Wie die Obrist Group fossile Brennstoffe ersetzen und das Klima retten will

Cover Image for Wie die Obrist Group fossile Brennstoffe ersetzen und das Klima retten will
Copyright ©

Obrist Group

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 6 min

Ist das eine Lösung für ein klimafreundlicheres Energiesystem? Die deutsch-österreichische Obrist Group plant die Errichtung sogenannter Gigaplants, eine Art riesiger Solarparks, die jedoch keinen Strom liefern, sondern grünes Methanol. Bei der Produktion werde der Atmosphäre mehr klima-schädliches Kohlendioxid (CO2) entzogen als bei der späteren Nutzung abgegeben wird, behauptet zumindest Firmenchef Frank Obrist. Dadurch sollen die Gigaplants CO2-negativ und somit klima-positiv arbeiten.

Netto-Null ist nicht genug, wir setzen auf netto-negativ“, sagt der Erfinder, Unternehmer und Visionär: „Um künftigen Generationen ein intaktes Klima zu hinterlassen, müssen wir das durch die extensive Nutzung fossiler Brennstoffe ausgestoßene Kohlendioxid wieder einfangen, also aus der Atmosphäre entfernen.“ Obrist hält 190 Patente, die genau dies ermöglichen sollen.

Die Vereinten Nationen unterstützen das Konzept. So hat die United Nations Industrial Development Organization (UNIDO) das Obrist-Konzept kürzlich als „The Most Promising Solution Award Winner in Energy Efficiency Category“ ausgezeichnet. Außerdem wurde Frank Obrist von der UNO-Denkfabrik Diplomatic Council als neues Mitglied aufgenommen und zum Berater der Vereinten Nationen ernannt. Das Diplomatic Council ist ein globaler Think Tank, ein weltweites Businessnetzwerk und eine Charity Foundation mit Beraterstatus bei den Vereinten Nationen (UN Consultative Status).

Vier Millionen Tonnen Methanol pro Gigaplant im Jahr

Die Spezifikationen der Gigaplants lesen sich vielversprechend. Pro Anlage sollen knapp vier Millionen Tonnen Methanol im Jahr hergestellt werden. Dies entspricht bei heutigen Energiepreisen einem Umsatzvolumen von etwa 4,3 Milliarden US-Dollar pro Jahr. Die jährlichen Betriebskosten werden von Obrist auf rund 340 Millionen Dollar beziffert, so dass ein Bruttogewinn von beinahe vier Milliarden Dollar im Jahr verbleibe. Die Baukosten für eine Gigaplant in Höhe von kalkulierten 18,6 Milliarden Dollar wären demnach in weniger als fünf Jahren eingespielt, was einer jährlichen Rendite auf die Kapitalkosten von mehr als 21 Prozent entspräche.

Die hohe Wirtschaftlichkeit ergebe sich allerdings nur, wenn die Anlage im Sonnengürtel der Erde betrieben wird, wo Solarstrom aufgrund der Sonnenintensität zu Kosten von nur 0,88 Cent pro Kilowattstunde verfügbar ist, so Obrist. Diese sog. Stromgestehungs­kosten für die Umwandlung von einer anderen Energieform in elektrischen Strom liegen bei herkömmlichen Solarparks zwischen drei und über fünf Cent, bei Windkraftanlagen zwischen knapp vier (Onshore) und etwa zwölf Cent (Offshore), bei Biomasse zwischen sieben und 17 Cent, bei Erdgas zwischen knapp acht und 13 Cent, bei Stein- und Braunkohle zwischen zehn und 20 Cent und bei Kernkraftwerken zwischen 3,5 und acht Cent pro Kilowattstunde. Das Obrist-Konzept erzeugt den Strom also zu mehr als dreimal niedrigeren Kosten gegenüber dem billigsten alternativen Verfahren.

