Northvolt: Gigafabrik Schleswig-Holstein doch wieder eine Option

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Northvolt

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Northvolt überlegt den Bau eines Batterieproduktionswerks in Heide (Schleswig-Holstein) zu stoppen bzw. erst gar nicht zu beginnen. Wegen der hohen Strompreise in Europa stellt Northvolt der Regierung aber nun die Rute ins Fenster – in den USA würde man derzeit höhere Förderungen bekommen. Mittlerweile sei es zum Austausch gekommen und Schleswig-Holstein zeigt sich zuversichtlich, dass die Gigafabrik in Heide entsteht.

Einem aktuellen Artikel der Zeit zu folge sei Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) zuversichtlich, dass der Bau einer großen Batteriezellenfabrik für Elektroautos an der Westküste zustande kommt. „Wir sind entscheidende Schritte vorangekommen. Das gemeinsame Gespräch mit Peter Carlsson und Robert Habeck heute in Berlin war sehr erfolgreich“, so Günther am Freitag laut Staatskanzlei nach einem Treffen mit dem Chef des schwedischen Northvolt-Konzern, Peter Carlsson.

Mitte März hatte Northvolt angekündigt, das Werk in Heide errichten zu wollen. Gerade der weit gediehene Ausbau der Windenergie an der Westküste hatte sich als großer Standortvorteil erwiesen, Northvolt hatte die Standortwahl unter anderem an der Versorgung mit Ökostrom festgemacht. Eine Absichtserklärung wurde unterzeichnet und die Regierung in Schleswig-Holstein hatte das Projekt bereits als Erfolg gefeiert.

Northvolt ruderte Anfang November zurück – angesichts der enorm gestiegenen Strompreise in Europa und Deutschland sei die Wirtschaftlichkeit des Projektes gefährdet. Daraufhin habe der Bundeswirtschaftsminister nochmals die deutliche Unterstützung des Bundes zum Ausdruck gebracht. In dem gemeinsamen Gespräch habe er nochmals aufgezeigt, wie noch offene Fragen etwa der Bundesförderung und des Industriestrompreises geklärt werden können.

Dabei spiele das Feedback aus dem Gespräch eine wesentliche Rolle für die Investment-Entscheidung von Northvolt. Denn neben den hohen Stromkosten seien auch die regionalen Förderungen ein Thema. Diese seien derzeit in den USA deutlich höher, weshalb Northvolt überlegen würde, der Expansion in den USA Vorrang zu geben gegenüber jener in Europa. „Peter Carlsson hat erneut klargestellt, dass es keinen Zweifel an dem Vorhaben gibt, dieses Projekt in Heide umzusetzen. Auf Basis dieses Gespräches gehe ich davon aus, dass im ersten Quartal 2023 eine Entscheidung getroffen wird,“ so Günther weiter. Zunächst war noch für dieses Jahr mit einer Entscheidung gerechnet worden.

Günther gibt zu verstehen, dass die Landesregierung  alles in ihrer Macht Stehende unternehmen wird, um die Realisierung des Projektes umzusetzen. „Dies sollte auch für noch ausstehende Klärungen zwischen Unternehmen, Bund und EU gelten“, so der Ministerpräsident abschließend. Die geplanten 3.000 direkten Arbeitsplätze sollen schließlich Wirklichkeit werden.

Quelle: Zeit.de – Günther: Gespräch mit Northvolt-Chef erfolgreich

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Jochen Meyn:

„stellt Northvolt der Regierung aber nun die Rute ins Fenster“ charmant, charmant.

Tom 1:

Ach so ,3000 Tsd. Arbeitsplätze und wie lange?
Alles prima immer weiter so,was wirklich wichtig ist ! Wer kümmert sich um den Mittelstand.

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