Martin Moescheid: TWIKE oder E-Mobilität anders gedacht

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Elektroauto-News.net

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Martin Moescheid, Geschäftsführender Gesellschafter von TWIKE, hat mir in Rosenthal – der Heimatstätte des TWIKE – ein wenig mehr über das Unternehmen sowie über deren neustes Modell, das TWIKE 5 verraten. Dabei bewegt sich das Fahrzeug noch in der Welt der Elektromobilität. Aber eben weniger auf Pkw, dafür auf Fahrrad und Motorrad-Seite. Quasi das Beste aus drei Welten vereint. Und dennoch scheint es nicht richtig vorwärts zu gehen.

Dies liegt zu einem sicherlich an der aktuellen Lieferketten-Thematik, welche global Unternehmen belastet. Als auch die Tatsache, dass bei Arbeiten an dem Projekt immer wieder Herausforderungen aufkommen, welche gelöst werden müssen. Und dennoch zeigt sich Martin zuversichtlich, dass man auf einem guten Weg ist. Noch Anfang 2023 sollen die ersten beiden Prototypen in Rosenthal vorfahren, um auf Herz und Nieren geprüft zu werden. Derzeit die größte Herausforderung, die Heckaufhängung des TWIKE 5.

Ein E-Fahrzeug, welches man wahlweise in Rosenthal vor Ort fertigen kann. Aber auch an Auftragsfertiger aus der Industrie auslagern könnte, wenn der Bedarf da ist. Oder einfach nur die Kosten dort geringer ausfallen. Das neue Modell 5 wurde mit dem Ziel höherer Sicherheitsreserven und nochmals niedrigerem Verbrauch im Vergleich zu seinen Vorgängern optimiert. Mehrere Batterie-Pakete stehen zur Auswahl – 18 oder 36 kWh. Das Einstiegsmodell kommt auf mindestens 250 Kilometer, das Topmodell soll bis zu 500 Kilometer weit kommen.

TWIKE 5 erlaubt aufgrund eines speziell entwickelten Fahrwerks und besserer Aerodynamik nun auch eine Geschwindigkeit von mehr als 190km/h. Aber nur weil man diese fahren kann, muss man es nicht, wie Martin ausführt. Eine defensive Fahrweise sei die bessere Wahl. Auch in puncto Sicherheit. Denn auf einen Airbag verzichtet man, was durchaus einzuleuchten vermag, wenn man Martins Ausführungen zuhört. Aber eben irgendwie doch für ein nicht so ganz gutes Gefühl sorgt.

Alle für die Endmontage benötigten Komponenten werden von erfahrenen Zulieferbetrieben hergestellt, die auf eine langjährige Expertise im Automotive-Sektor zurückblicken können. Nach der Anlieferung werden die Komponenten an Pre-Assembly-Stationen ergänzt und zu größeren Baugruppen aufgebaut. Die eigentliche Hauptmontage findet dann auf zwei dafür optimierten Arbeitsbühnen statt. Dort werden die vormontierten Module in einem zwei Stunden versetzten Takt angeliefert und innerhalb von acht Arbeitsstunden jeweils ein Fahrzeug komplettiert. Spezifische Kundenwünsche werden im Anschluss in einem eigenen Studiobereich erfüllt.

Das Ziel für die folgenden zwölf Monate nach Serienstart ist eine Stückzahl von 500 Fahrzeugen. Die Nachfrage nach dem TWIKE 5 ist jedoch deutlich höher: Aktuell liegen gut 1.700 Vorbestellungen vor. Im Detail gibt’s tiefere Einblicke durch Martin selbst. Von daher einschalten und zuhören. Es lohnt sich!

Gerne kannst du mir auch Fragen zur E-Mobilität per Mail zukommen lassen, welche dich im Alltag beschäftigen. Die Antwort darauf könnte auch für andere Hörer des Podcasts von Interesse sein. Wie immer gilt: Über Kritik, Kommentare und Co. freue ich mich natürlich. Also gerne melden, auch für die bereits erwähnten Themenvorschläge. Und über eine positive Bewertung, beim Podcast-Anbieter deiner Wahl, freue ich mich natürlich auch sehr! Danke.