Niedrige Kosten dank Produktion in der Wüste

Da Elektrizität jedoch schwer im großen Stil zu speichern und noch schwerer zu transportieren ist, wird diese in der Gigaplant „nur“ zur Elektrolyse genutzt, um aus Wasser im ersten Schritt Wasserstoff und aus diesem im zweiten Schritt Methanol zu erzeugen. Methanol ist bei Normaltemperatur flüssig und lässt sich über alle Transportwege, die heute bereits für fossile Brennstoffe vorhanden sind, leicht transportieren (Pipelines, Tankschiffe, Tanklaster usw.).

Der Clou: Das für die Methanolproduktion notwendige Wasser müsse der Anlage nicht zugeführt werden, weil es aus der Luft entnommen werden könne, so das Unternehmen. Dabei genüge schon eine Luftfeuchtigkeit von zehn Prozent, wie sie selbst in der Wüste vorhanden ist, um das begehrte Methanol herzustellen. Die Gigaplants sollen sich also in Wüsten oder auf sonstigem Ödland errichten lassen, das ohnehin nicht anderweitig genutzt werden könnte. Dadurch sollen die Kosten niedrig bleiben und Konflikte mit Besiedlungsprojekten oder der Landwirtschaft verhindert werden.

Die Kosten für das durch Solarenergie und „Wüstenwasser“ hergestellte flüssige Methanol beziffert die Obrist Group auf unter sechs Cent pro Kilowattstunde, also deutlich weniger als andere bekannte Energieträger. Hinzu kommt: Methanol ist im Unterschied zu anderen nachhaltigen Verfahren zur Energiegewinnung wie Photovoltaik oder Windkraft grundlastfähig, steht also unabhängig von Wetterbedingungen zur Verfügung.

Über sechs Milliarden Tonnen CO2 aus der Atmosphäre

Für das Klima wichtiger als die Rendite wäre die CO2-Bilanz: Die Gigaplants sollen jedes Jahr netto mehr als 6,2 Milliarden Tonnen an CO2 aus der Atmosphäre entfernen können, also in etwa das, was Deutschland und die USA zusammen pro Jahr emittieren, bzw. halb so viel, wie China pro Jahr verursacht. Damit würde die gigantische Energiefabrik im großen Stil CO2-negativ arbeiten – es werde mehr CO2 aus der Atmosphäre geholt, als später bei der Nutzung des synthetischen Kraftstoffs Methanol zurückgegeben werde.

Als Nebeneffekt entstehen dabei rund 228.000 Tonnen Kohlenstoff im Jahr, aus dem sich Kohlen­stofffasern oder Kunststoffe herstellen lassen, was die Wirtschaftlichkeit der Anlage steigere. Dem Klima kommen demnach auch die mehr als 6,5 Millionen Tonnen Sauerstoff zugute, die bei der Methanol­Produktion in jedem Jahr in die Atmosphäre abgegeben werden.

2700 Gigaplants im Kampf gegen die Klimakrise

Nach Berechnungen der Obrist Group werden rund 2700 Gigaplants benötigt, um mit grünem Methanol die Nutzung fossiler Brennstoffe vollständig zu ersetzen. Die Gesamt­kosten zur Errichtung der sauberen Energiefabriken lägen bei fast 50.000 Milliarden bzw. 50 Billionen Dollar. „Das ist zwar eine gewaltige Summe“, räumt Frank Obrist ein, „aber angesichts eines weltweiten Umsatzes von etwa acht Billionen Dollar jährlich mit fossilen Brennstoffen keine Utopie.“

Zudem plant der Visionär langfristig: Bis 2150 könnte durch die Gigaplants der CO2-Gehalt in der Atmosphäre wieder auf den des Jahres 1950 zurückgeführt werden, sollen Berechnungen ergeben haben. 1950 betrug der CO2-Anteil in der Luft etwa 290 ppm (Parts per Million), 2023 wurden 420 ppm gemessen. Den Peak erwartet Frank Obrist wie viele Wissenschaftler um das Jahr 2050 herum bei etwa 450 ppm. Ab diesem Zenit könnte der CO2-Anteil über 100 Jahre hinweg durch das „Absaugen“ von Kohlendioxid aus der Atmo­sphäre mit Hilfe der Gigaplants allmählich wieder verringert werden, so die Planung.

