Mercedes GLC 400e 4Matic PHEV verspricht mehr Luxus & Offroad

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Jürgen Wolff
Jürgen Wolff
  —  Lesedauer 5 min

Mit dem Mercedes GLC 400e 4Matic Plug-In-Hybrid (PHEV) bringt Mercedes die zweite Generation seines erfolgreichsten SUV auf den Markt. Der neue GLC kann mehr Luxus, mehr Technik, mehr Offroad – und wird deutlich teurer. Wir sind ihn für euch Probe gefahren und teilen unsere Eindrücke.

Was wirklich neu ist, verbirgt sich unter der Karosse. Äußerlich hat sich beim neuen Mercedes GLC, der SUV-Version der schwäbischen C-Klasse nur wenig getan. Warum auch? Die schon beim Vorgänger eher weichgezeichnete klassische Form ist ein klein wenig flacher geworden, wirkt dynamischer und ist sechs Zentimeter länger und vier Zentimeter niedriger als sein Vorgänger. Die Flanken und Radhäuser wirken etwas kraftvoller, das Heck etwas knackiger, optional gibt es Trittbretter. Wozu auch Experimente, wenn es gut läuft? Und es läuft gut. Seit dem Start der Baureihe 2015 wurden weltweit 2,6 Millionen Stück verkauft. Er ist das meistverkaufte Mercedes-Modell der vergangenen zwei Jahre, sagt Britta Seeger, im Mercedes-Vorstand für den Vertrieb zuständig.

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Deutlich mehr ist da passiert, wo man es auf den ersten Blick nicht sieht. Unter der Motorhaube stecken nun ausschließlich Hybrid-Aggregate: Vier Motoren als Mild-Hybrid-Versionen mit verstärktem Starter-Generator und drei Plug-in-Hybride mit bis zu 130 Kilometer rein elektrischer Reichweite (WLTP), System-Leistungen bis zu 280 kW / 381 PS und einem kombinierten Drehmoment von 750 Nm. Dazu kommen zahlreiche technische Annehmlichkeiten, die das Fahren in dem 4.716 mm langen, 1.890 mm breiten und 1.648 mm hohen SUV komfortabel und sicherer machen.

Bei den Plug-in-Versionen geht es nach dem Druck auf den Startknopf erst einmal rein elektrisch zur Sache. Das Marketing der Schwaben verspricht in schönstem Werbeenglisch „More electric than ever“. Bei der Reichweite, die real bei 100+ Kilometern liegt, lässt sich der Alltag in der Regel rein elektrisch bewältigen. Stadtfahrten, Ausflüge in die nähere Umgebung, Pendeln zum Arbeitsplatz – geht alles ohne einen Tropfen Benzin zu verbrauchen. Bei längeren Fahrten springt irgendwann automatisch der Verbrennungsmotor ein, der Fahrer merkt es in der Regel allenfalls daran, dass die Anzeige rechts im Kombiinstrument umspringt. Über 1000 Kilometer kombinierte Reichweite sind kein Problem.

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Der Fahrkomfort ist exzellent – vor allem mit der optionalen Luftfederung. Bodenwellen, Schlaglöcher – keine Sache. Gearbeitet haben die Mercedes-Ingenieure auch an der Lärmdämmung. Vor allem im Elektromodus ein bisschen Wind, Abrollgeräusche – das war’s. Und wenn der Verbrenner anspringt? Wird’s auch nicht wirklich lauter. Irgendwie muss sich das hochklassige Burmester-System mit seinen 15 Lautsprechern und einer Gesamtleistung von 710 Watt ja lohnen.

Vom Platzangebot her verleugnet der GLC nicht seine Gene aus der C-Klasse. Für einen SUV nicht gerade üppig, aber vor allem vorne groß genug, um sich nicht ins Gehege zu kommen. Hinten wird es etwas enger, vor allem, wenn die Vordersitze weit nach hinten geschoben sind. Mitten auf dem Armaturenbrett schwebt – leicht zum Fahrer hin geneigt – der zentrale 11,9-Zoll-Screen. In voluminöser Fülle lässt sich dort alles kontrollieren und einstellen, was des Technikfreaks Herz bewegt – plus Entertainment inklusive Streaming und Navigation.

