Scholz: Lithium sichert die Wende zur Elektromobilität

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Sebastian Henßler
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  —  Lesedauer 2 min

Bundeskanzler Olaf Scholz und der serbische Präsident Aleksandar Vučić kamen im sächsischen Freiberg zusammen, um über den Lithium-Abbau in Deutschland und Serbien zu sprechen. Im Zentrum stand die Frage, wie dieser Prozess umweltfreundlich gestaltet werden kann. Lithium spielt eine zentrale Rolle in der Batterieproduktion für Elektroautos, sorgt jedoch oft für Kritik, da seine Gewinnung Umweltschäden verursachen kann.

Scholz betonte die Notwendigkeit, den Rohstoffbedarf der Industrie zu sichern. „Ohne ausreichend Lithium können wir die Wende zur Elektromobilität nicht schaffen“, sagte er, wie die Tagesschau berichtet. Dabei geht es nicht nur um internationale Lieferketten, sondern auch darum, den heimischen Bergbau zu stärken. Angesichts der steigenden Nachfrage müssten Projekte in Europa umgesetzt werden. Zugleich sei es entscheidend, die Bevölkerung einzubinden und Umweltstandards zu garantieren.

Ein innovatives Verfahren für nachhaltigen Lithiumabbau wurde an der Bergakademie Freiberg entwickelt. Unter der Leitung von Martin Bertau hat das Institut für Technische Chemie das sogenannte COOL-Verfahren erprobt. Es bindet klimaschädliches CO2, statt es freizusetzen. Der Prozess wurde bereits erfolgreich getestet, und eine spanische Firma plant die nächste Umsetzungsphase in einer Pilotanlage. Das Verfahren ermögliche die Produktion von hochwertigem Lithiumkarbonat, das ohne weitere Aufbereitung für Batterien genutzt werden könne. Dabei verzichte man auf fossile Rohstoffe und schone die Umwelt.

Bertau betonte, dass auch Reststoffe im Verfahren wiederverwertet werden. „Es geht darum, Ressourcen effizient zu nutzen und Abfall zu minimieren.“ Die Erkenntnisse aus Freiberg sollen nicht nur in Deutschland, sondern auch in Serbien Anwendung finden. Das Jadar-Tal gilt als eines der größten Lithium-Vorkommen Europas und bietet enormes Potenzial.

Serbien spielt eine wichtige Rolle in der Rohstoffstrategie der EU. Im Juli unterzeichneten Scholz und EU-Kommissionsvize Maroš Šefčovič in Belgrad eine Absichtserklärung zur umweltfreundlichen Gewinnung des Rohstoffs. Ziel ist es, die Abbauprojekte unter strengen Umweltauflagen zu realisieren und die lokale Bevölkerung einzubeziehen. Auch in Sachsen stehen konkrete Projekte vor dem Start. Scholz informierte sich zuletzt über das Vorhaben bei Altenberg im Erzgebirge. Das dortige Vorkommen könnte jährlich Lithiumhydroxid für etwa eine Million Elektroauto-Batterien liefern. Damit würde die deutsche Industrie unabhängiger von globalen Rohstoffmärkten.

Quelle: Tagesschau.de – Mit serbischem Präsidenten in Freiberg: Scholz betont Bedeutung von Lithium-Abbau

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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pionierska:

Verdummung durch Greenwashing. Betont wird, dass CO2 bei der Umsetzung zu Li2CO3 gebunden wird. Dass es später bei der Verarbeitung wieder freigesetzt wird sagt man nicht.

Robert:

„Damit würde die deutsche Industrie unabhängiger von globalen Rohstoffmärkten.“ Unfug sie ist dan von serbien abhängig

Rolando:

Nicht berichtenswertes Gelaber das nichts bewirkt.

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