Damit der Plan gelingt, müssen neben der Politik vor allem die Kräfte des Marktes aktiviert werden, ist Erfinder und Unternehmer Frank Obrist überzeugt. Sein Credo: „Weil die Herstellung, der Transport und die Nutzung von grünem Methanol um ein Vielfaches kosten­günstiger sind als alle fossilen Brennstoffe oder sonstigen Energieträger wie beispielsweise Kernkraft, stellen Investitionen in Gigaplants ein äußerst lukratives Geschäfts­modell dar.“

Projekte in Namibia, Ägypten, Thailand und den USA

Die Obrist Group hat erst kürzlich eine globale Allianz gemeinsam mit EWU Tech, DSE Green Technology Holdings mit über 25 europäischen Technologiepartnern sowie Global Enterprises zur Errichtung von Gigaplants nach seinem patentierten Obrist-Verfahren geschlossen. Milliardenschwere Projekte seien in Namibia, Ägypten, Thailand und den USA geplant, so das Unternehmen. Die ersten Anlagen seien bereits in der Planungsphase und sollen ab 2026 gebaut werden. 2028 könnte die Produktion anlaufen. Zur Finanzierung sind derzeit laut Angaben sogenannte „Sub Zero Funds“ im Entstehen, die rege Nachfrage sowohl von Seiten der Industrie als auch institutioneller Investoren erfahren sollen.

Auf den ersten Blick erstaunlich, auf den zweiten verständlich: In den Ölfördergebieten im Nahen Osten ist die Investitionsbereitschaft besonders groß – die gesamte Region liegt im Sonnen­gürtel der Erde und könnte daher an der neu entstehenden Methanolwirtschaft ebenso stark partizipieren wie bislang am Erdölgeschäft, das allein aufgrund der Endlichkeit fossiler Brennstoffe ohnehin nicht „ewig“ weiterlaufen kann.

Für Frank Obrist noch wichtiger: „Insbesondere der wirtschaftlich schwächere globale Süden profitiert aufgrund seiner geografischen Lage von der Umstellung auf eine Methanol­wirtschaft, weil dort die Sonnenintensität besonders hoch ist. Wir haben im Nahen Osten erlebt, wie die fossile Erdölwirtschaft einer ansonsten kargen Wüstenregion einen enormen Aufschwung beschert hat. Eine ähnlich positive Entwicklung vor Ort werden Gigaplants in Afrika und anderen Regionen des globalen Südens mit sich bringen.“

Quelle: Obrist – Pressemitteilung vom 21.05.2024 / ORF – Obrist wird Berater der Vereinten Nationen / Bayerischer Rundfunk – Lindauer Firma entwickelt neue Klimaschutz-Lösungen

worthy pixel img
Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
Sidebar ads

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Isabelle:

Sowas sollte am Ende nur für Schiffe und Flugzeuge verwendet werden. Da wird es am dringendsten benötigt.
Was ich interessant fände, wäre das mit Aufforstungsprojekten in der Wüste zu verbinden. Vielleicht ein wenig mehr Wasser aus der Luft filtern um es zur Bewässerung an anderer Stelle zu nutzen und damit wieder für perspektivisch mehr Pflanzen und Luftfeuchtigkeit sorgen.

Philipp:

Klar: Sonne und Wind sind nicht begrenzt. Auch nicht die Fläche in den Wüsten oder Küsten.

Aber die Menschen die Anlagen finanzieren, produzieren, montieren und betreiben. Und nur weil aktuell PV Module genügend vorhanden sind, heißt das nicht, dass genügend PV Module vorhanden sind um den notwendigen Zubau dieses Jahr zu schaffen um in 20 Jahren CO2 frei zu sein. Sind es nämlich nicht.

Aktueller Primärenergieverbrauch: 165 Petawattstunden (2021 – Quelle Wikipedia Weltenergiebedarf)

Das heißt pro Jahr ist laut Deiner Annahme ein Zubau von 8 Petwattstunden notwendig um in 20 Jahren CO2 frei zu sein.

