mme_electric über das Reisen mit E-Auto und Wohnwagen

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madame electric

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 4 min

In der aktuellen Podcast-Folge hatte ich die Freude, mit Marie zu sprechen, in den sozialen Medien besser bekannt als mme_electric. Marie ist eine der bekanntesten Stimmen in der E-Mobilitäts-Community und teilt seit über drei Jahren ihre Erlebnisse auf Instagram, YouTube und Linkedin. Besonders bekannt ist sie durch das ADAC-Format „Unter Strom“, wo sie regelmäßig über Elektroautos berichtet. In unserem Gespräch ging es um ein besonderes Abenteuer, das Marie letztes Jahr gewagt hat: eine Langstreckenreise mit einem Elektroauto und einem Wohnwagen.

Marie erzählte, dass sie sich für diese Reise in ein „Abenteuer mit dem E-Auto und Wohnwagen gestürzt“ hat. Ihr Ziel war es, herauszufinden, ob diese Kombination alltagstauglich ist. Dabei entschied sie sich für den Knaus Yaseo 340PX, ein speziell für Elektroautos konzipierter, leichter und aerodynamischer Wohnwagen, und den Kia EV6 als Zugfahrzeug. Ihre Wahl fiel auf den EV6, weil dieser „einen Allradantrieb und eine gute Ladeleistung“ bietet – ideal für die Höhenmeter, die sie auf der Fahrt über den Brenner erwarteten.

Sie beschrieb die Herausforderungen des Reisens mit einem Gespann sehr anschaulich. Besonders beim Laden stieß sie auf Herausforderungen: „Am Brenner war es knifflig, weil die Ladesäulen im Parkhaus waren und ich mit dem Wohnwagen nicht hineinpasste. Da blieb mir nichts anderes übrig, als abzukoppeln.“ Sie erzählte weiter, wie sie von hilfsbereiten Motorradfahrern unterstützt wurde, die halfen, den Wohnwagen abzuschieben, damit sie rückwärts an die Ladesäule fahren konnte. „Das war zwar stressig, aber am Ende hatten wir eine tolle Begegnung. Die Motorradfahrer fuhren privat auch elektrisch – damit hatte ich gar nicht gerechnet. E-Mobilität verbindet wirklich.“

Neben den Herausforderungen hob sie aber vor allem die positiven Erfahrungen hervor. Besonders begeistert war sie von der Möglichkeit, den Wohnwagen über das Elektroauto mit Strom zu versorgen. Der Yaseo 340PX ist „komplett gasfrei, was bedeutet, dass man den Platz, den sonst eine Gasflasche einnimmt, anderweitig nutzen kann.“ Diese Autarkie bietet Reisenden mehr Flexibilität. Sie erklärte, dass sie den Kia EV6 auch dafür nutzte, um den Wohnwagen mit Strom zu versorgen, während sie auf Campingplätzen stand. „Wir haben es ausprobiert und es hat wunderbar funktioniert. Man kann Klimaanlage, Herd und Kühlschrank problemlos betreiben.“

Ihre Reise führte sie über den Brenner bis zum Gardasee, und obwohl das Reisen mit dem Wohnwagen und E-Auto mehr Zeit in Anspruch nimmt, blieb Marie entspannt. Sie sagte: „Natürlich dauert die Fahrt länger, wenn man regelmäßig laden muss, aber für mich gehört das zum Urlaub dazu. Der Weg ist das Ziel.“ Trotz der längeren Ladepausen war sie begeistert von der Kombination aus E-Auto und Wohnwagen. Sie betonte aber, dass diese Art des Reisens nicht für jeden etwas sei: „Man muss bereit sein, mehr Zeit für die An- und Abreise einzuplanen. Für mich ist das okay, aber ich weiß, dass nicht jeder so viel Geduld hat.“

Ein weiterer spannender Punkt im Gespräch war die Möglichkeit, das Elektroauto als Energiequelle für den Wohnwagen zu nutzen, um komplett autark zu campen. „Der Knaus Yaseo 340PX ist dafür vorbereitet, über die Bordbatterie des Autos mit Strom versorgt zu werden. So kann man auch mal abseits von Campingplätzen stehen und trotzdem den Komfort des Wohnwagens genießen.“

Zum Schluss des Gesprächs gab Marie einen Ausblick auf ihre kommenden Pläne. Für ihre nächste Reise plant sie, mit einem größeren Wohnwagen und möglicherweise einem anderen Zugfahrzeug, wie dem Audi Q6 e-tron, unterwegs zu sein. „Ich möchte das noch einmal ausprobieren, diesmal mit einem größeren Gespann, und bin gespannt, wie sich das dann verhält.“ Nun aber genug der Vorworte, lasst uns direkt in das Gespräch einsteigen.

Gerne kannst du mir Fragen zur E-Mobilität, die dich im Alltag beschäftigen, per Mail zukommen lassen. Die Antwort darauf könnte für andere Hörer des Podcasts ebenfalls von Interesse sein. Wie immer gilt: Über Kritik, Kommentare und Co. freue ich mich natürlich. Also gerne melden, auch für etwaige Themenvorschläge. Und über eine positive Bewertung beim Podcast-Anbieter deiner Wahl freue ich mich natürlich auch sehr! Danke.

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Jens:

Mit kleinen Kindern und einem 1,8t Wohnwagen, macht die Fahrt sicher noch viel mehr Spaß ;)

Peter:

E Auto und Hänger ist nun nicht der Kracher
E Auto pur ist auch kein Problem
Fahre MY SR mit Take Off nach Italien

Klar:

Toll, wenn man dann u.U. 10-20 Minuten gewinnt. Ist schon sehr wichtig und entscheidend für das Reisen. Geht halt nichts über Tempo. Schön ist auch für viele Verbrenner-Freaks nach dem Schnelltanken anschließend Kaffee-und WC-Pause machen zu können.
Es grüßt ein Born-Fahrer.

Gregor:

Mercedes ist aber auch ein lamlader. Toll das es aktuelle Ioniq und XPeng G6 gibt, da fällt das Laden kürzer aus.

DoDo:

Da kam mir einer zuvor :-) Wollte ich auch gerade schreiben. Und danke an EAN, interessanter Beitrag. Ich mag die sachlichen Beiträge der MME-E bzw Marie! Grüße an dieser Stelle!

Norbert Ulff:

war mit meinem Mercedes EQC und meinem halbwegs aerodynamischen Wohnwagen „Constructam“, BJ. 1986 im letzten Winter in Portugal, im Sommer in England, alle 2 Stunden an die Ladesäule
muss man halt in Kauf nehmen, sehr entspanntes Reisen, viele Spaziergänge mit Hund, oder ne Stunde Schlaf an der Säule, Ladeinfrastruktur höchst unterschiedlich, man muss es halt auch wollen !

Tom H.:

Von mir noch ein sachdienlicher Hinweis: Marie kann auf Instagram direkt unter „mme_electric“ gefunden werden.
Andere Suchbegriffe (hier naheliegend „Madame Electric“) liefern ggf. Inhalte, die man gar nicht finden will.
Wobei ich da natürlich nur für mich sprechen kann, Interessen und Affinitäten unterliegen ja durchaus einer gewissen individuellen Divergenz. ;-)

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