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Läubli:

Nein… man überlebt meistens nicht mal 80 km/h mit dem Motorrad, genau so wenig im Flugzeug mit 800 km/h. ;)

Bei einem Unfall ist das Überleben meistens nur ein Glücksfall – es kann dich im sichersten Auto oder echten Panzer töten… auch bei eher geringeren Geschwindigkeiten, es kommt auf den Moment und die Umstände an.

Andersrum kannst du als regelmäßiger Töff Fahrer auch gut 100 Jahre alt werden.

titan:

Überlebt man 400 km/h im Bugatti?

Siegfried:

Die Realität sieht eher so aus das Fahrzeuge gekauft werden, die 2 Tonnen locker überschreiten und auch die 200 PS, siehe den neuen China Smart.

Siegfried:

Und schon hat man ein Fahrzeug das so langweilig ist, das niemand braucht. Alles am Twike5 ist perfekt. Selbst der Preis,,denn ein Supersportwagen mit diesen Fahreigenschaften kostet locker das doppelte. Es wird Zeit das es endlich auf dem Markt kommt. Dann finden sich genug Käufer die derzeit das Gleiche für einem Motorrad zahlen

Siegfried:

Es gibt noch einen anderen Grund:Die Batterie des Twike5 kann auch als Zwischenspeicher fürs Haus benutzt werden. Mit dem Strom aus der Batterie sogar mehrere Tage, selbst wenn es einige Tage gibt, wo die eigene PV Anlage wenig Strom erzeugt

Siegfried:

Ein Fahrzeug kann in dieser Größe deutlich unter den Kosten eines Kleinwagen gefertigt werden, vor allem da heutzutage selbst ein üblicher Smart eine Tonne wiegt. Nebenbei hat ein Pendler, der täglich 1-2h auf der Straße verbringt, nicht auch noch die Zeit am langweiligen Hometrainer zu verbringen. Schön wenn man beides kombinieren kann. Zu den jetzigen Kosten: Selbst eine stinklangweilige A-Kkasse kostet 50000€. Möchte man ein sportliches Fahrzeug vergleichbar mit dem Twike5, zahlt man, wie beim Lotus Elise deutlich mehr

Siegfried:

Überlebt man einen Unfall mit 300 mit einem üblichen Motorrad? Trotzdem werden sie in Massen verkauft

Schlichti:

190 ohne Sicherheitsgurt nennst du Wahnsinn? Bist du auch für ein Verbot von Motorrädern?

Uli:

Kein Sicherheitsgurt ist Blödsinn, du kannst zwischen 3- und 5-Punkt Gurt wählen. Es gibt keinen Airbag. Den findest du bei anderen Fahrzeugen in dieser Kategorie auch nicht.
Und ja, ich will mit dem Teil > 300 km am Stück fahren können.

MMM:

Ja, genau.
Also: unter 20k€ wäre wünschenswert, aber dafür müssten die Einzelkostenanteile für die Entwickung und die Produktion weit nach unten – so stark wird man das nicht skalieren können. Für Großserienfertigung muss man zu Beginn einfach zu viel Geld in die Hand nehmen – siehe Sono Motors. Ich bin mal gespannt, wie Aptera das stemmen wird.
Ich denke mal, mit 25.000 Euro hätte man schon mal eine deutlich breitere Fanbase, die sich das Ding wirklich leisten kann.
Machen wir uns mal nichts vor: für jeden Haushalt über 2 Personen kann das unmöglich das Alleinfortbewegungsmittel sein. Aber als reines Pendlerfahrzeug neben einem normalen Kombi ergibt das Ding richtig Sinn. Durch die niedrigen Betriebskosten hätte es sich ggü. einem gebrauchten Verbrenner in ein paar Jahren armortisiert. Da lassen sich sicher je nach Jahresfahrleistung 1-2k€ im Jahr sparen, ohne dass man großartig Wartung/Rep reinrechnen muss.
Und lustiger als ein Golf Diesel ist es bestimmt auch.

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