Wir haben im letzten Jahr nur 1,6pW Peakleistung PV installiert, das bringt wohl um die 250GWh, ohne H2 Verluste. Was soll also die Ausage: Es sind genügend PV Module vorhanden, wenn sie gar nicht genügend verbaut werden? Wir bräuchten das 20-fache (wenn man Wind ausklammert, ändert aber nichts an der Dimension)

Ich frage immer wieder: Zeige die Pläne mit jährlichem Zubau um zumindest 90% des Primärenergieverbrauchs zu dekabonisieren und wir reden weiter. Bitte mit der Jahreszahl, wann die 90% erreicht sind.

Wann ist genügend grüne Energie vorhanden: Nochmals >>> WANN!!11! <<<

Rechne es mir vor (den Verbrauch haben wir, den aktuellen Zubau auch). Zeige mir also Zahlen. Zeige mir ein Szenario. Zeige mir einen PLAN!

Nicht blablabla "Ist kein Problem".

Du hast keinen Plan, willst aber mehr Energie verbrauchen und meinst: Not my job, nach mir die Sintflut, ich kümmer mich nur um meine Insellösung.

Jakob Sperling:

Ihr letzter Satz basiert auf einem wirtschaftlichen Denkschema, das nur für stark begrenzte Güter gilt.
Weder grüner Wasserstoff noch grüne Energie an sich sind in diesem Sinne begrenzt.

Gehen Sie gedanklich einfach mal von einem Zustand aus, wo das komplette grüne H2 für die Zwecke eingesetzt wird, die sie für sinnvoll erachten.
Nun komme ich, finde raus, dass H2 in gewissen Mobilitäts-Anwendungen auch sinnvoll ist. Dafür kaufe ich PV-Module (von denen es übigens aktuell gerade eine Überkapazität gibt), gehe in die Wüste von Algerien, produziere Strom, daraus H2 und transportiere ihn über die Gas-Pipelines nach Europa.

Genauso geschieht das faktisch auch; nur in der Realität nicht so schön getrennt.
Darum kann man die Frage, ob H2 für gewisse Mobilitätsanwendungen sinnvoll ist, völlig separat von der verfügbaren Menge betrachten und auch beantworten. Ist kein Problem. Geschieht auch so.

Jakob Sperling:

Die These, dass die Entwicklungsländer den Strom ’selber brauchen‘ ist hier immer wieder beliebt aber volkswirtschaftlich wirklich völliger Blödsinn.

Zuerst muss ein Land einmal irgend etwas produzieren und exportieren können, damit es Geld einnimmt und damit ein paar Dinge importieren kann, die es zur Entwicklung seiner Infrastruktur braucht.
Diese Länder habe die Chance, im grossen Stil billigen Strom und damit billigen Wasserstoff (oder Derivate) produzieren und exportieren zu können und sich damit auch selbst stärker entwickeln zu können. Mehr Strom für sich, mehr Pharmazeutika für sich, mehr von allem, was man heute braucht.

Glücklicherweise ist es völlig egal, was ein paar ‚battery-only-Freaks‘ und Ökonomie-Tiefflieger in diesem Forum denken.
Gewisse Länder wie Marokko, Algerien, Namibia, Chile und andere haben diese einmalige Chance und sie werden sie nutzen.
Und wir werden diese Energie importieren und ihnen dafür Maschinen und Pharmazeutika (und auch Käse, Schokolade und Uhren) verkaufen.
Zusammen werden wir auf diese Art die Energiewende schaffen, für alle, und einfacher, als wenn jeder nur für sich selbst wirtschaftet.

pionierska:

Flora, nicht Fauna natürlich.

pionierska:

„Bei der Produktion werde der Atmosphäre mehr klima-schädliches Kohlendioxid (CO2) entzogen als bei der späteren Nutzung abgegeben wird.“

Diese Aussage machte mich neugierig, denn bei der Herstellung von Methanol aus CO2 sollte in erster Näherung genau soviel CO2 gebunden werden wie bei einer späteren oxidativen Nutzung CO2 wieder anfällt.
Aha, da wird aber die Kohlenstoffsenke ins Spiel gebracht:

„Als Nebeneffekt entstehen dabei rund 228.000 Tonnen Kohlenstoff im Jahr.“

Aber:

Stimmen die Zahlen?
Wie effizient ist die Synthese?
Wird elementarer Kohlenstoff als C-Senke hergestellt oder wird nur ein Nebenprodukt positiv vermarktet?

