Porsche bleibt der Formel E treu bis mindestens 2030

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
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Porsche verlängert sein Engagement in der E-Motorsport-Königsklasse Formel E. Damit steht der Stuttgarter Sportwagenhersteller auch dann am Start, wenn die vierte Fahrzeuggeneration in der vollelektrischen Rennserie Einzug hält, die sogenannte Gen4. Mit einem zeitweisen Allradantrieb bietet das Reglement schon ab der nächsten, elften Saison der ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft eine weitere technische Herausforderung mit Relevanz für die Straße. Die Einführung von Gen4 erfolgt zur Saison 13 (2026/2027) und soll weitere Entwicklungsfreiheiten mit sich bringen, von denen die Hersteller noch mehr für ihre Serienprodukte lernen können.

2023/2024 bestreitet Porsche seine fünfte Formel-E-Saison. Neben dem werkseigenen TAG Heuer Porsche Formel-E-Team startet auch das US-Kundenteam Andretti Formula E mit dem Porsche 99X Electric. Gemeinsam haben sie Porsche an die Spitze der Herstellerwertung gebracht, mit Pascal Wehrlein auf Rang 2 des Fahrerrankings hat Porsche auch noch ein heißes Eisen für den Weltmeister-Titel im Rennen, er liegt bei noch sechs ausstehenden Rennen nur 14 Punkte hinter dem aktuell Führenden Nick Cassidy von Jaguar TCS Racing.

Porsche hat sein Konzept des Elektrorennwagens am bilanziell CO2-neutralen Standort Weissach entwickelt. Mit dem Engagement in der WM will Porsche seinen Anspruch demonstrieren, unter den traditionellen Automobilherstellern eine führende Rolle in den Bereichen Elektrifizierung, Nachhaltigkeit und Technologie einzunehmen. In der Formel E gewinnt die Marke auch wertvolle Erkenntnisse für ihre elektrischen Seriensportwagen.

Unser Engagement in der Formel E ist von Anfang an langfristig ausgerichtet“, erklärt Michael Steiner, Vorstand für Forschung und Entwicklung der Porsche AG. „Die Entwicklung unserer Rennfahrzeuge zeigt das enorme Potenzial der E-Mobilität. Künftig wollen wir in der Formel E noch mehr Erkenntnisse gewinnen und diese auf unsere Straßensportwagen übertragen“, sagt er. Als eine der wettbewerbsstärksten Serien im Motorsport treibe sie die technologischen Leistungen von Porsche an. „Wir freuen uns darauf, die Meisterschaft weiter mitzugestalten und die Fortschritte der E-Mobilität voranzutreiben.

Genau wie die Formel E wollen wir innovative Technologien und mehr Nachhaltigkeit in den Motorsport bringen – und an der Spitze neuer Entwicklungen stehen“, ergänzt Thomas Laudenbach, Leiter Porsche Motorsport. „Dafür bietet die WM eine erstklassige Bühne: Sport auf höchstem Niveau, ein globales öffentliches Interesse und hohe technologische Relevanz. Das Know-how aus dem Rennsport fließt direkt in unsere Sportwagen ein: Ingenieure aus dem Motorsport sitzen bei uns Schulter an Schulter mit Kolleginnen und Kollegen aus den Straßenprojekten. Schließlich entwickeln wir Technologie nicht um der Technologie willen, sondern zum Nutzen unserer Kunden.“

Performance-Evolution der Formel-E-Fahrzeuge binnen zehn Jahren

Porsche startet seit 2019/2020 in der Elektrorennserie. Damals kamen Fahrzeuge der zweiten Generation zum Einsatz, mit denen ein reichweitebedingter Fahrzeugwechsel zur Rennhalbzeit bereits nicht mehr nötig war. Aktuell befinden die Boliden sich in ihrer dritten Generation – mit bis zu 350 kW Leistung, einer maximalen Rekuperationsleistung von 600 kW und über 300 km/h Höchstgeschwindigkeit. Die bevorstehende „Gen3 Evo“ steigert die Performance noch einmal deutlich, bevor mit der Gen4 der nächste größere technologische Schritt erfolgt. Dann soll die Leistung auf bis zu 600 kW steigen, die Rekuperationsleistung auf bis zu 700 kW.

Jeff Dodds, CEO der Formel E, zeigt sich „hellauf begeistert, dass Porsche weiter mit an Bord ist. Mit ihrem Engagement und ihrem Spirit für Innovationen bildet die Marke einen Eckpfeiler der Meisterschaft – für mindestens vier weitere Jahre“, also bis 2030. Die Expertise von Porsche als Entwickler von High-Performance-Antrieben und als einer der führenden Automobilhersteller versetze der Serie einen großen Schub für die Zukunft. „Eine Zukunft, in der wir uns auf noch mehr Errungenschaften und sportliche Glanzpunkte freuen als heute schon“, sagt Dodds.

Porsche-Formel-E
Porsche

Pablo Martino, Head of Formula E Championship der FIA weist darauf hin, dass Porsche nach Jaguar und Nissan der dritte Hersteller ist, der sich für die Gen4-Jahre verpflichtet hat: „Wie Nissan und Jaguar, die ihre Teilnahme bereits verkündet haben, steht Porsche synonym für Motorsport und Innovation. Wir freuen uns, die gemeinsame Reise fortzuführen – mit denjenigen Herstellern, die bereits bestätigt sind, und denjenigen, die ihre Teilnahme noch bekanntgegeben werden. Wir pushen die Zukunft des elektrischen Rennsports unaufhörlich, und das Momentum der Formel E wächst immer weiter an.

Quelle: Porsche – Pressemitteilung vom 23.05.2024

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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