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Das Navigationssystem ist zumindest gewöhnungsbedürftig und reagiert mitunter erst, wenn man an der Abfahrt schon vorbei ist. Aber immerhin ist es schön bunt und verspielt. Der Laderaum ist im Vergleich zum Vorgänger um 70 Liter auf 620 Liter gewachsen und gehört nun zu den größten seiner Klasse.

Eine besondere Erwähnung braucht das Thema offroad – nicht gerade ein Muss für die gängigen SUV auf dem Markt, die als höchstes Hindernis gelegentlich mal den Bordstein wuppen müssen. Der GLC dagegen kann offroad. Richtig offroad. Steinige Steigungen, verquere und ausgewaschene Wege, Geröll, rutschige Abfahrten, enge Waldwege – alles kein Problem. Zahlreiche, meist optionale Hilfsmittel unterstützen den Fahrer.

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Die „transparente Fronthaube“ etwa, bei der auf dem zentralen Screen über Kameras angezeigt wird, wie es unter dem Fahrzeug aussieht. Die Hinterachslenkung macht den GLC erstaunlich agil und gelenkig auf kurvigen Pfaden. Der Lenkwinkel an der Hinterachse beträgt bis zu 4,5 Grad, der Wendekreis verringert sich um 90 Zentimeter. Dazu kommen optionale Luftfederung für erhöhte Bodenfreiheit, Fahrprogramme zur einfachen und präzisen Fahrt den Hügel hinunter, optionaler Unterfahrschutz und noch mehr. All das funktioniert auch im rein elektrischen Modus tadellos. Dieser SUV ist tatsächlich auch ein Offroader.

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Über die Preise der Plug-in-Hybride schweigt sich Mercedes noch aus. Bei den Mild-Hybrid-Versionen geht es für die Basisversion GLC 200 bei 57.631,70 Euro los – immerhin rund 10.000 Euro mehr als sein Vorgänger. Mercedes ist wie angekündigt auf dem Weg zur reinen Luxusmarke. Zur „Ökonomie der Sehnsucht“, wie es Konzernchef Ola Källenius vor kurzem nannte.

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Jürgen Wolff

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Jürgen bewegt sich im Umfeld der E-Mobilität und gibt in seinen Fahrberichten Einblicke auf den tagtäglichen Einsatz von E-Autos als auch Plug-In-Hybriden. Er selbst ist für press:inform tätig.
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Rolf:

Ich teile die Meinung von René. Ich fahre aktuell den alten GLC 300e, der Neue GLC 400e soll im April geliefert werden. Mit dem alten GLC fahre ich „leider“ nur ca. 30 km elektrisch, die Angaben ab Werk (WLTP) sind ein Witz. Da aber Bergab und beim Bremsen der Akku wieder aufgeladen wird, werden auf längeren Reisen die Akkulaufzeiten vergrössert.

Bei meinem Fahrverhalten habe ich über die letzten zwei Jahre (24’000 km) bin ich elektrisch 15’600 km weit gefahren (65%). Mit dem neuen GLC werde ich, nach Analyse meiner Fahrten aus der Vergangenheit, einen Anteil von über 90% erreichen.

Durch meine PV Anlage auf dem Dach und der vielen Ladenstationen, die inzwischen überall zur Verfügung gestellt werden, kann der Mix zwischen Strom zu Benzin hoch gehalten werden. Dies jedoch nur, wenn ein Hybrid auch mit Strom betankt wird. All die Hybrid Firmenfahrzeuge, die weiterhin das Benzin über die Firma kostenlos beziehen können, schaden dem Ruf der Hybride und führen zu solchen Aussagen wie von Thorsten geschrieben.

René:

Ich teile diese Meinung nicht. Für mich ein optimaler Kompromiss. Zuhause fahre ich elektrisch und wenn es weiter geht, bin ich gut bedient. Bin dann mal gespannt, wenn der Strom knapp wird, wie es dann den voll elektrische Autos geht!

Läubli:

Man weiß, dass der Hybridmarkt laut Statistiken (diverse) bekanntlich bereits zusammenfällt, warum nur entwickelt Mercedes da noch weiter. Diese Technik ist eh veraltet und schafft vor allem eins, ein elend schweres Automobil mit doppelter Antriebstechnik die niemand braucht und das Auto nur vergeblich verteuert… rein elektrisch taugen Sie nichts und als Verbrenner sind diese Plugins zu schwer.

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