Ohne sich durch die OBRIST-Patente zu quälen hier der Versuch einer Einordnung.
Basis sind die Zahlen aus dem Artikel, eine Angabe aus der OBRIST-Website zum O2/Methanol-Verhältnis und etwas allgemeines Wissen zur Synthese von Methanol.

Jährliche Mengen an Edukt (CO2) und Produkte (Kohlenstoff und Methanol), Zahlen aus diesem Artikel:

6,2 Milliarden Tonnen CO2 (M = 44), entsprechen 1,4*10^14 mol CO2 werden der Atmosphäre entnommen.
0,228 Millionen Tonnen Kohlenstoff (M = 12), entsprechen 1,9*10^10 mol C werden als Graphit erhalten.
6,5 Millionen Tonnen Sauerstoff (M = 32), entsprechen 2*10^11 mol O2 bzw- 4*10^11 „Atome“ O (atomare Angabe ist für nächsten Schritt relevant) werden freigesetzt.

Laut OBRIST-Website werden pro kg Methanol 1,5 kg Sauerstoff freigesetzt.
Daraus lässt sich die jährliche Menge produzierten Methanols berechnen (die geringere Menge im Artikel hat eine andere Bezugsgrösse, nur eine Anlage):

1/1,5 * 4,1*10^11 = 2,7*10^11 mol CH3OH, also 8,7 Millionen Tonnen Methanol werden erhalten.

Es wird auf die Molzahl des fiktiv atomar vorliegenden Sauerstoffs Bezug genommen.
Die molekulare Natur des Reaktionsprodukts ist für die Ausbeuteberechnung irrelevant.

Die Ausbeuten bezogen auf das entnommene CO2 betragen damit:

ca. 19% Methanol
ca. 29% Sauerstoff
ca. 1,4% Kohlenstoff

In Summe entspricht das deutlich weniger als die Hälfte des aus der Atmosphäre entfernten Kohlendioxids.
Entweder stimmen die Zahlen nicht oder es wird nur ein Bruchteil der entnommenen Menge tatsächlich chemisch umgewandelt, also entfernt.

Üblicherweise, oder besser „praktischerweise“ wird Methanol durch die Reduktion von CO (Kohlenmonoxid) mit H2 hergestellt.
Mit besonderen Katalysatoren, z.B. Kupherhaltige und mit einem Überschuss an H2 gelingt das auch direkt aus CO2.

Welche Rolle spielt der Kohlenstoff?
Wird er als Senke bewusst erzeugt oder fällt er einfach als Nebenprodukt prozessbedingt an?
Mir fällt das Boudouard-Gleichgewicht (CO2 + C versus 2CO), bekannt aus der Eisenverhüttung ein.
Möglicherweise spielt im OBRIST-Prozess auch Kohlenmonoxid eine Rolle?
Fragen über Fragen.

Fazit 1
Die Zahlen passen nicht zueinander bzw. nicht zu den Kernaussagen. Mir erscheint das nicht seriös.

Fazit 2
Wir sollten lieber global in nachhaltige Aufforstung investieren, auch wenn OBRIST folgendes auf ihrer Website schreiben:
„The modern forest can be up to thirty times more effective than the natural forest.“
Eine florierende, nachhaltig bewirtschaftete Fauna bietet aber wesentlich mehr als Sauerstoff und polymerisierten Zucker.
Vor allem verhindert sie Verwüstung.
Und nicht zu vergessen: die Fauna floriert nur gut bei genügend hohen CO2-Konzentrationen und Temperaturen!

Silverbeard:

Ich lasse mich überraschen, wie sich diese Ideen damit vertragen, dass der interkontinentale Flugverkehr und die Hochseeschifffahrt auf E-Fuels und Methanol umgestellt werden müssen. Beim Flugverkehr gibt es innerhalb der EU festen Vorschriften für CO2 neutrale Beimengungen.

