Shell stimmt Kauf von Ubitricity zu

Cover Image for Shell stimmt Kauf von Ubitricity zu
Copyright ©

Ubitricity

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

Shell hat eine Vereinbarung unterzeichnet, Ubitricity zu kaufen, einen europäischen Ladeanbieter für Elektrofahrzeuge. Die Entscheidung stelle einen weiteren Schritt in den Bemühungen von Shell dar, die Fahrer beim Umstieg auf kohlenstoffärmeren Transport zu unterstützen, so Ubitricity in einer aktuellen Mitteilung. Vorbehaltlich der kartellrechtlichen Genehmigung soll die Vereinbarung voraussichtlich noch in diesem Jahr abgeschlossen werden.

Ubitricity wurde in Berlin gegründet, ist mittlerweile in zahlreichen europäischen Ländern aktiv und betreibt mit mehr als 2700 eigenen Ladepunkten das größte öffentliche Ladenetz in Großbritannien (aktuell mehr als 13 Prozent Marktanteil). Darüber hinaus baut das Unternehmen seine Position vor allem in Deutschland und Frankreich aus und hat bereits 1500 private Ladepunkte für Flottenkunden in Europa installiert.

„Was die Menschen an Ubitricity begeistert, ist, dass wir Ladepunkte in die bestehende öffentliche Infrastruktur integrieren und damit für jeden eine Möglichkeit schaffen, zu laden, wann und wo er Strom braucht. Vor allem in Städten, wo ein Großteil der Anwohner keine Möglichkeit hat, privat zu laden, kann diese Option den Umstieg auf ein Elektroauto erleichtern. Sie ergänzt das bereits bestehende Angebot von Shell um ein weiteres Puzzleteil und eröffnet Elektrofahrern damit eine Fülle von Lademöglichkeiten.“ – Lex Hartman, CEO Ubitricity

Ubitricity arbeitet mit lokalen Behörden in Europa zusammen, um Lademöglichkeiten für Elektroautos in bestehende Straßeninfrastrukturen wie Laternenmasten und Poller zu integrieren. Diese Lösung ist erschwinglich und einfach für alle, die ihr Fahrzeug laden wollen, während es auf der Straße parkt. Das Angebot ist vor allem für jene hilfreich, die privat keine Möglichkeit haben, die Batterie ihres E-Autos über Nacht aufzuladen.

Ubitricity-Shell-Ladeinfrastruktur-Elektroauto-Laterne

Mit der Übernahme treibt Shell die Expansion in dem schnell wachsenden Markt für das öffentliche Laden von Elektroautos voran und erweitert Kernkompetenzen, um das Ladeangebot insgesamt auszubauen. Dieses umfasst aktuell bereits mehr als 1000 Schnell- und Ultraschnell-Ladepunkte an rund 430 Shell Tankstellen, plus weltweit mehr als 185.000 Ladepunkte an unterschiedlichen Standorten, etwa auf Tankstellen, an Autobahnen und Elektro-Hubs.

„Indem wir mit Städten und Kommunen zusammenarbeiten, möchten wir die wachsende Zahl von Kunden unterstützen, die auf ein Elektroauto umsteigen wollen, und es Ihnen so bequem wie möglich machen. Optionen wie Laternen-Lademöglichkeiten, die von Ubitricity angeboten werden, werden für diejenigen, die in Städten leben und arbeiten oder keinen privaten Parkplatz haben, von entscheidender Bedeutung sein. Ob zu Hause, bei der Arbeit oder unterwegs, wir möchten unseren Kunden zugängliche und erschwingliche Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge bieten, egal wo sie sich befinden.“ – István Kapitány, Executive Vice President von Shell Global Mobility

Shell hat sich selbst zum Ziel gesetzt, bis 2050 oder früher ein Netto-Null-Emissions-Energieunternehmen zu werden, im Einklang mit seinen Kunden und der Gesellschaft. Mit den entsprechenden Produkten will Shell den Kunden helfen, ihren CO2-Fußabdruck zu reduzieren. Der Kauf von Ubitricity ist ein weiterer Abschnitt auf diesem Weg. Sobald der Deal abgeschlossen ist, wird Ubitricity voraussichtlich eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von Shell werden.

Quelle: Ubitricity – Pressemitteilung vom 25.01.2021

worthy pixel img
Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

Artikel teilen:

Kommentare

Ähnliche Artikel

Cover Image for GM kürzt Elektroauto-Produktion und streicht Jobs

GM kürzt Elektroauto-Produktion und streicht Jobs

Sebastian Henßler  —  

General Motors kürzt die Elektroauto- und Batterieproduktion in den USA drastisch – über 1700 Arbeitsplätze fallen weg, darunter 550 in Ohio.

Cover Image for Xpeng-Deutschlandchef: Verbrennerverbot war „Schnellschuss“

Xpeng-Deutschlandchef: Verbrennerverbot war „Schnellschuss“

Laura Horst  —  

Der Geschäftsführer von Xpeng Deutschland bezeichnet das Verbrennerverbot ab 2035 als „Schnellschuss“. Dennoch sieht er Elektroautos als die Zukunft.

Cover Image for Mobility House: E-Flotten sparen mit dynamischen Tarifen Geld

Mobility House: E-Flotten sparen mit dynamischen Tarifen Geld

Maria Glaser  —  

Das Münchner Unternehmen gab bekannt, dass mit der Erweiterung des ChargePilot Flotten bis zu 30 Prozent günstiger laden können.

Cover Image for Festkörperbatterien von Nissan ab 2028

Festkörperbatterien von Nissan ab 2028

Maria Glaser  —  

Der japanische Hersteller hat Batteriezellen für Elektroautos entwickelt, die die Reichweite verdoppeln und Ladezeiten verkürzen können.

Cover Image for Batteriehersteller BMZ: Zwei Töchter sind insolvent

Batteriehersteller BMZ: Zwei Töchter sind insolvent

Laura Horst  —  

Der Batteriehersteller BMZ Group hat für zwei deutsche Töchter Insolvenz angemeldet. Der Betrieb soll weiterlaufen und Kundenbeziehungen bestehen bleiben.

Cover Image for Toyota mit neuer Strategie: ab in die Luxusklasse

Toyota mit neuer Strategie: ab in die Luxusklasse

Wolfgang Gomoll  —  

Toyotas neue Luxusmarke Century will Rolls-Royce und Bentley Konkurrenz machen und löst Lexus im Luxussegment ab. Der erste Eindruck ist vielversprechend.