sono Motors direkten Einblick in die Fahrzeugdaten und Flottenanalysen sowie die Möglichkeit, dadurch die Kosten für Wartung und Instandhaltung zu reduzieren; gleichzeitig diagnostiziert und behebt die Plattform potenzielle Probleme, bevor diese die Fahrzeugfunktionen beeinträchtigen, darunter Malware-Hacks und sonstige Cybersicherheitsprobleme.

Wir sind stolz darauf, dass Sono Motors, unserer Meinung nach eines der innovativsten Unternehmen auf dem Markt für solarbetriebene Fahrzeuge, uns als Partner ausgewählt hat, um den Sion mit unserer Connected Vehicle Technology auszustatten“, sagt Hemant Sikaria, CEO und Mitgründer von Sibros. „Die Beliebtheit des Sion und die vielen Vorbestellungen unterstreichen noch einmal, wie wichtig sichere und zuverlässige Over-the-Air-Software-Updates und Datenerhebung für die gesamte Flotte sind. Innovative Technologien wie solarbetriebene Fahrzeuge sind die Zukunft, und wir freuen uns sehr darauf, diese Reise als Partner an der Seite von Sono Motors anzutreten.“

Quelle: Sono Motors – Pressemitteilung vom 11.10.2022

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Yoyo:

https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/autokatalog/marken-modelle/sono-motors/sono-motors-sion/

Der ADAC jubelt schon ganz doll. Dann glauben wir jetzt auch gaaaanz fest daran…

Ulrich:

Du beurteilst den Geschmack eines Kuchens, bevor das Rezept geschrieben und er gebacken wurde.

adson:

Warum tummeln sich hier so viel Besserwisser!
Dieses Auto läutet einen völlig neuen Trend ein – die Abkehr vom stylischen Wohnzimmer auf Rädern, hin zum praktischen günstigen Transportmittel! Auch ich empfind das Tesla M3 als das zeitlos schönstes Auto am Markt, aber kaufen werde ich den Sion.
Warum:

  • günstiger Kaufpreis
  • günstige Versicherung
  • günstige Unterhaltskoste
  • ungewöhnlich günstiges Ersatzteilkonzept
  • Auslegung auf Eigenwartung/-Reparatur
  • Solarladung in optimierter Form
  • Stromabgabe 400V/3x16A/11kW und 230V/16A
  • bidirektionales Laden von Anfang an
  • alle praktischen Dinge sind enthalten, auf „Schnick/Schnack“ wird verzichtet
  • ausreichend große Batterie mit langer Lebensdauer (>3000 Vollzyklen)
  • Anhängekupplung
  • Trägergruppe/Karosse auf Langlebigkeit ausgelegt (Alu / Kunststoff)
  • implementierte Lösung zur gemeinschaftlichen Nutzung grundsätzlich enthalten

Mir ist keine anderes bezahlbares Auto bekannt, welches den Nachhaltigkeitsgedanken so konsequent verfolgt!

Dittmar Krauss:

Das sehe ich auch so. Ein Auto, das einfach funktioniert, viel Platz auf kleiner Stellfläche bietet, günstig im Unterhalt ist, ohne Chromspange und Fakeauspuff. Dazu braucht es keinen Wildwuchs in der Modellpalette. Zwei drei Varianten (Allrad) genügen i.d.R.
Günstige Radnabenmotoren sparen Material und Aufwand.
Das wäre mein Traumauto.

Stefan:

Unsinn.Jede Aktie geht gerade nach unten.Ausser die von Rüstungs-und Energie AGs‘.Und Sono hat beim ersten erfolgreichen Börsengang den zweiten angekündigt. Der Sion ist nun so, wie die Vorbesteller es mitgestaltet haben, da und Serien reif. Mir gefällt er und Investoren, für den zweiten Börsengang, bestimmt auch.

Läubli:

Eigentlich mag ich dich… solche Aussagen gefallen mir, wenn man bei der Wahrheit bleibt! :)

Smartino:

VW ist da konsequenter: Dessen Aktien gehen seit über 1 Jahr nach unten

Läubli:

Ja genau, dito meinem Haupteintrag. Solarzellen gehören nicht auf Autos, da bringen diese im Verhältnis der Kosten nix, das hat man schnell ausgerechnet und nebenbei schaden diese dem Design, da Solarzellen nicht ganz so Cool sind wie Kohlefaser (CFK) auf der Haube oder dem Dach zu haben.

brainDotExe:

Ein Van hat für mich eher nichts emotionales, das ist ein rein rationales Fahrzeug.
Da würde ich mir eher einen Kombi mit mehr Leistung und Sportoptik kaufen, wenn überhaupt.

Winchester:

Ich weiß in solchen Medien wird gern über Elektroautos hergezogen, ich fahre ja selbst eines, aber dieser Artikel gehörte nicht dazu. Es wurden allgemeine und einfache Tipps gegeben, um die Lebensdauer der Antriebsbatterie zu verlängern.

Das Hitze der Batterie schadet, darauf können wir uns ja einigen. Eine aktive wassergekühlte Temperierung ist aber nicht bei allen E-Autos möglich. Gerade günstigere Modelle wie VW E-Up, Nissan Leaf, Dacia Spring, etc. sind nicht mit einem solchen System ausgestattet. Da wird maximal luftgekühlt, das bringt halt nur nix, wenn die Außentemperatur schon an den 40°C nagt ;) Diese Autos werden ja auch in südlicheren Breitengraden verkauft und auch bei uns steigen die Durchschnittstemperaturen, 40°C im Hochsommer werden in Zukunft keine Seltenheit mehr sein.

Und auch wenn die meisten E-Autos die Batterie aktiv temperieren können, sorgt dies zum einen für einen höheren Verbrauch und ist gleichzeitig immer eine, ich nenne es mal, „Kompromisstemperatur“. Es ist nicht so, dass bei 39°C alles bestens ist und bei 40°C dann unbedingt gekühlt werden muss. Das Schlimmste soll verhindert werden, dass sich die Batterie stark aufheizt und definitiv Schaden nimmt. Dennoch lassen dauerhaft hohe Temperaturen, auch schon unter 40°C, die Batterie schneller altern.

Ich bleibe dabei, das Konzept des Sion ist absurd. Die wenigen Kilometer Reichweitengewinn durch zu keinem Zeitpunkt perfekt ausgerichtete PV-Module erkauft man sich durch:

  • Den Drang immer in der Sonne parken zu müssen (ja den hat man, zumindest unterbewusst, es macht z.B. null Sinn ein solches Auto immer die Garage und nicht davor zu stellen)
  • Dadurch schnellere Alterung / Schädigung des Innenraums durch Hitze / UV-Strahlung
  • Schnellere Alterung der Antriebsbatterie durch höhere Temperaturen
  • Höhere Energieverbräuche durch die Kühlung der Antriebsbatterie und des Innenraums
  • Höheres Gewicht

Meine Meinung: Photovoltaik ist ein wichtiger Baustein für die Energiewende und gehört primär auf Hausdächer, sowie auf landwirtschaftlich nicht nutzbare oder ertragsarme Flächen sowie in Zukunft in Kombination mit der Landwirtschaft als Agri-PV. Aber ganz sicher nicht auf E-Autos.

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