Philipp:

Den Punkten 1-4 stimme ich zu 100% zu.

Nur deine Behauptung „Wie in 20 Jahren dann mal die Aufteilung zwischen den verschiedenen H2-Trägern sein wird, ist die grosse Preisfrage dieses Jahrzehnts.“ möchte ich hinzufügen, dass es nicht 20 Jahre, sondern eher >30 Jahre sein werden, weil die Menschheit nicht so schnell sein wird und alle Länder umstellen müssen.

Entsprechend auch die Aussage: H2 für den individuellen Persondenverkehr und den Großteil des Güterverkehrs ist aktuell eine kolossale Energieverschwendung die wir (die Menschheit) uns die nächsten Jahrzehnte nicht leisten können.

Nostradamus:

[Edit: Kommentar gelöscht, bitte unsere Netiquette beachten, danke / Die Redaktion]

Philipp:

Förderbares Erdöl, Erdgas, Kohle und Uran gibt es nur aus wenigen Ländern und dort auch nur lokal beschränkt förderbar.

Wüsten gibt es leider faktisch viel zu viele auf der Erde und die Flächen skalieren unglaublich.

Eine Abhängigkeit kann ich hier einfach nicht erkennen, weil die Länder viel zu sehr im Wettbewerb stehen werden. Zu guter letzt könnte man dann in gemäßigteren Ländern wie Spanien/Portugal, Türkei/Griechenland auch noch PV betreiben, sollten die Wüstenländer es versuchen zu übertreiben.

Die Wüsten der Erde sind unglaublich groß, nicht bewohnt oder landwirtschaftlich genutzt…

Ähnliche Artikel

Cover Image for MG zündet nächste E-Auto-Stufe: IM5 und IM6 setzen auf 800-Volt-Technik

MG zündet nächste E-Auto-Stufe: IM5 und IM6 setzen auf 800-Volt-Technik

Michael Neißendorfer  —  

Auf einer 800-Volt-Plattform aufbauend, versprechen die Elektroautos nicht nur flotte Ladezeiten sondern auch hohe Reichweiten und viel Leistung.

Cover Image for Munro Series M startet mit 20 Millionen Euro Auftragsvolumen

Munro Series M startet mit 20 Millionen Euro Auftragsvolumen

Sebastian Henßler  —  

Für härteste Einsätze gemacht: Munros elektrischer 4×4 bietet Nutzlast, Zugkraft und drei Aufbauformen – wartungsarm, geländetauglich und alltagstauglich.

Cover Image for Mit V2G und Heimladen bares Geld sparen: Ford zeigt, wie sich Elektromobilität rechnet

Mit V2G und Heimladen bares Geld sparen: Ford zeigt, wie sich Elektromobilität rechnet

Michael Neißendorfer  —  

Ein entscheidender Gamechanger in der Elektromobilität spielt sich nicht auf der Straße ab – sondern in der Einfahrt, wie Zahlen von Ford zeigen.

Cover Image for Rivian: Quad-Motor mit 754 kW Leistung für R1S und R1T

Rivian: Quad-Motor mit 754 kW Leistung für R1S und R1T

Sebastian Henßler  —  

Vier Motoren, 1625 Nm Drehmoment und Launch Cam: Rivian stattet R1T und R1S mit verbesserter Technik für Alltag und Offroad aus.

Cover Image for Wie Accumotive die Batterien für den Mercedes-Benz CLA fertigt

Wie Accumotive die Batterien für den Mercedes-Benz CLA fertigt

Michael Neißendorfer  —  

Mit der Serienproduktion der Batterien für den vollelektrischen CLA setzt die Mercedes-Benz Tochter Accumotive in Kamenz einen großen Meilenstein.

Cover Image for Nur 1990 Stück: VW bringt ID.3 GTX Fire + Ice

Nur 1990 Stück: VW bringt ID.3 GTX Fire + Ice

Sebastian Henßler  —  

Ultra Violet trifft auf Flaming Red: Der ID.3 GTX Fire + Ice erinnert an den Golf-Klassiker von 1990 – jetzt mit Elektroantrieb, Design von Bogner und 240 kW Power.